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28.07.2022 15:51:41

MÄRKTE USA/Kaum verändert - Schwache Daten lindern Zinsängste

NEW YORK (Dow Jones)--An den US-Börsen kehrt am Donnerstag wieder Ernüchterung ein, nachdem die Kurse am Mittwoch eine regelrechte Rally erlebt hatten. Unerwartet schwache Wirtschaftsdaten befeuern zwar Konjunktursorgen, wecken jedoch Hoffnungen, dass die US-Notenbank das Tempo ihre Zinserhöhungen drosseln könnte.

Der Dow-Jones-Index zeigt sich kurz nach der Startglocke kaum verändert. Der S&P-500 pendelt ebenfalls um den Schlusskurs vom Mittwoch. Der Nasdaq-Composite gibt um 0,2 Prozent nach.

Auslöser der Kursgewinne vom Vortag war die Erleichterung darüber, dass die US-Notenbank die Zinsen wie weithin erwartet um nur 75 Basispunkte erhöht hatte statt um 100. Die Aussagen von Fed-Chairman Jerome Powell während der anschließenden Pressekonferenz waren als taubenhaft interpretiert worden. Inzwischen haben aber enttäuschende Geschäftszahlen und pessimistische Ausblicke bedeutender Unternehmen den Anlegern vor Augen geführt, dass die Aussichten der heimischen Wirtschaft nicht gerade rosig sind.

Unter den Konjunkturdaten des Tages schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal um 0,9 Prozent, während Volkswirte ein Wachstum von 0,3 Prozent prognostiziert hatten. Damit ist die US-Wirtschaft in eine technische Rezession gerutscht, nachdem das BIP auch im ersten Quartal zurückgegangen war. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ging in der Vorwoche weniger stark zurück als erwartet, zudem wurde der Wert aus der Woche davor nach oben revidiert.

Quartalsausweise mit Licht und Schatten

Weitaus länger ist die Liste der Unternehmen, die ihre Quartalsberichte vorgelegt haben. Unter diesen hat Honeywell (+2,4%) zwar einen Gewinnrückgang vermeldet, gleichwohl aber mehr umgesetzt und verdient als erwartet. Auch Merck & Co (-2,3%) und Pfizer (-3,4%) haben die Erwartungen übertroffen. Pfizer erzielte sogar einen Rekordumsatz. Allerdings gibt es Befürchtungen, dass die Gewinne der Pharmahersteller unter Druck geraten könnten, falls die staatliche Krankenversicherung für Ältere oder Behinderte Medicare die Genehmigung erhalten würde, die Medikamentenpreise mit den Herstellern selbst auszuhandeln.

Mastercard (+1,2%) vermeldete einen deutlichen Umsatz- und Gewinnanstieg. Die hohe Inflation mindere die Konsumausgaben bislang nicht, berichtete die Kreditkartengesellschaft.

Die Facebook-Mutter Meta (-7,3%) meldete erstmals überhaupt einen Umsatzrückgang auf Jahressicht; der Gewinn sackte deutlich ab. Auch der Ausblick enttäuschte.

Qualcomm (-3,8%) hat ebenfalls einen eher verhaltenen Ausblick gegeben, allerdings den Gewinn im zurückliegenden Quartal überraschend deutlich gesteigert.

Ford (+4,7%) meldete einen unerwartet kräftigen Anstieg von Umsatz und Gewinn.

Nach Börsenschluss folgen Zahlen der Schwergewichte Amazon, Apple und Intel.

Eine politische Entscheidung verhilft Aktien der Solarbranche zu Kurssprüngen. Senator Joe Manchin vom konservativen Flügel der Demokraten hat nun doch dem 369 Milliarden Dollar teuren Klimaschutz-Paket der US-Regierung zugestimmt. Sunnova Energy springen um 32 Prozent, zusätzlich gestützt von den guten Zahlen des Unternehmens. First Solar verteuern sich um 19 Prozent und Sunpower um 17 Prozent.

Dollar erholt sich - ING sieht Aufwertungspotenzial

Der Dollar erholt sich etwas von dem Rücksetzer, den er nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank verzeichnete. Die ING-Analysten sehen den Dollar, wenn auch mit höherer Volatilität, auf dem Weg nach oben, weil er nun empfindlicher auf Wirtschaftsdaten reagiere. Eine weltweite Konjunkturschwäche und geopolitische Risiken dürften den Dollar als Fluchtwährung in Krisenzeiten stützen.

Der ebenfalls als sicherer Hafen geltende Anleihemarkt erfährt regen Zulauf, was sich in sinkenden Renditen niederschlägt. Auch der Goldpreis legt zu.

Weiter deutlich nach oben geht es mit dem Ölpreis. Er profitiert abermals von dem Rückgang der US-Ölvorräte, der am Mittwoch gemeldet worden war.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 32.209,94 +0,0% 12,35 -11,4%

S&P-500 4.024,53 +0,0% 0,92 -15,6%

Nasdaq-Comp. 12.008,61 -0,2% -23,81 -23,2%

Nasdaq-100 12.540,43 -0,5% -61,04 -23,2%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 2,88 -14,5 3,02 214,5

5 Jahre 2,69 -15,5 2,84 143,0

7 Jahre 2,70 -13,8 2,84 126,4

10 Jahre 2,67 -11,7 2,79 116,1

30 Jahre 2,99 -7,6 3,07 109,2

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:51h Mi, 17:25 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0161 -0,4% 1,0209 1,0126 -10,6%

EUR/JPY 136,66 -1,9% 138,35 138,32 +4,4%

EUR/CHF 0,9718 -0,7% 0,9796 0,9753 -6,3%

EUR/GBP 0,8364 -0,3% 0,8394 0,8421 -0,5%

USD/JPY 134,50 -1,5% 135,51 136,60 +16,8%

GBP/USD 1,2146 -0,1% 1,2164 1,2024 -10,2%

USD/CNH (Offshore) 6,7450 +0,0% 6,7438 6,7691 +6,1%

Bitcoin

BTC/USD 23.096,38 +1,6% 23.151,18 20.837,45 -50,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 98,68 97,26 +1,5% 1,42 +37,9%

Brent/ICE 108,07 106,62 +1,4% 1,45 +44,3%

GAS VT-Schluss +/- EUR

Dutch TTF 204,00 205,00 -0,6% -1,23 +240,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.753,44 1.734,14 +1,1% +19,30 -4,2%

Silber (Spot) 19,80 19,18 +3,3% +0,63 -15,0%

Platin (Spot) 892,88 890,10 +0,3% +2,78 -8,0%

Kupfer-Future 3,49 3,43 +1,7% +0,06 -21,4%

YTD zu Vortagsschluss

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/raz

(END) Dow Jones Newswires

July 28, 2022 09:51 ET (13:51 GMT)

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