20.10.2020 22:09:52

MÄRKTE USA/Hoffnung auf US-Stimuluspaket stützt Wall Street

NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen haben am Dienstag leichte Gewinne verbucht. Jedoch war der Handel erneut von deutlichen Schwankungen gekennzeichnet. Der Fokus der Anleger lag vor allem auf die "Deadline" für die Verhandlungen zwischen Republikanern und Demokraten über ein neues US-Konjunkturprogramm. Bis Dienstagabend müsse eine Einigung erzielt werden, um noch ein Entlastungsgesetz auszuarbeiten, das vor der Präsidentenwahl verabschiedet werden könne, hieß es im Handel. Allerdings sind die Hoffnungen auf eine gemeinsame Lösung mittlerweile recht gering.

Der Dow-Jones-Index gewann 0,4 Prozent auf 28.309 Punkte, während der S&P-500 um 0,5 Prozent zulegte. Für den Nasdaq-Composite ging es um 0,3 Prozent nach oben. Dabei gab es insgesamt 2.130 (Montag: 827) Kursgewinner und 917 (2.215) -verlierer. Unverändert schlossen 79 (104) Titel.

Daneben wurde mit Sorge auf die weiter schnell steigende Zahl an globalen Neuinfektionen geschaut. In immer mehr Ländern und Regionen werden wieder Lockdowns eingeführt, was sich negativ auf die erhoffte rasche Konjunkturerholung auswirken dürfte. "Die Schlagzeilen werden immer schlimmer, aber unser Basis-Szenario ist immer noch, dass es keinen weiteren vollständigen Lockdown geben wird", so Fahad Kamal, Chief Investment Officer bei Kleinwort Hambros. "Es besteht immer noch ein großer Unterschied zwischen lokalen, gezielten Abriegelungen und den Lockdowns, die wir im März und April hatten", ergänzt der Teilnehmer.

An Konjunkturdaten wurden nur die Baubeginne und -genehmigungen für September veröffentlicht. Die Baubeginne stiegen dabei weniger stark als erwartet, die Baugenehmigungen kletterten dagegen deutlicher als prognostiziert.

Ölpreise steigen

Bei den Ölpreisen ging es wieder etwas hin und her. Während Hoffnungen auf ein US-Hilfspaket stützend wirkten, belastete andererseits die Sorge, dass weitere Lockdowns die Nachfrage zusätzlich belasten könnten. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI notierte zu Handelsschluss 1,7 Prozent fester bei 41,51 Dollar, Brent legte um 0,7 Prozent zu auf 42,92 Dollar.

Der Euro notierte 0,5 Prozent fester bei 1,1825 Dollar und damit über der Marke von 1,18 Dollar, an die ihn am Montag Äußerungen der EZB-Präsidentin Christine Lagarde herangetragen hatten. Diese hatte sich für einen dauerhaften EU-Wiederaufbaufonds ausgesprochen. Für einen deutlicheren Anstieg über 1,18 Dollar fehlten dem Euro die notwendigen weiteren Impulse, sagte ING.

Die US-Anleihen zeigten sich erneut mit Abgaben. Hier seien die Blicke auch auf eine mögliche Entscheidung zu einem weiteren US-Konjunkturpaket gerichtet, hieß es. Für die Rendite zehnjähriger Papiere ging es bei sinkenden Notierungen um 2,7 Basispunkte auf 0,80 Prozent nach oben.

Der Goldpreis setzte seine jüngste Seitwärtsbewegung fort. Der Preis für die Feinunze stieg leicht um 0,3 Prozent auf 1.910 Dollar.

IBM gibt keinen Ausblick - Procter & Gamble überzeugt

Für die Aktien von IBM ging es um 6,4 Prozent nach unten. Die Ergebnisse für das dritte Quartal lagen zwar über den Erwartungen, doch wagte das Unternehmen keinen Ausblick.

