06.03.2017 22:42:43
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MÄRKTE USA/Leichte Abgaben - GM mit Opel-Verkauf im Fokus
NEW YORK (Dow Jones)--Mit kleineren Abgaben hat sich die Wall Street am ersten Handelstag der neuen Woche gezeigt. Die Blicke sind bereits auf die nächsten wichtigen Termine für die Märkte gerichtet, den US-Arbeitsmarktbericht für Februar am kommenden Freitag und die Sitzung der US-Notenbank am 14. und 15. März. Eine weitere Anhebung der Zinsen der Notenbanker um Fed-Chefin Janet Yellen sei mittlerweile weitgehend eingepreist, hieß es aus dem Handel. Dass die Januar-Daten zu den Auftragseingängen besser als erwartet ausgefallen waren, fiel nicht ins Gewicht. Bei den Einzelwerten stand die Aktie von General Motors (GM) mit dem nun vereinbarten Verkauf von Opel an die französische PSA im Fokus.
"Ich denke, der Markt geht jetzt fest von einem Zinsschritt aus, denn je eher eine neuerliche Erhöhung erfolgt, umso flacher kann die Zinskurve verlaufen", so Investment-Stratege Brent Schutte von Northwestern Mutual Wealth Management.
Der Dow-Jones-Index gab um 0,2 Prozent auf 20.954 Punkte nach. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite fielen um 0,3 und 0,4 Prozent zurück. Das Umsatzvolumen sank auf 796 (Freitag: 825) Millionen Aktien. Dabei beendeten nach vorläufigen Angaben 918 Titel den Handel mit Kursgewinnen, während 2.097 Kursverlierer gesehen wurden und 100 Titel unverändert schlossen.
Impulse waren zu Wochenbeginn eher Mangelware. An Konjunkturdaten wurde nur der Auftragseingang der Industrie für Januar veröffentlicht. Hier wurde ein Plus von 1,2 Prozent gemeldet, während Volkswirte den Anstieg auf nur 1,0 Prozent geschätzt hatten.
GM schwächer - Börse sieht Opel-Verkauf an PSA kritisch Die GM-Aktie geriet im Verlauf etwas stärker unter Druck und verlor 0,8 Prozent. Der französische Autokonzern PSA kauft die Marken Opel und Vauxhall für 1,3 Milliarden Euro von GM. Der US-Autobauer zieht sich damit aus seinem defizitären Europageschäft zurück, bleibt allerdings mit Europa verbunden: GM will mit Peugeot bei wichtigen Projekten kooperieren und hat zudem die Option für eine Beteiligung von gut 4 Prozent an den Franzosen.
Jedoch verliert GM mit dem Verkauf eine Quelle für günstige Finanzierungen des eigenen Kreditgeschäfts. Das wiederum könnte auf den Gewinnen in der Finanzsparte lasten, die GM seit der Insolvenz mühsam wieder auf Vordermann gebracht hatte. Zudem bleibt GM für die Mehrzahl der Pensionsverpflichtungen bei Opel verantwortlich, was laut Analysten Kosten von rund 10 Milliarden Dollar verursachen dürfte.
Bei der am Donnerstag an die Börse gekommenen Snap-Aktie wurden Gewinne mitgenommen. Der Kurs fiel um 12,3 Prozent auf 23,77 Dollar. Ausgegeben worden war die Aktie der Muttergesellschaft von Snapchat mit 17 Dollar. An den ersten beiden Tagen nach dem Börsendebüt war es um über 50 Prozent aufwärts gegangen.
Netflix profitierten von einer Kaufempfehlung der UBS und legten um 2 Prozent zu. Die Analysten sehen vor allem im Ausland großes Wachstumspotenzial für den Streaminganbieter.
Der Kurs der Fluggesellschaft Delta Air Lines fiel um 2,6 Prozent. Das Unternehmen hat seine Erwartungen an das laufende erste Quartal zurückgeschraubt. Es macht dafür höhere Treibstoff- und Personalkosten verantwortlich. Im Sog von Delta büßten American Airlines 3,2 Prozent ein.
Dollar neigt leicht zur Schwäche Der Dollar zeigte sich zu Wochenbeginn mit einer leicht nachgebenden Tendenz. So stieg der Euro in der Spitze bis auf 1,0641 Dollar. Im späten US-Handel ging die Gemeinschaftswährung mit 1,0580 Dollar um und lag damit über dem Niveau vom Freitagabend bei 1,0550 Dollar. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen im Dollar. Auch mit Blick auf die US-Arbeitsmarktdaten am Freitag agierten die Anleger etwas vorsichtiger.
Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank warnte davor, den angekündigten Zinsschritt der Fed für den 15. März als Hinweis auf einen grundsätzlich schnelleren Zinszyklus misszuverstehen. Der Zinsschritt sei nahezu vollständig eingepreist, während die Zinserwartungen für Ende 2017 und Ende 2018 nur unterproportional gestiegen seien. Entscheidend sei, ob der Markt der Fed einen schnellen Zinserhöhungszyklus zutraue. Und gerade in dieser Hinsicht sei die Rede von Chairwoman Janet Yellen am Freitag wenig erbaulich gewesen.
Gold war am Montag anfangs gesucht, weil Berichte über einen nordkoreanischen Raketentest Anleger in "sichere Häfen" trieben. Bald schon setzte sich die Aussicht auf steigende US-Zinsen, die die Attraktivität des zinslosen Goldes schmälern würden, als vorherrschendes Thema am Markt durch. Der Goldpreis verzeichnete bis zum Settlement einen Abschlag von 1 Dollar auf 1.225,50 Dollar je Feinunze. Im anschließenden elektronischen Handel verharrte der Preis in der Nähe dieser Marke.
Wenig Bewegung gab es am Ölmarkt, wo die gesenkten Ziele der chinesischen Regierung für das laufende Jahr die Stimmung dämpften. So soll die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt in diesem Jahr um 6,5 Prozent wachsen, was gegenüber dem Vorjahresziel von 6,5 bis 7 Prozent einer kleinen Abschwächung entspricht. Dazu komme die weiter steigende Zahl von Ölförderstellen in den USA, hieß es aus dem Handel. Diese hatte sich in der vergangenen Woche bereits die siebte Woche in Folge erhöht. Stützend wirkten jedoch die Fördermengenkürzungen der Opec-Länder. Überdies warnte die Internationale Energieagentur (IEA) vor einer Angebotsverknappung und drastisch steigenden Ölpreisen ab 2020 für den Fall, dass Investitionen in die Erdölförderung ausblieben. Der Preis für ein Barrel WTI reduzierte sich um 0,2 Prozent auf 53,20 Dollar. Für Brent ging es dagegen um 0,2 Prozent auf 56,01 Dollar nach oben.
Am US-Anleihemarkt gaben die Notierungen nach der Erholungsbewegung am Freitag nun leicht nach. Auch hier wurde das Thema Zinserhöhungen gespielt. Überdies stehen in den kommenden Tagen einige Neuemissionen an. Auch das war für viele Anleger ein Grund, sich von den schon in Umlauf befindlichen Titeln zu trennen. Die Rendite zehnjähriger Titel zeigte sich 1 Basispunkt höher bei 2,49 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 20.954,34 -0,24 -51,37 6,03 S&P-500 2.375,31 -0,33 -7,81 6,10 Nasdaq-Comp. 5.849,17 -0,37 -21,58 8,66 Nasdaq-100 5.360,31 -0,25 -13,17 10,21US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,30 -0,4 1,31 9,9 5 Jahre 2,01 0,3 2,01 8,8 7 Jahre 2,31 0,5 2,31 6,4 10 Jahre 2,49 1,0 2,48 4,4 30 Jahre 3,10 2,6 3,07 2,8
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.26 Uhr Fr, 17:50 % YTD EUR/USD 1,0584 -0,18% 1,0603 1,0553 +0,6% EUR/JPY 120,5023 -0,08% 120,5970 120,92 -2,0% EUR/CHF 1,0709 +0,13% 1,0695 1,0675 -0,0% EUR/GBP 0,8651 +0,21% 0,8633 1,1603 +1,5% USD/JPY 113,86 +0,10% 113,75 114,60 -2,6% GBP/USD 1,2234 -0,39% 1,2281 1,2245 -0,9%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,20 53,33 -0,2% -0,13 -4,0% Brent/ICE 56,01 55,9 +0,2% 0,11 -3,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.226,05 1.234,70 -0,7% -8,65 +6,5% Silber (Spot) 17,77 17,97 -1,1% -0,20 +11,6% Platin (Spot) 978,25 998,20 -2,0% -19,95 +8,3% Kupfer-Future 2,64 2,69 -1,6% -0,04 +5,6% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln
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March 06, 2017 16:12 ET (21:12 GMT)
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