30.08.2019 16:14:51

MÄRKTE USA/Gesprächssignale im Handelsstreit stützen weiter

NEW YORK (Dow Jones)--Die Erholung an der Wall Street geht zum Wochenausklang weiter, wenn auch mit etwas gebremstem Tempo. Andauernde Hoffnungen auf weitere Gespräche zur Beilegung des Handelsstreits zwischen den USA und China verleihen den Kursen weiter Auftrieb. Der Dow-Jones-Index gewinnt kurz nach der Eröffnung 0,5 Prozent auf 26.495 Punkte. Der S&P-500 legt um 0,5 Prozent zu und der Nasdaq-Composite steigt um 0,3 Prozent.

Nach der Eskalation vor Wochenfrist ist der Ton zwischen den Parteien wieder etwas versöhnlicher geworden. Das chinesische Außenministerium bekräftigte am Freitag, dass beide Seiten noch miteinander kommunizierten, meldete die Nachrichtenagentur Reuters. Dies hatte am Donnerstag schon das chinesische Handelsministerium mitgeteilt. Die offiziellen Verhandlungen zur Beilegung des Konflikts werden voraussichtlich im September wieder aufgenommen. Ein Termin steht aber noch nicht fest.

Ungeachtet dessen hat keine der beiden Seiten die in der vergangenen Woche angekündigten Zollerhöhungen zurückgenommen, die zum 1. September in Kraft treten sollen. Das sorgt für etwas Zurückhaltung bei den Investoren.

Außerdem gibt es Stimmen, wonach die Signale aus China nicht im Gegensatz zu Spekulationen stehen, dass Peking versuchen könnte, auf Zeit zu spielen, um es möglicherweise nach der US-Präsidentschaftswahl in gut einem Jahr mit einem anderen, konzilianteren US-Präsidenten zu tun zu haben. "Es ist schwer zu sagen, was am Markt bereits eingepreist ist", sagt Ökonom Oliver Jones von Capital Economics.

Zuversicht im Handelsstreit gibt Dollar Auftrieb

An Konjunkturdaten wurden vor der Startglocke die persönlichen Einkommen und Ausgaben aus dem Juli veröffentlicht. Die Einkommen stiegen im vergangenen Monat etwas weniger stark als erwartet. Die Ausgaben zogen jedoch etwas stärker an. Das spricht dafür, dass der für die US-Wirtschaft so wichtige private Konsum bislang nicht von Rezessionsängsten gebremst wird.

Der Einkaufsmanger für die Region Chicago übertraf die Prognosen. Der Frühindikator liegt wieder über der sogenannten Wachstumsschwelle von 50 Punkten und signalisiert somit eine wirtschaftliche Belebung in der für die US-Konjunktur wichtigen Metropolregion. Dagegen fiel der von der Uni Michigan ermittelte Index für die Verbraucherstimmung in den USA im August leicht unter den Erwartungen aus. Er lag bei 89,8, während Ökonomen mit einem Stand von 92,1 gerechnet hatten.

Die gestiegene Zuversicht im Handelsstreit gibt dem Dollar Auftrieb. Der Euro sinkt auf 1,1046 Dollar. Am Vortag hatte er in der Spitze fast 1,11 Dollar gekostet.

Der festere Dollar lastet etwas auf den Ölpreisen, die aber zuvor von bullishen US-Lagerbestandsdaten ebenso profitiert hatten wie von Hinweisen darauf, dass die Opec-Mitglieder die vereinbarten Fördermengen überwiegend einhalten. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI ermäßigt sich um 0,4 Prozent auf 56,47 Dollar. Brent gibt um 0,1 Prozent auf 61,03 Dollar nach.

"Sichere Häfen" sind derweil nicht gefragt. Am Anleihemarkt lassen sinkende Notierungen die Renditen leicht zulegen. Die Zehnjahresrendite steigt um 2,0 Basispunkte auf 1,52 Prozent. Sie liegt damit aber immer noch einen Basispunkt unter der Rendite der zweijährigen Schuldtitel. Diese inverse Zinskurve gilt als Signal einer heraufziehenden Rezession.

