21.04.2016 22:43:47
|
MÄRKTE USA/Gewinnmitnahmen an Wall Street nach neuen Hochs
NEW YORK (Dow Jones)--Gewinnmitnahmen haben am Donnerstag das Bild an der Wall Street bestimmt, nachdem die Kurse dort am Mittwoch auf neue Jahreshochs gestiegen waren. S&P-500 und Dow-Jones-Index notieren nicht mehr weit unterhalb ihrer Rekordschlussstände vom Mai 2015, weshalb die Luft immer dünner wird. Händler verwiesen auf die Rally der vergangenen zwei Monate und halten die Zeit zum Durchatmen für gekommen. "Wir blicken auf eine unglaubliche Rally. Mit den relativ hohen Bewertungen in den USA und einer eher mauen Berichtssaison ist es wirklich schwierig, Impulse zu finden, die den Markt höher treiben können", sagte Marktstratege Joe Tanious von Bessemer Trust.
Der Dow-Jones-Index verlor 0,6 Prozent auf 17.983 Punkte. Der S&P-500 büßte 0,5 Prozent ein, während der Nasdaq-Composite 0,1 Prozent abgab. Das Umsatzvolumen war mit 1,01 (Donnerstag: 0,99) Milliarden Aktien erneut recht lebhaft. Auf 1.118 (1.764) Kursgewinner kamen 1.949 (1.315) -verlierer, während 136 (109) Titel unverändert schlossen.
Verkauft wurden vor allem Aktien von Versorgern und Telekommunikationsunternehmen, die in den zurückliegenden zwölf Monaten am stärksten zugelegt hatten. Der Telekom-Sektor erhielt einen zusätzlichen Dämpfer von Verizon. Das Unternehmen hatte einen unerwartet deutlichen Umsatzrückgang gemeldet und die Anleger auf ein stagnierendes Jahresergebnis eingestimmt. Das drückte die Aktie um 3,3 Prozent. Aktien der Energiebranche, die im Zuge des Ölpreisverfalls lange verschmäht wurden, waren hingegen gefragt, auch wenn der Ölpreis am Donnerstag einen Rücksetzer verbuchte.
US-Daten bewegen kaum Der überraschend deutliche Einbruch des Philadelphia-Fed-Indexes im April lieferte kaum Impulse. Händler verwiesen auf den volatilen Charakter dieser makroökonomischen Kennziffer. Zudem wurde die Schwäche der industriellen Entwicklung im Großraum Philadelphia von guten Arbeitsmarktdaten wettgemacht. Denn in der Vorwoche haben deutlich weniger US-Bürger erstmals Arbeitslosenhilfe beantragt als befürchtet. Die Erstanträge in Relation zur Gesamtbeschäftigung seien auf ein neues Rekordtief gesunken, hieß es im Handel. Der Index der Frühindikatoren stieg im März weniger stark als erwartet, was auf ein langsameres Wachstum der US-Wirtschaft hindeutet.
Euro profitiert nur vorübergehend von Draghi Während die Aktienmärkte zunächst mehr oder weniger seitwärts liefen, brachte EZB-Präsident Mario Draghi vorübergehend etwas Volatilität in den Devisenmarkt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte das Niveau ihrer Leitzinsen wie erwartet unverändert gelassen. Mit Aussagen zu Inflationserwartung und Wachstum innerhalb der Eurozone zog der Euro bis knapp 1,14 US-Dollar an. Die Gewinne wurden aber rasch wieder abgegeben und die Gemeinschaftswährung fiel auf ein Tagestief bei etwa 1,1270 Dollar. Im späten US-Handel kostete ein Euro rund 1,1290 Dollar.
Die Märkte seien erleichtert gewesen, dass Draghis Äußerungen keinerlei Überraschungen enthalten hätten und der EZB-Chef weder seine Wortwahl geändert noch weitere Zinsssenkungen angedeutet habe, sagte Jane Foley, Analystin bei der Rabobank. Das habe den Euro vorübergehend nach oben getrieben. Allerdings hätten die Anleger Draghi rasch abgehakt und richteten nun ihre Blicke auf die Zinssitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche. "Wir haben eine unverändert taubenhafte EZB und könnten nächste Woche eine falkenhaftere Fed haben", fasste Foley die Lage zusammen.
Die Ölpreise drehten indes ins Minus. Zuvor hatte die auf den niedrigsten Stand seit 18 Monaten zurückgegangene US-Fördermenge gestützt. Zudem gibt es Bestrebungen innerhalb des Erdölkartells Opec, einen neuen Vorstoß zum Einfrieren der Förderobergrenzen zu unternehmen. Generalsekretär Abdallah Salem el-Badri regte ein neues Treffen auch mit Nicht-Mitgliedern der Organisation im Juni an. Allerdings räumen Marktteilnehmer diesem Ansinnen genauso wenig Erfolgschancen wie dem gescheiterten Treffen in Doha ein. Beobachter machten auch den festeren Dollar für die nachgebenden Preise verantwortlich, denn er verteuert Öl für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum. Auch Gewinnmitnahmen dürften eine Rolle gespielt haben, denn seit dem Tief bei etwa 26 Dollar im Januar hat sich der Preis für US-Leichtöl der Sorte WTI kräftig erholt. Am Donnerstag sank er um 2,3 Prozent bzw 1,00 Dollar auf 43,18 Dollar. Die global gehandelte Sorte Brent fiel um 2,8 Prozent bzw 1,27 Dollar auf 44,53 Dollar.
