18.09.2018 15:43:43
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MÄRKTE USA/Kleine Erholung an Wall Street - Zollstreit verliert Schrecken
NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem Rücksetzer vom Montag kommt es an der Wall Street am Dienstag zunächst zu einer kleinen Gegenbewegung. Kurz nach Handelsbeginn steigt der Dow-Jones-Index um 0,3 Prozent auf 26.127 Punkte. Der S&P-500 rückt ebenfalls um 0,3 Prozent vor und der Nasdaq-Composite um 0,4 Prozent. Technologiewerte hatten zu Wochenbeginn allerdings besonders stark unter der jüngsten Entwicklung im Zollstreit gelitten.
Die am Montag von US-Präsident Donald Trump angekündigten neuen Strafzölle auf chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden Dollar belasten am Dienstag allerdings nicht mehr, zumal die asiatischen Börsen gelassen darauf reagierten. Auch die europäischen Aktienmärkte zeigten sich wenig beeindruckt.
Händler verweisen darauf, dass Washington und Peking immer noch verhandelten. Solange die Stimmung bei den Gesprächen positiv bleibe, gleiche der Handelsstreit eher einer Kissenschlacht, meint Steve Englander, Leiter des G10-Devisenresearch bei Standard Chartered. Dabei gerate zwar manches ins Wanken, aber nichts gehe wirklich zu Bruch. Außerdem würden die Zölle schrittweise eingeführt. Ab dem 24. September sollen sie 10 Prozent betragen und nach dem 31. Dezember dann auf 25 Prozent steigen.
Oracle-Zahlen enttäuschen
Wichtige Konjunkturdaten wurden für Dienstag nicht veröffentlicht. Am Vorabend nach Börsenschluss haben Oracle und Fedex Geschäftszahlen vorgelegt, die negativ aufgenommen wurden. Nach den Oracle-Zahlen haben Wells Fargo und Nomura ihre Kursziele gesenkt, die Kaufempfehlungen aber beibehalten. Oracle verlieren knapp 3 Prozent. Fedex büßen 3,2 Prozent ein.
Die Aktien des Kosmetikunternehmens Avon Products springen um 6,3 Prozent nach oben. Laut einem Medienbericht ist die brasilianische Natura Cosmeticos an Avon interessiert.
Nexeo Solutions wird vom US-Chemikalienhändler Univar übernommen, was der Aktie zu einem Plus von 12,2 Prozent verhilft. Univar gewinnen 0,2 Prozent, gestützt von der Aussicht auf Kosteneinsparungen von 100 Millionen Dollar schon im ersten Jahr nach der Übernahme.
Marsh & McLennan übernimmt den britischen Versicherungsmakler Jardine Lloyd Thompson Group für 4,3 Millionen britische Pfund. Marsh & McLennan sinken um 3,6 Prozent. Die Jardine-Aktie haussiert in London um 31 Prozent.
Dollar unbeeindruckt von neuen Strafzöllen - Saudis treiben Ölpreise
Der Dollar reagiert kaum noch auf die neuen Strafzölle der US-Regierung gegen China. Zwar würden solche Maßnahmen typischerweise den Dollar stützen, doch seien diese weitgehend erwartet worden, so die Unicredit. Die Analysten merken zudem an, dass sich der Euro in letzter Zeit als widerstandsfähig erwiesen hat und durchaus in der Lage ist "Gegenwind zu bewältigen". Nach Ansicht der ING könnte sich dies aber ändern, sollte China mit neuen Strafzöllen auf weitere US-Importe im Wert von 50 bis 60 Milliarden Dollar reagieren. Der Euro notiert bei etwa 1,1715 Dollar.
Der Goldpreis legt um 0,2 Prozent zu auf 1.203 Dollar. Auch am US-Anleihemarkt halten sich die Bewegungen in Grenzen. Die Zehnjahresrendite steigt um 1 Basispunkt auf 3,01 Prozent.
Kräftig nach oben geht es dagegen mit den Ölpreisen. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 1,6 Prozent auf 70,01 Dollar je Barrel. Die europäische Referenzsorte Brent steigt um 1,2 Prozent auf 78,97 Dollar. Befürchtungen, dass die chinesische Nachfrage nach Öl aufgrund der US-Strafzölle zurückgehen könnte, werden gemildert durch die US-Sanktionen gegen Iran, die im November in Kraft treten sollen. In der Folge wird weniger iranisches Öl auf den Markt kommen. Das knappere Angebot wiederum dürfte den Ölpreis stützen.
Saudi-Arabien würde laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg einen höheren Ölpreis akzeptieren. Man werde zwar den Preis nicht gezielt nach oben treiben, wäre aber mit einem Brentpreis von über 80 Dollar durchaus zufrieden, zitiert Bloomberg Vertreter des Königreichs, das de facto die Opec dominiert. Das sind neue Töne. Bislang schien Saudi-Arabien sich eher dem US-Präsidenten zu beugen, der wiederholt über die zu hohen Ölpreise geklagt hat. Die Äußerungen aus Saudi-Arabien gäben dem Markt am Dienstag die Richtung vor, merkt Matthew Smith, Leiter des Rohstoff-Research bei Clipper Data, dazu an.
Andere Marktteilnehmer verweisen zur Erklärung für die steigenden Ölpreise auch auf den - nach russischen Angaben versehentlichen - Abschuss eines russischen Flugzeugs durch syrische Streitkräfte und die Angst vor einer Zuspitzung des Syrienkonflikts. Russland macht Israel für den Abschuss verantwortlich, denn eigentliches Ziel des syrischen Raketenabwehrsystems seien vier israelische Kampfflugzeuge gewesen, die Ziele in Syrien angegriffen hätten.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 26.126,53 0,25 64,41 5,69
S&P-500 2.896,90 0,28 8,10 8,35
Nasdaq-Comp. 7.929,80 0,43 34,01 14,87
Nasdaq-100 7.469,25 0,46 34,52 16,77
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,78 1,3 2,77 158,0
5 Jahre 2,91 1,5 2,89 98,1
7 Jahre 2,97 2,0 2,95 72,5
10 Jahre 3,01 2,2 2,99 56,8
30 Jahre 3,16 3,0 3,13 9,3
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:19 Mo, 17:10 % YTD
EUR/USD 1,1713 +0,25% 1,1714 1,1689 -2,5%
EUR/JPY 131,43 +0,57% 131,44 130,86 -2,8%
EUR/CHF 1,1251 +0,06% 1,1260 1,1249 -3,9%
EUR/GBP 0,8898 +0,21% 0,8896 0,8890 +0,1%
USD/JPY 112,23 +0,33% 112,18 111,97 -0,4%
GBP/USD 1,3163 +0,05% 1,3168 1,3148 -2,6%
Bitcoin
BTC/USD 6.379,47 +1,7% 6.295,24 6.361,18 -53,3%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 70,01 68,91 +1,6% 1,10 +19,2%
Brent/ICE 78,97 78,05 +1,2% 0,92 +23,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.203,06 1.200,90 +0,2% +2,16 -7,7%
Silber (Spot) 14,21 14,20 +0,1% +0,01 -16,1%
Platin (Spot) 817,70 801,00 +2,1% +16,70 -12,0%
Kupfer-Future 2,70 2,64 +2,5% +0,07 -19,3%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/raz
(END) Dow Jones Newswires
September 18, 2018 09:44 ET (13:44 GMT)
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