Die Intel-Aktie fiel um 2,1 Prozent. Der Chiphersteller hat eine Einigung über den Verkauf der NAND-Speicherchip-Sparte an SK Hynix für rund 9 Milliarden US-Dollar erzielt, wie die Südkoreaner bestätigten. Intel zieht sich damit aus einem schwierigen Geschäft zurück. Die Aktie hatte von der Aussicht auf einen Verkauf am Vortag profitiert.

General Motors (GM) legten um 6,7 Prozent zu, nachdem die Bank of America für die Aktie ein deutliches Aufwärtspotenzial ausgemacht hatte. Investoren unterschätzten, wie GM im zukünftigen Wachstumsmarkt für elektrische und autonome Fahrzeuge positioniert sei, so die Analysten.

Procter & Gamble gewannen 0,4 Prozent. Der Konsumgüterkonzern hatte im ersten Geschäftsquartal von einer starken Nachfrage nach Hygiene- und Haushaltsprodukten profitiert. Der Konzern meldete das stärkste Umsatzwachstum seit 15 Jahren und übertraf die Erwartungen der Analysten. Zudem wurde die Jahresprognose angehoben.

Das US-Justizministerium hat eine Kartellrechtsklage gegen Google eingereicht. Darin wird dem Internetriesen vorgeworfen, sich wettbewerbswidrig verhalten zu haben, um seine Quasi-Monopole bei Internetsuchen und passender Werbung zu erhalten. Die Aktie der Google-Mutter Alphabet stieg dennoch um 1,4 Prozent.

Der US-Versicherungskonzern Travelers hatte im dritten Quartal trotz höherer Belastungen aus Katastrophen wie Wirbelstürmen und den Waldbränden in Kalifornien deutlich mehr verdient als im Vorjahr und die Erwartungen übertroffen. Die Aktie verbesserte sich um 5,7 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 28.308,49 0,40 113,07 -0,81

S&P-500 3.443,18 0,47 16,26 6,57

Nasdaq-Comp. 11.516,49 0,33 37,61 28,35

Nasdaq-100 11.677,84 0,37 43,49 33,72

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,14 -2,0 0,16 -106,5

5 Jahre 0,34 0,5 0,33 -158,7

7 Jahre 0,56 1,3 0,55 -168,8

10 Jahre 0,80 2,7 0,77 -164,8

30 Jahre 1,60 4,3 1,56 -146,6

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:42 Uhr Mo, 17:02 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1825 +0,49% 1,1773 1,1783 +5,4%

EUR/JPY 124,75 +0,54% 124,23 124,27 +2,3%

EUR/CHF 1,0726 +0,12% 1,0716 1,0716 -1,2%

EUR/GBP 0,9139 +0,51% 0,9093 0,9066 +8,0%

USD/JPY 105,50 +0,06% 105,51 105,47 -3,0%

GBP/USD 1,2939 -0,02% 1,2949 1,2997 -2,4%

USD/CNH (Offshore) 6,6643 -0,22% 6,6746 6,6736 -4,3%

Bitcoin

BTC/USD 11.912,50 +1,38% 11.786,75 11.647,25

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 41,51 40,83 +1,7% 0,68 -27,0%

Brent/ICE 42,92 42,62 +0,7% 0,30 -30,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.909,69 1.904,30 +0,3% +5,39 +25,9%

Silber (Spot) 24,74 24,53 +0,9% +0,22 +38,6%

Platin (Spot) 877,50 863,95 +1,6% +13,55

Kupfer-Future 3,14 3,08 +1,9% +0,06 +11,1%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/err

(END) Dow Jones Newswires

October 20, 2020 16:10 ET (20:10 GMT)

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General Motors 55,77 -1,41% General Motors
IBM Corp. (International Business Machines) 216,55 0,58% IBM Corp. (International Business Machines)
Intel Corp. 22,96 -2,96% Intel Corp.
Procter & Gamble Co. 169,32 -0,04% Procter & Gamble Co.
Travelers Inc (Travelers Companies) 248,20 -1,31% Travelers Inc (Travelers Companies)