11.03.2022 22:15:40

MÄRKTE USA/Leichter - Anleger reduzieren Risiken vor dem Wochenende

NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen haben am Freitag in einem weiter unruhigen Marktumfeld Abschläge verbucht. Vor allem Technologiewerte gaben deutlich nach. Die Anleger bewegten sich dabei zwischen neuen Hoffnungsschimmern auf eine diplomatische Annäherungen im Ukraine-Krieg und Risikominimierung mit Blick auf das anstehende Wochenende. Die Stimmung der US-Konsumenten hat sich indessen deutlicher als befürchtet eingetrübt, wie aus dem Verbraucher-Index der Universität Michigan hervorging.

Der Dow-Jones-Index schloss 0,7 Prozent niedriger bei 32.944 Punkte, der S&P-500 gab 1,3 Prozent nach. Der technologielastige Nasdaq-Composite notierte 2,2 Prozent tiefer. Dabei gab es insgesamt 909 (Donnerstag: 1.358) Kursgewinner und 2.405 (1.935) -verlierer. Unverändert schlossen 113 (134) Titel.

Der russische Präsident Wladimir Putin sprach von einer "positiven Entwicklung" in den Verhandlungen mit der Ukraine. Doch gleichzeitig setzte seine Armee ihre Angriffe auf ukrainische Großstädte unvermindert fort. Der zeitweise dennoch aufgekommene Optimismus legte sich wieder, nachdem der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sagte, dass er keine Fortschritte in den russisch-ukrainischen Gesprächen sehe. Der Markt klammere sich an jeden noch so kleinen Strohhalm, hieß es im Handel, wo Taten von Putin vermisst werden.

Die USA und die anderen G7-Staaten wollen den Handel mit Russland indessen wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine massiv einschränken. US-Präsident Joe Biden kündigte an, die USA und ihre Verbündeten würden Russland den Status als "meistbegünstigte Nation" entziehen. Das würde den Weg für Zollerhöhungen und weitere Handelsbeschränkungen ebnen.

Die Rufe nach weiteren und härteren Sanktionen werden lauter. Händler sind sich nicht sicher, in welchem Maße neue Sanktionen bereits eingepreist sind. Goldman Sachs hat in diesem Zusammenhang ihre US-Wachstumsprognose gesenkt.

Dollar gesucht - Ölpreise steigen

Am Devisenmarkt war der Dollar als sicherer Währungshafen weiter gefragt. Der Dollar-Index legte um 0,6 Prozent zu. In Krisenzeiten bleibe der Greenback für viele Anleger erste Wahl, hieß es.

Auch der US-Anleihemarkt war durch ein unruhiges Marktumfeld geprägt. Hier bewegten sich die Anleger zwischen der Suche nach einer vermeintlich sicheren Anlage und der Aussicht auf steigende US-Zinsen. Die Rendite für 10-jährige Papiere stieg bei sinkenden Notierungen um 0,6 Basispunkte auf 2,0 Prozent.

Am Erdölmarkt legten die Preise wieder deutlich zu. Am Vortag hatte die Versicherung Russlands, alle Energielieferungen ins Ausland aufrechtzuerhalten, für einen Rückgang bei den Ölpreisen gesorgt. Die Vereinigten Arabischen Emirate plädierten zwar für eine höhere Förderung angesichts der Preisexplosion, aber die Beziehungen zu Russland im Ölkartell Opec+ seien eine schwierige Materie, urteilte Fitch.

Der Goldpreis gab mit dem festeren Dollar nach. Der Preis für die Feinunze des Edelmetalls notierte 0,6 Prozent leichter bei 1.985 Dollar.

Oracle nach Zahlen fester

Am Aktienmarkt gaben Meta Platforms (Facebook) um 3,9 Prozent nach, Alphabet büßten 1,9 Prozent ein. Die EU und Großbritannien verschärfen den Druck auf die großen Technologiekonzerne und leiten parallel kartellrechtliche Untersuchungen eines Deals zwischen Google und Facebook ein. Konkret geht es darum, ob die Gesellschaften die Preise für digitale Werbung widerrechtlich festgelegt haben.

