02.01.2018 22:12:47
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MÄRKTE USA/Konjunkturzuversicht sorgt für Kauflaune - Nasdaq über 7.000
NEW YORK (Dow Jones)--Der Auftakt des Börsenjahres 2018 an der Wall Street hat sich nahtlos an das Rekordjahr 2017 angeschlossen, in dem Dow-Jones, S&P-500 und Nasdaq-Composite mit Gewinnen bis 27 prozent glänzten. Dass am letzten Handelstag des Vorjahres Gewinne eingestrichen worden waren, änderte nichts an der positiven Grundstimmung. Von Beginn an dominierte am ersten Handelstag des neuen Jahres Kauflaune das Geschehen.
Dabei übernahmen Aktien aus dem Technologiesektor die Favoritenrolle, abzulesen an den beiden technologielastigen Nasdaq-Indizes. Der Nasdaq-Composite stieg um 1,5 Prozent und schloss auf dem Rekordhoch von fast 7.007 Punkten. Für den S&P-500-Index ging es um 0,8 Prozent nach oben. Der Dow-Jones-Index hing etwas zurück, er verbesserte sich um 0,4 Prozent auf 24.824 Punkte, nachdem er im Tageshoch mit 24.864 Punkten bis auf 12 Punkte an sein Rekordhoch vom 18. Dezember herangekommen war.
Das Umsatzvolumen stieg auf 814 (Freitag: 708) Millionen Aktien. Den 1.853 (1.194) Kursgewinnern standen 1.159 (1.746) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 73 (130) Titel.
Die Stärke der globalen Konjunktur und das andauernde Wachstum der Unternehmensgewinne sprächen weiter für den Aktienmarkt, hieß es im Handel. "Wir erwarten, dass das globale Wachstum andauern und die Aktienmärkte auf neue Rekordstände führen wird", sagte Portfoliomanager Shoqat Bunglawala von Goldman Sachs Asset Management. Die avisierten Zinserhöhungen der US-Notenbank dürften allenfalls kurzfristig für mögliche Verwerfungen an den Börsen sorgen.
Tagesaktuell wurde der Optimismus zusätzlich genährt von positiven Wirtschaftsdaten aus China und Europa. Auch aus den USA wurden robuste Daten gemeldet: Der Markit-Einkaufsmanagerindex der US-Industrie für Dezember wurde auf den höchsten Stand seit März 2015 nach oben revidiert.
Dollarschwäche hilft Aktien
Für zusätzlichen Rückenwind sorgte auch der tendenziell weiter schwächelnde Dollar, wenngleich er sich im Verlauf von den Tagestiefs etwas berappeln konnte. Ein schwächerer Dollar ist günstig für die US-Exportwirtschaft und macht außerdem US-Aktien für Investoren aus anderen Währungsräumen billiger. Zur fortgesetzten Dollarschwäche hieß es, die US-Steuerreform sei mittlerweile zur Genüge eingepreist. Zugleich könnten die angekündigten US-Zinserhöhungen möglicherweise langsamer vonstatten gehen als geplant angesichts der weiter unter dem Zielwert liegenden Inflation.
Eine belastende Rolle bei der Dollarschwäche spielten daneben die Unruhen im Iran und erneutes Säbelsrasseln Nordkoreas. Klassische Fluchtwährungen wie der Yen profitierten davon, während der Euro vor allem von neuen robusten Konjunkturdaten aus der Eurozone gestützt wurde. Er ging zuletzt mit 1,2062 Dollar um nach Wechselkursen knapp unter 1,20 am Freitagabend. Der Dollar wurde außerdem mit 112,27 Yen gehandelt, verglichen mit knapp 112,80 zu Beginn des Tages.
Der Bitcoin zeigte sich von seinem jüngsten Rücksetzer erholt. Nach tagestiefs unter 13.100 Dollar wurde er zuletzt mit gut 15.130 Dollar bewertet.
Am Ölmarkt hielten sich die Wiederaufnahme des Betriebs von Pumpleitungen in der Nordsee und in Libyen einerseits und Unruhen im Ölland Iran andererseits in etwa die Waage. Sollten die Proteste im Land der Mullahs eskalieren, könne es dort zu Lieferausfällen führen, hieß es. Zuletzt waren die Ölpreise auf den höchsten Stand seit über zwei Jahren geklettert. Europäisches Referenzöl der Sorte Brent kostete zuletzt 66,55 Dollar, 0,5 Prozent weniger als am Freitag. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich um 0,1 Prozent.
Oracle bleiben zurück
Am Aktienmarkt stieg der S&P-500-Subindex der Halbleiteraktien mit 2,5 Prozent am zweitstärksten hinter den Medienaktien. Netflix legten um 4,7 Prozent zu, nachdem die Analysten von Macquarie die Titel des Streamingdienstes hochgestuft hatten. Technologieschwergewichte wie Intel, Microsoft, Micron, Qualcomm und Apple zogen zwischen 0,5 und 6,2 Prozent an.