Der Goldpreis zeigt sich 0,1 Prozent fester bei 1.528 Dollar.

Dell nach guten Zahlen mit Kurssprung

Unter den Einzelwerten springen Dell um 13 Prozent nach oben. Die am Donnerstag nach Börsenschluss vorgelegten Zweitquartalszahlen des Technologiekonzerns hatten die Erwartungen übertroffen.

Ebenfalls im Technologiesektor hat der Chiphersteller Ambarella mit Zahlen und Ausblick positiv überrascht, was den Kurs der Aktie um 18,9 Prozent nach oben treibt. Der Halbleiterhersteller Marvell legte zwar gute Zahlen vor, doch enttäuschte der Ausblick. Die Aktie gewinnt 1,8 Prozent.

Die Tesla-Aktie legt um 3,9 Prozent zu in Reaktion auf einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, dass China auf 16 Modelle des Elektrofahrzeugherstellers keine Umsatzsteuer erheben wolle. Reuters beruft sich auf eine Bekanntmachung auf der Homepage des chinesischen Industrie- und Informationsministeriums. Einzelheiten zu den geplanten Ausnahmen von der Umsatzsteuer waren zunächst nicht verfügbar.

Campbell Soup steigen um 6,6 Prozent, nachdem die Zahlen zum vierten Geschäftsquartal besser als erwartet ausgefallen sind. Den Verlust gab das Unternehmen mit 8 Millionen Dollar oder 2 Cent je Aktie an, nach einem Gewinn von 94 Millionen oder 42 Cent je Aktie im Vorjahr. Auf bereinigter Basis erzielte das Unternehmen einen Gewinn je Aktie von 42 Cent und damit einen Cent mehr, als die Analysten laut FactSet erwartet hatten.

Gar nicht gut kommt die Gewinnwarnung des Kosmetikanbieters Ulta Beauty an: Die Aktie stürzt um über 27 Prozent ab.

Mit Enttäuschung wird auch der Ausblick von American Outdoor Brands aufgenommen. Die Aktie des Waffen-Herstellers, zu dem auch die Marke Smith & Wesson gehört, bricht um 12,4 Prozent ein.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 26.495,44 0,51 133,19 13,58

S&P-500 2.938,50 0,48 13,92 17,22

Nasdaq-Comp. 7.999,95 0,33 26,56 20,57

Nasdaq-100 7.729,42 0,35 27,11 22,11

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,53 0,4 1,53 33,0

5 Jahre 1,41 1,5 1,40 -51,0

7 Jahre 1,47 2,1 1,45 -77,5

10 Jahre 1,52 2,0 1,50 -92,8

30 Jahre 1,98 1,5 1,97 -108,7

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:26 Do, 18:45 % YTD

EUR/USD 1,1046 -0,11% 1,1039 1,1054 -3,7%

EUR/JPY 117,24 -0,46% 117,39 117,78 -6,8%

EUR/CHF 1,0912 +0,02% 1,0905 1,0903 -3,1%

EUR/GBP 0,9044 -0,37% 0,9065 0,9061 +0,5%

USD/JPY 106,13 -0,36% 106,32 106,54 -3,2%

GBP/USD 1,2212 +0,24% 1,2181 1,2200 -4,3%

USD/CNY 7,145 +0,01% 7,1546 7,1445 +3,9%

Bitcoin

BTC/USD 9.590,25 +0,95% 9.507,00 9.480,00 +157,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 56,47 56,71 -0,4% -0,24 +17,6%

Brent/ICE 61,03 61,08 -0,1% -0,05 +10,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.528,33 1.527,30 +0,1% +1,03 +19,2%

Silber (Spot) 18,36 18,27 +0,5% +0,09 +18,5%

Platin (Spot) 936,12 915,50 +2,3% +20,62 +17,5%

Kupfer-Future 2,56 2,56 -0,2% -0,00 -3,4%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/cln

(END) Dow Jones Newswires

August 30, 2019 10:15 ET (14:15 GMT)

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