Die Oracle-Aktie rückte 1,5 Prozent vor. Der Hard- und Softwarekonzern hat zwar in seinem dritten Geschäftsquartal den Umsatz gesteigert, aber einen unerwartet niedrigeren Gewinn verbucht. Allerdings wies das Cloud-Geschäft starke Fortschritte aus.

Der Telekommunikationskonzern AT&T hat seine Ziele und Pläne für die Zeit nach der Trennung von seinem Entertainment-Geschäft Warner Media vorgestellt. Das Unternehmen kündigte anlässlich seines Investorentages zudem Investitionen in Mobilfunk und Glasfaser an. Die Aktie schloss nahezu unverändert.

Die Kosmetikkette Ulta Beauty übertraf in ihrem vierten Quartal die Analystenerwartungen, verfehlte sie aber beim bereinigten Gewinn. Der Kurs sank um 2,9 Prozent.

Für Blink Charging ging es um 7,8 Prozent abwärts. Der Anbieter von Ladestationen für Elektrofahrzeuge schnitt in seinem vierten Quartal beim Umsatz besser ab als erwartet, enttäuschte aber mit einem größer als vermutet ausgefallenen Verlust.

Docusign enttäuschte mit dem Ausblick. Die Aktie des Experten für digitale Signaturen knickte um 20,1 Prozent ein. American Outdoor Brands büßten 7,0 Prozent nach Vorlage von Drittquartalszahlen ein. Händler verwiesen auf die Ankündigung des Waffenherstellers, Grilla Grills zu übernehmen.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 32.944,19 -0,7% -229,88 -9,3%

S&P-500 4.204,31 -1,3% -55,21 -11,8%

Nasdaq-Comp. 12.843,81 -2,2% -286,15 -17,9%

Nasdaq-100 13.301,83 -2,1% -289,17 -18,5%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,74 +4,2 1,70 101,0

5 Jahre 1,95 +2,5 1,92 68,6

7 Jahre 2,01 +2,1 1,98 56,5

10 Jahre 2,00 +0,6 1,99 48,9

30 Jahre 2,36 -0,4 2,37 46,3

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:24 Uhr Do, 17:33 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0911 -0,7% 1,1006 1,1006 -4,0%

EUR/JPY 127,94 +0,3% 128,40 127,73 -2,3%

EUR/CHF 1,0201 -0,2% 1,0235 1,0226 -1,7%

EUR/GBP 0,8371 -0,3% 0,8400 0,8391 -0,4%

USD/JPY 117,27 +1,0% 116,68 116,05 +1,9%

GBP/USD 1,3035 -0,4% 1,3089 1,3117 -3,7%

USD/CNH (Offshore) 6,3617 +0,5% 6,3280 6,3286 +0,1%

Bitcoin

BTC/USD 38.583,33 -2,2% 38.798,77 39.136,73 -16,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 109,41 106,02 +3,2% 3,39 +47,0%

Brent/ICE 112,48 109,33 +2,9% 3,15 +45,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.984,54 1.997,22 -0,6% -12,68 +8,5%

Silber (Spot) 25,83 25,92 -0,3% -0,09 +10,8%

Platin (Spot) 1.074,80 1.072,05 +0,3% +2,75 +10,8%

Kupfer-Future 4,59 4,64 -1,2% -0,05 +2,8%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/err

(END) Dow Jones Newswires

March 11, 2022 16:16 ET (21:16 GMT)

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AT&T Inc. (AT & T Inc.) 21,90 0,46% AT&T Inc. (AT & T Inc.)
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Meta Platforms (ex Facebook) 569,90 1,60% Meta Platforms (ex Facebook)
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