Der Goldpreis profitierte vorübergehend indirekt von Draghis Worten und stieg im Windschatten des Euro bis auf 1.270 Dollar. Gold wird ebenso wie Öl in Dollar bezahlt. Die mit der Aufwertung des Euro einhergehende Dollarschwäche machte das Edelmetall für Anleger außerhalb des Dollarraums attraktiver. Als der Euro zurückfiel, gab auch Gold seine Gewinne ab. Zum Settlement kostete die Feinunze 1.250,30 Dollar. Das waren 0,3 Prozent bzw 4,10 Dollar weniger als am Mittwoch.
Die am Vortag unter Druck geratenen Notierungen am US-Rentenmarkt gaben weiter nach. Die Kurse der Treasurys seien im Sog der europäischen Staatsanleihen gefallen, berichteten Marktteilnehmer. Die Worte Draghis seien an den europäischen Anleihemärkten als weniger pessimistisch interpretiert worden, weshalb sich Anleger von den als sicheren Häfen geltenden Staatspapieren getrennt hätten. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg um weitere drei Basispunkte auf 1,87 Prozent.
Travelers enttäuscht - Sturmschäden verhageln das Ergebnis Im Dow führte die Aktie von Travelers die Liste der Verlierer mit großem Abstand an. Sie fiel um 6,1 Prozent. Der Gewinn des Versicherers war im Auftaktquartal um 17 Prozent gesunken. Schuld daran seien Sturm- und Hagelschäden in Texas, teilte Travelers mit.
Der Autohersteller General Motors (GM) hat im ersten Quartal seinen Gewinn trotz insgesamt rückläufiger Absätze gesteigert und die Erwartungen übertroffen. Die Aktie legte um 1,5 Prozent zu. American Express gewannen 1 Prozent. Das Kreditkartenunternehmen hat wegen höherer Restrukturierungskosten im ersten Quartal zwar weniger verdient, aber dennoch die Markterwartungen übertroffen.
Die Aktie des Spielzeugherstellers Mattel verlor dagegen 5,8 Prozent, nachdem sich die Verluste im Berichtsquartal vergrößert hatten. United Continental stürzten um 10 Prozent ab. Die Fluggesellschaft hatte einen Rückgang des Nettogewinns um 38 Prozent gemeldet. Citrix stiegen um 4,4 Prozent nach über den Erwartungen ausgefallenen Geschäftszahlen.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.982,52 -0,63 -113,75 3,20 S&P-500 2.091,48 -0,52 -10,92 2,33 Nasdaq-Comp. 4.945,89 -0,05 -2,24 -1,23 Nasdaq-100 4.540,80 0,01 0,36 -1,14ANLEIHEN Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 7/8% 2-year 100 4/32 dn 1/32 0,814% +0,8BP 7/8% 3-year 99 21/32 dn 1/32 0,992% +1,0BP 1 1/4% 5-year 99 18/32 dn 3/32 1,340% +1,8BP 1 1/2% 7-year 99 dn 3/32 1,651% +1,7BP 1 5/8% 10-year 97 25/32 dn 5/32 1,870% +2,0BP 2 1/2% 30-year 96 2/32 dn 21/32 2,691% +3,4BP
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.32 Mi, 17.49 % YTD EUR/USD 1,1291 -0,03% 1,1294 1,1329 +4,0% EUR/JPY 123,61 -0,24% 123,90 123,99 -3,1% EUR/CHF 1,1004 +0,31% 1,0970 1,0957 +1,2% GBP/EUR 1,2689 -0,13% 1,2705 1,2692 -6,6% USD/JPY 109,46 -0,23% 109,72 109,46 -6,8% GBP/USD 1,4326 -0,13% 1,4346 1,4377 -2,9%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 43,61 44,18 -1,29 -0,57 +7,1% Brent/ICE 44,80 45,8 -2,18 -1,00 +10,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.249,80 1.244,05 +0,5% +5,75 +17,8% Silber (Spot) 17,03 16,96 +0,4% +0,07 +23,3% Platin (Spot) 1.025,36 1.018,15 +0,7% +7,21 +15,0% Kupfer-Future 2,25 2,24 +0,5% +0,01 +5,0% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/cln/
(END) Dow Jones Newswires
April 21, 2016 16:13 ET (20:13 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 13 PM EDT 04-21-16
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu American Express Co.mehr Nachrichten
03.01.25 |
Dow Jones-Handel aktuell: Dow Jones beendet die Freitagssitzung in der Gewinnzone (finanzen.at) | |
02.01.25 |
NYSE-Handel Dow Jones zeigt sich letztendlich leichter (finanzen.at) | |
02.01.25 |
Gewinne in New York: Dow Jones zum Start mit Gewinnen (finanzen.at) | |
31.12.24 |
Dow Jones 30 Industrial-Papier American Express-Aktie: So viel Gewinn hätte ein American Express-Investment von vor 3 Jahren eingefahren (finanzen.at) | |
24.12.24 |
Optimismus in New York: Dow Jones zum Ende des Dienstagshandels auf grünem Terrain (finanzen.at) | |
24.12.24 |
Handel in New York: Dow Jones bewegt sich im Plus (finanzen.at) | |
24.12.24 |
Dow Jones 30 Industrial-Wert American Express-Aktie: So viel Gewinn hätte ein Investment in American Express von vor einem Jahr eingefahren (finanzen.at) | |
20.12.24 |
Börse New York in Grün: Dow Jones liegt nachmittags im Plus (finanzen.at) |
Analysen zu American Express Co.mehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
American Express Co. | 291,85 | 1,04% | |
General Motors | 50,53 | -1,79% | |
Mattel Inc. | 17,59 | 0,57% | |
Travelers Inc (Travelers Companies) | 232,90 | 0,56% | |
United Airlines Holdings Inc Registered Shs | 97,67 | 3,29% | |
Verizon Inc. | 37,97 | 0,07% |