19.03.2015 15:27:39

MÄRKTE USA/Nach der Fed-Euphorie startet Wall Street im Minus

   Von Florian Faust

   NEW YORK (Dow Jones)--Die von der US-Notenbank entfachte Euphorie ist am Donnerstag schon wieder weitgehend verpufft. Während der Dollar den Löwenanteil seines Vortageseinbruchs wettmacht, überwiegen an der Wall Street die Minuszeichen. Positiv werten Händler, dass es nach den höchsten Schlusskursen seit Anfang März am Vortag offenbar nicht zu größeren Gewinnmitnahmen kommt. Der Dow-Jones-Index gibt 0,5 Prozent auf 17.978 Punkte ab, S&P-500 und Nasdaq-Composite verlieren 0,5 Prozent bzw. zwei Punkte.

   "Die Fed hat viele Investoren überrascht. Daher erlebten wir eine Umkehrung vieler Transaktionen, die in den Tagen vor den Fed-Aussagen recht beliebt waren. Am Donnerstag beobachten wir nun eine Entspannung bei dieser Überreaktion", sagt Marktstratege Art Hogan von Wunderlich Securities mit Blick auf den US-Dollar. Denn der Euro hatte am Vortag in der Spitze um rund 4 US-Cent auf 1,10 Dollar aufgewertet. Aktuell kostet die Gemeinschaftswährung mit 1,0651 nur noch etwas mehr als vor dem Ausbruch am Vortag.

   Nachdem das Thema Zinsanhebung mit den Mittwochsverlautbarungen der Federal Reserve nun etwas in den Hintergrund getreten ist, konzentrieren sich Anleger wieder stärker auf der Verfassung der US-Wirtschaft. Mit den wöchentlichen Daten zum Arbeitsmarkt, dem Philadelphia-Fed-Index für März sowie den Frühindikatoren für Februar hat die Konjunkturagenda auch einiges zu bieten. Während der Markt vor allem auf den Philadelphia-Fed-Index wartet, liegen die Daten zum Arbeitsmarkt bereits vor. In den USA sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Vorwoche leicht gestiegen, sie lagen aber knapp unterhalb der Marktprognose. "Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe werden im Lichte des jüngsten Abschwungs und der Reduzierungen der Bohrinseln unter die Lupe genommen werden", sagt Analyst Michael Hewson von CMC Markets.

   Das Defizit in der US-Leistungsbilanz ist derweil im vierten Quartal 2014 gestiegen - und zwar stärker als erwartet. An den Finanz- und Devisenmärkten wird der Fehlbetrag in der US-Handels- und Leistungsbilanz mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Zur Finanzierung der Defizite benötigen die USA große Kapitalzuflüsse aus dem Ausland.

   Mit wachsender Unruhe blicken Investoren auch wieder Richtung Europa. Athener Regierungskreise bestätigten, dass die Zusammenarbeit mit den Inspektoren der Troika schon wieder eingestellt ist. Erst Ende Februar hatte Griechenland zugestimmt, mit den Inspektoren die Arbeit am Spar- und Reformprozess fortzusetzen. Der am Nachmittag beginnende EU-Gipfel in Brüssel wird damit unfreiwillig zum neuerlichen Krisentreffen, denn am Freitag warten auf Griechenland gleich mehrere Fälligkeiten. Händler messen dem Gipfel aber nur bei spektakulären Schlagzeilen Impulspotenzial bei.

   Am Rentenmarkt stagnieren die Notierungen im Großen und Ganzen, zehnjährige US-Staatsanleihen werfen mit 1,94 Prozent einen Basispunkt weniger als am Vorabend ab. Gold kommt nach dem Höhenflug des Vortages wieder deutlich zurück, die Feinunze kostet 1.165 Dollar nach einem Tageshoch von 1.178 Dollar - belastet von der Dollarerholung. Der Ölpreis wandelt auf den Spuren des Goldpreises, auch die Rohölpreise verbilligen sich nach der Vortagesrally signifikant. US-Leichtöl der Sorte WTI ist aktuell 3,5 Prozent günstiger zu haben, das Fass kostet 43,10 Dollar.

   Unter den Einzelaktien feiern Apple am Donnerstag ihren Einzug in den Dow-Jones-Index, die Aktie des wertvollsten Unternehmens der Welt steigt um 0,4 Prozent. AT&T sinken dagegen um 0,8 Prozent, die Titel des Telekommunikationsunternehmens machen Platz für Apple im Dow. Lennar ziehen um 1,5 Prozent an, nachdem der auf Eigenheime spezialisierte Baukonzern im ersten Quartal besser als erwartet abgeschnitten hat. Ein unerwartet gut ausgefallener Geschäftsbericht des Modekonzerns Guess lässt den Kurs um 10,3 Prozent nach oben schießen.

   Shoe Carnival profitieren ebenfalls von einem gut ausgefallenen Quartalsbericht und legen um 7,3 Prozent zu. Für Williams-Sonoma geht es dagegen um 2,0 Prozent nach unten, nachdem der Küchenausrüster mit einem enttäuschenden Gewinnausblick überrascht hatte.

=== DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.37 Uhr Mi, 17.36 Uhr EUR/USD 1,0667 -0,36% 1,0705 1,0638 EUR/JPY 128,84 -0,32% 129,26 128,58 EUR/CHF 1,0573 -0,72% 1,0650 1,0576 USD/JPY 120,81 0,12% 120,66 120,91 GBP/USD 1,4832 -0,14% 1,4854 1,4694 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/DJN/flf/cln

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   March 19, 2015 09:55 ET (13:55 GMT)

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