20.11.2014 15:45:36
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MÄRKTE USA/Gewinnmitnahmen zum Handelsstart bei Aktien erwartet
Von Florian Faust
Schwache Wirtschaftsdaten aus China und Europa verstärken am Donnerstag die Neigung zu Gewinnmitnahmen an der Wall Street. Nach dem jüngsten Rekordlauf haben Anleger bereits am Vortag Kasse gemacht, denn das mit Spannung erwartete Sitzungsprotokoll der US-Notenbank lieferte keine frischen Kaufimpulse. Die Hauptsorge gilt ohnehin Europa, denn dort verschärfen sich die Rezessionsängste. Im November weisen die Einkaufsmanagerindizes auf das schwächste Wirtschaftswachstum seit 16 Monaten hin. Der Sammelindex, der auf dem Produktionsindex für das verarbeitende Gewerbe und dem Index des Dienstleistungsbereichs basiert, fiel, obwohl Volkswirte einen kleinen Anstieg vorhergesagt hatten. Gerade die Entwicklung in Deutschland untermauert die aktuell mäßige Verfassung der europäischen Wirtschaft. Auch in China hatte die Stimmung unter Einkaufsmanagern in der Industrie für Enttäuschung gesorgt.
Rund 30 Minuten vor Handelsbeginn zeigen sinkende Terminkontrakte auf wichtige Aktienindizes auch an der Wall Street die gedrückte Stimmung. Die Futures auf S&P-500 und Nasdaq-100 geben 0,4 bzw. 0,3 Prozent ab.
Allerdings gilt das letzte Wort zur endgültigen Trendfindung noch nicht als gesprochen. Denn im frühen Geschäft werden mit dem Philadelphia-Fed-Index für November und den Oktober-Verkaufszahlen bestehender Häuser weitere wichtige Konjunkturdaten veröffentlicht. Dazu gesellt sich der Index der Frühindikatoren für Oktober. "Die Daten dürften unverändert den Eindruck einer wachsenden US-Wirtschaft untermauern. Der Rücksetzer ist eine normale Phase der Konsolidierung", hofft Chefmarktstratege Peter Cardillo von Rockwell Global Capital. Die etwas höheren Verbraucherpreise sorgen für noch keine Bewegung am Aktienmarkt. Gleichzeitig kommen die Erstanträge für Arbeitslosenhilfe nur leicht zurück und liegen über der Prognose. Dies seien jedoch nur geringe Abweichungen, sagt ein Händler.
Cardillo steht indes mit seiner positiven Marktsicht nicht allein. Auch die Analysten von Goldman Sachs zeigen sich mittelfristig verhalten optimistisch für US-Aktien. Sie sehen den S&P-500 Ende nächsten Jahres bei 2.100 Zählern - ein Aufschlag von 2,5 Prozent. Die Experten prognostizieren eine freundliche Marktreaktion auf die wohl im Sommer 2015 anstehende Zinswende in den USA.
Der Rentenmarkt präsentiert sich spiegelbildlich zu Aktien und zieht an. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fällt um drei Basispunkte auf 2,32 Prozent. Im Devisenhandel wertet der Yen gegen US-Dollar und Euro immer weiter ab, was mit der Unsicherheit über die anstehenden Neuwahlen in Japan erklärt wird. Diese drückt den Yen zum Dollar auf den tiefsten Stand seit Sommer 2007. Zum Euro ist Japans Währung auf das niedrigste Niveau seit sechs Jahren gefallen. Der Euro wiederum gerät mit den schwachen Daten aus Deutschland unter Druck und fällt Richtung 1,25 Dollar zurück nach einem Tageshoch von 1,2576 Dollar.
Der Goldpreis erholt sich nach dem Rücksetzer im Zuge der jüngsten Umfragen aus der Schweiz zur Goldinitiative auf 1.191 Dollar von seinem Vortagestief deutlich unter 1.180 Dollar. In der Schweiz zeichnet sich eine Mehrheit gegen die Initiative ab, die die Nationalbank zu einer höheren Vorhaltung von Gold zwingen will.
Der Ölpreis stagniert, US-Leichtöl der Sorte WTI kostet mit 74,62 Dollar ungefähr soviel wie zum US-Vortagesschluss. "Alles wartet auf die Sitzung der OPEC", heißt es im Handel. Das Erdölkartell tagt am 27. November und berät die aktuelle Überversorgung des Marktes und mögliche Konsequenzen.
Überraschend gute Quartalszahlen treiben den Aktienkurs von Williams-Sonoma im vorbörslichen Handel um 6,5 Prozent nach oben. Die Muttergesellschaft der Inneneinrichtungsspezialisten Pottery Barn und West Elm hatte im dritten Quartal mehr umgesetzt und verdient, als Analysten erwartet hatten. Dass die Gewinnprognose des Unternehmens für das vierte Quartal unter der Konsensschätzung liegt, scheint Anleger nicht zu stören.
Mit Enttäuschung wird dagegen der Ausblick von Salesforce.com auf das laufende Quartal aufgenommen; die Aktie verliert 2,8 Prozent. Der Softwareanbieter liegt mit seinen Umsatz- und Gewinnprognosen unter dem Marktkonsens. Best Buy ziehen um 6,0 Prozent an. Der Elektronikeinzelhändler übertraf die Vorhersagen im abgelaufenen Quartal. Caesars Entertainment schießen um 13,4 Prozent empor. Laut Medienberichten will der Kasinobetreiber seine größte Sparte in einen Immobilienfonds wandeln.
=== DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.14 Uhr Mi, 17.41 Uhr EUR/USD 1,2549 0,11% 1,2535 1,2549 EUR/JPY 148,07 -0,65% 149,04 147,70 EUR/CHF 1,2012 0,01% 1,2011 1,2012 USD/JPY 117,98 -0,76% 118,87 117,70 GBP/USD 1,5705 0,38% 1,5645 1,5672 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.comDJG/DJN/flf/smh
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November 20, 2014 09:14 ET (14:14 GMT)
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