28.09.2018 15:54:47

MÄRKTE USA/Knapp behauptet - Tesla-Aktie bricht ein

NEW YORK (Dow Jones)--Mit kleinen Abgaben startet die Wall Street am Freitag in den letzten Handelstag des dritten Quartals. Zwar gibt es vom weiter schwelenden Handelsstreit zwischen den USA und China keine Neuigkeiten, doch richten sich die Blicke der Investoren nun auf Italien. Das hochverschuldete Land plant für 2019 ein Defizit von 2,4 Prozent und geht damit auf Konfrontationskurs zur EU. "Der Level politischer Risiken bleibt hoch", so Chef-Strategin Isabelle Mateos y Lago von Blackrock.

Kurz nach Handelsbeginn verliert der Dow-Jones-Index 0,2 Prozent auf 26.401 Punkte. Der S&P-500 gibt um 0,1 Prozent nach und der Nasdaq-Composite ebenfalls um 0,1 Prozent. An den Börsen in Europa bringen die Sorgen um Italien die Indizes dagegen deutlich unter Druck. In Mailand geht es um über 4 Prozent abwärts.

Impulse könnten von den anstehenden US-Konjunkturdaten ausgehen. Die vorbörslich veröffentlichten persönlichen Einkommen und Ausgaben für August trafen genau die Erwartungen und verursachen daher keine größere Bewegung. Nach der Startglocke folgen der Index der Einkaufsmanager Chicago für September und die zweite Lesung des Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan für September. Die zuletzt veröffentlichten Daten hatten das Bild einer robust wachsenden US-Wirtschaft untermauert und die US-Notenbank in ihrem Zinserhöhungskurs bestätigt.

Tesla-Aktie bricht ein

Bei den Einzelwerten steht vor allem die Tesla-Aktie im Fokus, die um 12 Prozent auf knapp 271 Dollar einknickt. Die US-Börsenaufsicht SEC hat Tesla-Chef Elon Musk wegen Betrugs angezeigt. Der Gründer des US-Elektroautobauers habe Investoren mit Tweets zum möglichen Rückzug des Tesla-Konzerns von der Börse in die Irre geführt, so der Vorwurf. Musk hatte Anfang August im Kurzbotschaftendienst Twitter angekündigt, Tesla zu einem Preis von 420 Dollar pro Aktie womöglich von der Börse zu nehmen. Die Finanzierung der möglichen Rückkaufoperation sei "gesichert", schrieb er, was aber aus Sicht der Aufseher nicht stimmte.

Der US-Flugzeugbauer Boeing hat innerhalb weniger Wochen einen Hattrick erzielt und sich einen weiteren Großauftrag der US-Regierung gesichert, diesmal im Volumen von bis zu 9,2 Milliarden Dollar. Boeing und sein schwedischer Partner Saab werden der Air Force die nächste Generation von Ausbildungsjets liefern. Die Boeing-Aktie steigt um 0,3 Prozent.

Für die Blackberry-Aktie geht es um gut 5 Prozent nach oben. Der Smartphone-Pionier hat die Erwartungen im zweiten Geschäftsquartal übertroffen. Die Jahresprognose bestätigte der kanadische Konzern, der sich vor geraumer Zeit von Smartphones auf Unternehmenssoftware verlegt hat.

Progress Software hat durchwachsene Ergebnisse für das dritte Quartal bekannt gegeben und zudem einen enttäuschenden Ausblick auf das Gesamtjahr abgegeben. Die Aktie bricht um gut 16 Prozent ein.

Dollar zeigt weiter Stärke

Der Dollar zeigt sich zum Wochenausklang fest, nachdem die US-Notenbank am Mittwoch bereits zum dritten Mal im laufenden Jahr angesichts der brummenden US-Konjunktur die Zinsen erhöht und zugleich weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt hatte. Der Yen rutschte auf ein Jahrestief und der Yuan wurde von der chinesischen Notenbank auf einem Sechswochentief gefixt.

Der Euro fällt mit den Nachrichten aus Italien unter die Marke von 1,16 Dollar und geht mit rund 1,1580 Dollar um. Nach Ansicht der ING wäre ein Defizit von unter 2,0 Prozent ein Zeichen für einen verantwortungsvollen Haushalt gewesen. Die Devisen-Experten sehen in dem Entwurf bislang aber lediglich "Gegenwind für den Euro und keinen Bremsklotz".

Die Ölpreise legen nach den Vortagesgewinnen erneut leicht zu. Zuletzt hatte die Verweigerung einer Freigabe der US-Ölreserven zur Abfederung der Iran-Sanktionen die Preise nach oben getrieben. Für den Monat September steht bei der US-Sorte WTI bislang ein Plus von 3,3 Prozent zu Buche, bei Brent sind es sogar 5,6 Prozent. Aktuell steigen WTI um 0,2 Prozent auf 72,24 Dollar und Brent um 0,5 Prozent auf 82,14 Dollar.

Der Goldpreis kann sich leicht von den kräftigen Vortagesverlusten erholen, leidet übergeordnet aber unter dem starken Dollar. Auch die Aussicht auf weiter steigende Zinsen in den USA belastet den Preis für das zinslos gehaltene Edelmetall, heißt es. Die Feinunze steigt um 0,2 Prozent auf 1.185 Dollar.

Die US-Anleihen legen deutlicher zu und profitieren von ihrem Status als "sicherer Hafen". Teilnehmer verweisen auf die Entwicklungen in Italien. Für die Rendite zehnjähriger US-Papiere geht es um 1,6 Basispunkte auf 3,04 Prozent nach unten.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 26.400,68 -0,15 -39,25 6,80

S&P-500 2.910,65 -0,12 -3,35 8,87

Nasdaq-Comp. 8.030,96 -0,14 -11,01 16,33

Nasdaq-100 7.617,73 -0,16 -11,85 19,09

US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,82 -0,4 2,83 162,1

5 Jahre 2,94 -1,4 2,95 101,7

7 Jahre 3,00 -0,9 3,01 75,6

10 Jahre 3,04 -1,6 3,05 59,3

30 Jahre 3,17 -1,0 3,18 10,6

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:46 Do, 17:27 % YTD

EUR/USD 1,1579 -0,52% 1,1626 1,1672 -3,6%

EUR/JPY 131,33 -0,51% 131,80 132,19 -2,9%

EUR/CHF 1,1313 -0,56% 1,1350 1,1403 -3,4%

EUR/GBP 0,8893 -0,07% 0,8892 0,8905 +0,0%

USD/JPY 113,44 +0,02% 113,39 113,27 +0,7%

GBP/USD 1,3017 -0,47% 1,3075 1,3107 -3,7%

Bitcoin

BTC/USD 6.644,81 -0,8% 6.737,13 6.523,50 -51,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 72,24 72,12 +0,2% 0,12 +23,7%

Brent/ICE 82,14 81,72 +0,5% 0,42 +28,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.185,04 1.183,03 +0,2% +2,01 -9,0%

Silber (Spot) 14,52 14,24 +2,0% +0,28 -14,3%

Platin (Spot) 814,20 811,50 +0,3% +2,70 -12,4%

Kupfer-Future 2,79 2,77 +0,5% +0,01 -16,8%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/smh

(END) Dow Jones Newswires

September 28, 2018 09:55 ET (13:55 GMT)

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