26.07.2017 22:15:47
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MÄRKTE USA/Rekordjagd - Boeing im Höhenflug - Dollar unter Druck
NEW YORK (Dow Jones)--Die gute Stimmung des Vortages an den US-Börsen hat sich am Mittwoch fortgesetzt. Weiter steigende Ölpreise, eine Flut vielfach guter Geschäftszahlen und zunächst etwas Zurückhaltung vor der im späten Geschäft anstehenden US-Notenbankentscheidung bestimmten zunächst das Geschehen. Was die US-Notenbanker zu sagen hatten, bewegte dann im späten Geschäft lediglich den Dollar, das Gold und die US-Anleihen, die Aktien reagierten nicht.
Einer der Hauptkurstreiber am Aktienmarkt waren Boeing. Sie stiegen auf ein Rekordhoch, nachdem der Flugzeugbauer sehr gute Quartalszahlen präsentiert hatte. Zudem hob der Airbus-Rivale den Gewinnausblick an. Weil der Dow-Jones-Index ein rein preisgewichteter Index ist, wurde er vom gut 9,9-prozentigen Plus der bei 233,45 Dollar notierenden Boeing-Aktie besonders stark nach oben gezogen um allein gut 140 Punkte und kletterte auf ein neues Rekordhoch.
Aber auch S&P-500 und Nasdaq-Composite markierten bereits im frühen Geschäft Allzeithochs. Der Dow lag am Ende 0,5 Prozent bzw 98 Zähler höher bei 21.711 Punkten. Das neue Rekordhoch lautet auf knapp 21.742. S&P-500 und Nasdaq-Composite legten minimal bzw um 0,3 Prozent zu.
Das Volumen sank auf 0,83 (Dienstag: 1,07) Milliarden Aktien. Dabei kamen auf 1.502 (1.827) Kursgewinner 1.454 (1.140) -verlierer. Unverändert gingen 130 (120) Titel aus der Sitzung.
Neben Boeing kamen aber auch viele andere Unternehmen wie AT&T und AMD mit ihren Geschäftsausweisen gut an. Damit setzte sich der zuvor bereits zu beobachtenden positive Trend bei den Unternehmenszahlen fort. "Eine Reihe größerer Unternehmen hat die Herausforderungen des Quartals bestanden, die Prognosen der Analysten übertroffen und so die Rally fundamental abgesichert", sagte Chefmarktstratege Colin Cieszynski von CMC Markets.
Rückenwind kam aber auch von den Ölpreisen. Sie erreichten nach den jüngsten kräftigen Gewinnen das höchste Niveau seit fast zwei Monaten. Angetrieben wurden sie von unerwartet stark gesunkenen US-Rohölvorräten, wie aus Daten vom Dienstagabend und Mittwoch hervorging. Sie sanken damit zudem bereits die vierte Woche in Folge. Außerdem wirkten die von Opec- und Nicht-Opec-Ölförderern beschlossenen Förderbegrenzungen unter Einschluss von Nigeria weiter nach. Zuletzt kostete US-Leichtöl der Sorte WTI 48,76 Dollar, 1,8 Prozent mehr als am Dienstag. Brentöl verteuerte sich um 1,3 Prozent auf 50,86 Dollar.
AT&T und AMD sehr fest - Akamai-Aktie stürzt ab Unter den Einzelwerten standen vor allem die Kurse von Berichtsunternehmen im Fokus. Advanced Micro Devices (AMD) kletterten um 4,6 Prozent. Der Halbleiterkonzern hatte nicht nur überraschend gute Geschäftszahlen zum zweiten Quartal veröffentlicht, sondern auch den Ausblick angehoben. Der Kurs des AMD-Rivalen Intel stieg um 0,2 Prozent.
AT&T schnitt ebenfalls überraschend gut ab, die Aktie wurde um 5,0 Prozent nach oben genommen. Coca-Cola gewannen 1,1 Prozent. Der Getränkegigant setzte in der zweiten Periode deutlich weniger um und verdiente auch weniger. Damit schnitt Coca-Cola aber immer noch besser als erwartet ab.
Ford fielen um 1,9 Prozent. Der Automobilkonzern hat nach dem Gewinnrückgang zum Jahresstart im zweiten Quartal wieder mehr verdient und die Markterwartungen übertroffen. Ford habe aber - zumindest auf operativer Vorsteuerbasis - einen Gewinnausblick abgegeben, der unter dem alten liege, hieß es. Der Kurs des Stahlkonzerns United States Steel schoss um 7,2 Prozent nach oben. Quartalszahlen und Ausblick lagen über den Erwartungen.
Juniper Networks büßten 6,3 Prozent ein. Das Ergebnis übertraf zwar die Analystenschätzungen, Beobachter bemängelten aber die im Vergleich zum ersten Quartal gesunkene Bruttomarge des Netzwerkausrüsters. Akamai Technologies brachen um 14,6 Prozent ein, weil der Ausblick enttäuschte. Auch bei Amgen war das Ergebnis besser als erwartet, während der Ausblick des Biotechnologieunternehmens die Erwartungen verfehlte. Für die Aktie ging es um 2,8 Prozent nach unten. Positiv wurden dagegen die Geschäftszahlen von Texas Instruments aufgenommen. Die Aktie stieg um 1,4 Prozent. Neben dem Ergebnis überzeugte der Ausblick des Halbleiterherstellers.