Oracle verloren dagegen 1,4 Prozent. Sie litten unter einem Bericht, wonach Amazon und Salesforce versuchen, ihre jeweiligen Geschäfte mit Oracle-Datenbanksoftware zu beenden. Laut "The Information" mit Bezug auf anonyme Quellen wollen Amazon und Salesforce eigene interne Lösungen entwickeln, die es ermöglichen, ohne das Oracle-Datenbankangebot auszukommen. Amazon gewannen 1,7 und Salesforce 2,1 Prozent.
Weatherford brachen um 17 Prozent ein, und Schlumberger legten um 3,2 Prozent zu. Beide Unternehmen hatten am Freitag ein angekündigtes Gemeinschaftsunternehmen abgesagt und stattdessen einen direkten Verkauf von Weatherfords Druckpumpenanlage an Schlumberger für 430 Millionen Dollar vereinbart. Laut den Analysten von Bernstein hat Weatherford der kurzfristigen Liquiditätslage Priorität eingeräumt und versucht seine Schulden herunterzufahren, statt auf langfristige Wertschaffung zu setzen. Schlumberger habe sich derweil eine umfangreiche Frackingtechnologie zu einem vernünftigen Preis beschafft.
Zu den größeren Tagesgewinnern gehörten Aktien von Unternehmen mit Marihuana-Fantasie, nachdem in Kalifornien zum neuen Jahr der legale Verkauf von Cannabis begonnen hat. Neben überwiegend in Toronto notierten Aktien profitierten davon auch Fonds, die in Unternehmen investiert sind, die Marihuana herstellen.
Gold mit achtem Tagesplus in Folge
Gold ist so teuer wie seit drei Monaten nicht mehr. Zum US-Settlement verteuerte sich das Edelmetall bereits den achten Handelstag in Folge. Diesmal habe nicht nur die Dollarschwäche angetrieben, sondern das als sicherer Hafen geltende Edelmetall auch von neuen geopolitischen Entwicklungen beispielsweise im Iran profitiert, hieß es. Die Feinunze verteuerte sich um 1,2 Prozent auf 1.318 Dollar.
Am US-Rentenmarkt kamen die Notierungen nach fünf Tagen mit steigenden Kursen deutlich zurück. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen erholte sich um 5 Basispunkte auf 2,46 Prozent. Händler verwiesen zur Begründung auch auf die guten Konjunkturdaten des Tages. Vereinzelt hieß es auch, dass Anleger Platz in den Depots geschaffen hätten für das hohe zu erwartende Emissionsvolumen im Januar - nicht nur in den USA.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 24.824,01 0,42 104,79 0,42
S&P-500 2.695,79 0,83 22,18 0,83
Nasdaq-Comp. 7.006,90 1,50 103,51 1,50
Nasdaq-100 6.511,34 1,80 114,92 1,80
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 1,92 4,0 1,88 72,1
5 Jahre 2,25 4,3 2,21 32,6
7 Jahre 2,38 4,3 2,33 12,8
10 Jahre 2,46 4,9 2,41 1,4
30 Jahre 2,81 6,7 2,74 -25,8
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7.46 Uhr Do, 17.22 Uhr % YTD
EUR/USD 1,2064 +0,33% 1,2024 1,1952 +0,4%
EUR/JPY 135,43 -0,06% 135,51 134,66 +0,1%
EUR/CHF 1,1724 +0,12% 1,1709 1,1694 +0,1%
EUR/GBP 0,8873 -0,23% 0,8893 1,1264 -0,2%
USD/JPY 112,26 -0,39% 112,69 112,67 -0,3%
GBP/USD 1,3598 +0,57% 1,3521 1,3463 +0,6%
Bitcoin
BTC/USD 15.109,63 +10,51% 13.423,19 15.097,83 5,19
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 60,39 60,42 -0,0% -0,03 -0,1%
Brent/ICE 66,57 66,87 -0,4% -0,30 -0,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.318,69 1.302,86 +1,2% +15,83 +1,2%
Silber (Spot) 17,19 16,94 +1,5% +0,26 +1,5%
Platin (Spot) 944,35 933,50 +1,2% +10,85 +1,6%
Kupfer-Future 3,27 3,29 -0,6% -0,02 -0,6%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos
(END) Dow Jones Newswires
January 02, 2018 16:13 ET (21:13 GMT)
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Apple Inc. | 226,15 | 0,80% | |
Intel Corp. | 22,80 | 0,35% | |
Micron Technology Inc. | 93,10 | 0,68% | |
Microsoft Corp. | 401,55 | 0,25% | |
Netflix Inc. | 838,60 | 0,46% | |
Oracle Corp. | 176,00 | 0,63% | |
QUALCOMM Inc. | 151,52 | 0,70% | |
Salesforce | 314,90 | 0,22% | |
Schlumberger N.V. (Ltd.) | 41,55 | 0,12% | |
Weatherford International Limited | 76,56 | -1,34% |
Indizes in diesem Artikel
NASDAQ Comp. | 19 218,17 | 0,83% |