Taubenhafte Töne der US-Notenbank schwächen Dollar Die Aussagen der US-Notenbank nach ihrem zweitägigen Treffen sorgten für Bewegung vor allem beim Dollar, aber auch den Anleihen und beim Gold. Weil einige Marktakteure dem Statement taubenhafte Signale entnahmen, geriet der Dollar unter Druck, während am Anleihemarkt die Renditen sanken. Die US-Notenbank hatte auf eine zuletzt gesunkene Inflation und Kerninflation verwiesen. "Der Markt versucht nun herauszufinden, wie besorgt oder nicht besorgt die Fed ist, dass die Inflation das 2-Prozent-Ziel nicht erreicht", sagte Eric Stein, Vizepräsident von Eaton Vance Management. In der Stellungnahme gebe es zwar nichts was heraussteche, es scheine aber so, dass es nun etwas mehr Besorgnis gebe, verglichen mit den vorherigen Aussagen von Fed-Chefin Yellen.
Zur Verkürzung der durch Anleihekäufe aufgeblähten Bilanz, die einen Schritt zu einer strafferen Politik bedeuten würde, erklärte die Fed, dass dies "relativ bald" in die Wege geleitet werde. Bisher hatte sie diesen Schritt für das laufende Jahr in Aussicht gestellt.
Der Euro zog kräftig an von 1,1660 auf zuletzt 1,1720 Dollar und damit den höchsten Stand seit Januar 2015. Es gab aber auch Stimmen, die den Euro-Anstieg damit erklärten, dass bei derlei Ereignissen die Positionierungen im unmittelbaren Vorfeld eine wichtige Rolle spielten und dass der Dollar von vielen Marktteilnehmern als überbewertet betrachtet werde.
Am US-Rentenmarkt zogen die Notierungen mit der taubenhaften Interpretation der Fed-Aussagen an, die am Vortag stark gestiegenen Renditen sanken also wieder. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sank um 3 Ticks auf 2,29 Prozent.
Das Gold, das keine Zinsen abwirft, profitierte derweil von der Spekulation über eine auf sich warten lassende Straffung der US-Geldpolitk. Der Preis der Feinunze lag zuletzt bei 1.261 Dollar und damit 11 Dollar höher als am Vortag.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 21.711,01 0,45 97,58 9,86 S&P-500 2.477,83 0,03 0,70 10,68 Nasdaq-Comp. 6.422,75 0,16 10,57 19,31 Nasdaq-100 5.950,73 0,34 20,09 22,35US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,35 -3,4 1,39 14,9 5 Jahre 1,83 -6,0 1,89 -9,4 7 Jahre 2,10 -5,9 2,15 -15,2 10 Jahre 2,29 -4,8 2,34 -15,5 30 Jahre 2,89 -2,6 2,92 -17,3
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7.40 Uhr Di, 17.36 Uhr % YTD EUR/USD 1,1728 +0,78% 1,1637 1,1652 +11,5% EUR/JPY 130,46 +0,12% 130,30 130,02 +6,1% EUR/CHF 1,1160 +0,61% 1,1093 1,1073 +4,2% EUR/GBP 0,8947 +0,09% 0,8939 1,1194 +5,0% USD/JPY 111,20 -0,69% 111,97 111,61 -4,9% GBP/USD 1,3108 +0,69% 1,3018 1,3043 +6,2%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,72 47,89 +1,7% 0,83 -14,5% Brent/ICE 50,93 50,2 +1,5% 0,73 -13,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.260,59 1.249,05 +0,9% +11,54 +9,5% Silber (Spot) 16,65 16,49 +1,0% +0,16 +4,5% Platin (Spot) 930,55 928,50 +0,2% +2,05 +3,0% Kupfer-Future 2,87 2,85 +0,9% +0,02 +13,8% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos
(END) Dow Jones Newswires
July 26, 2017 16:12 ET (20:12 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 12 PM EDT 07-26-17

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Aktien in diesem Artikel
Akamai Inc. | 76,16 | -0,61% |
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AMD (Advanced Micro Devices) Inc. | 91,68 | 0,24% |
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Amgen Inc. | 301,10 | 2,52% |
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AT&T Inc Cert Deposito Arg Repr 0.3333 Shs | 10 950,00 | 1,39% |
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Boeing Co. | 141,44 | -3,89% |
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Coca-Cola Co. | 65,75 | 0,75% |
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Ford Motor Co. | 8,82 | -1,11% |
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Intel Corp. | 18,58 | -3,59% |
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Juniper Networks Inc. | 33,08 | -0,99% |
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Texas Instruments Inc. (TI) | 174,58 | -0,31% |
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United States Steel Corp. (U. S. Steel, US Steel) | 34,13 | -0,99% |
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