19.01.2023 22:09:42
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MÄRKTE USA/Gemischte Signale verunsichern - Alcoa sehr schwach
Von Steffen Gosenheimer
NEW YORK (Dow Jones)--Zwischen Rezessionssorgen und Befürchtungen weiter stark steigender Zinsen ist es am Donnerstag an der Wall Street erneut nach unten gegangen. Das Umfeld für Anleger bleibt schwierig: Am Mittwoch schürten schwächer als gedacht ausgefallene Konjunkturdaten noch Sorgen vor einer Konjunkturverlangsamung, am Donnerstag befeuerten zumeist besser als gedacht ausgefallene Konjunkturdaten die Spekulation über weiter stark steigende Zinsen.
Dazu waren am Mittwoch die US-Erzeugerpreise günstig ausgefallen und hatten für deutlich fallende Marktzinsen gesorgt, obgleich sich US-Notenbanker James Bullard für eine schnelle Anhebung der Zinsen auf über 5 Prozent stark gemacht hatte. Dagegen hatte sich wenig später seine Kollegin Lorie Logan für ein verlangsamtes Zinserhöhungstempo ausgesprochen. Die Präsidentin der Fed-Filiale Boston, Susan Collins, plädierte wiederum am Berichtstag für weitere "maßvollere" Zinsanpassungen und Fed-Vize Lael Brainard unterstrich die Notwendigkeit, die Zinsen hoch zu halten, ohne sich zum Tempo zu äußern.
Aktuell wird am Zinsterminmarkt mit 96-prozentiger Wahrscheinlichkeit für das nächste Zinstreffen im Februar ein kleiner Zinsschritt um 25 Basispunkte auf dann 4,50 bis 4,75 Prozent erwartet.
Der Dow-Jones-Index verlor 0,8 Prozent auf 33.044 Punkte, der S&P-500 gab ebenfalls um 0,8 Prozent nach. Die Nasdaq-Indizes büßten bis 1 Prozent ein. Nach ersten Angaben gab es an der New Yorker Börse (Nyse) 1.324 (Mittwoch: 1.083) Kursgewinner und 1.746 (2.050) -verlierer. Unverändert schlossen 103 (82) Titel.
Anleiherenditen leicht erholt
Am Anleihemarkt erholten sich die Renditen etwas von ihren sehr starken Rückgängen am Vortag. Die Zehnjahresrendite stieg vom am Mittwoch erreichten Mehrmonatstief um 2 Basispunkte auf 3,40 Prozent. Der Dollar zeigte sich nach dem volatilen Ab und Auf vom Mittwoch etwas leichter, der Dollarindex gab um 0,3 Prozent nach.
Schwache Konjunkturdaten wären eigentlich gute Nachrichten für den Aktienmarkt, wenn nicht Vertreter der US-Notenbank die Erwartungen einer "taubenhafteren" Geldpolitik zunichte machten, indem sie sich für Zinserhöhungen aussprächen, kommentierte Swissquote die schwierige Gemengelage.
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe war in der Vorwoche überraschend gesunken, was die Robustheit des Arbeitsmarkts unterstreicht. Zugleich erholte sich der Philadelphia-Fed-Index überraschend deutlich und die Baubeginne gingen weniger stark zurück als angenommen.
Alcoa enttäuscht: Umsatz gesunken, Verlust nur minimal verringert
Nebenbei ging die Bilanzsaison weiter. Der Aluminiumkonzern Alcoa enttäuschte mit einem kräftigen Umsatzrückgang und konnte den Quartalsverlust im Vergleich zum Vorjahr nur minimal verringern, auch wenn er auf bereinigter Basis und je Aktie niedriger ausfiel als befürchtet. Die Aktie verlor 7,4 Prozent.
Procter & Gamble (-2,7%) legte Geschäftszahlen im Rahmen der Erwartungen vor und erhöhte die Umsatzprognose leicht. Börsianer bemängelten jedoch, dass die Gewinnprognose nur bekräftigt wurde. Negativ wurden auch die Zahlen des Klebstoffkonzerns H.B. Fuller (-3,8%) aufgenommen. Vor allem die Nachfrage nach Klebstoffen für das Baugewerbe ging zurück.
Beim Zahlenausweis von Discover Financial (-0,4%) missfiel, dass die Kunden des Finanzdienstleisters mit der Begleichung ihrer Kreditkartenschulden und Darlehensraten immer öfter in Verzug geraten. American Express wurden in Sippenhaft genommen und verloren 2,4 Prozent. Visa stiegen dagegen um 0,4 Prozent. Hier stützte ein positiver Ausblick von Baird auf die Erstquartalszahlen kommende Woche.
Ölpreise trotz Vorratsanstieg etwas höher
Die Ölpreise legten nach dem Rücksetzer vom Vortag wieder zu um bis zu 1,5 Prozent. Übergeordnet habe wieder die Erwartung die Preise getrieben, dass nach der Wiederöffnung in China eine höhere Ölnachfrage zu erwarten sein dürfte. Außerdem verwiesen Händler darauf, dass die USA weiter Öl kaufen müssten, um die angezapften strategischen Reserven aufzufüllen.
Derweil stiegen die wöchentlichen Vorräte an Rohöl und an Benzin in den USA erneut deutlich, bereits zum vierten mal in Folge - eine negative Preisreaktion darauf blieb aber aus.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 33.044,56 -0,8% -252,40 -0,3%
S&P-500 3.898,85 -0,8% -30,01 +1,6%
Nasdaq-Comp. 10.852,27 -1,0% -104,74 +3,7%
Nasdaq-100 11.295,67 -1,0% -114,62 +3,3%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 4,14 +4,2 4,09 -28,5
5 Jahre 3,48 +4,3 3,44 -51,5
7 Jahre 3,43 +2,9 3,40 -54,1
10 Jahre 3,39 +2,3 3,37 -48,6
30 Jahre 3,56 +2,4 3,54 -40,6
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:25 Uhr Mi, 17:20 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0831 +0,4% 1,0799 1,0828 +1,2%
EUR/JPY 139,08 +0,1% 138,41 139,05 -0,9%
EUR/CHF 0,9915 +0,3% 0,9899 0,9890 +0,2%
EUR/GBP 0,8741 +0,0% 0,8761 0,8750 -1,2%
USD/JPY 128,41 -0,3% 128,15 128,42 -2,1%
GBP/USD 1,2391 +0,4% 1,2326 1,2373 +2,4%
USD/CNH (Offshore) 6,7756 +0,1% 6,7849 6,7537 -2,2%
Bitcoin
BTC/USD 21.060,66 +1,2% 20.819,47 20.767,85 +26,9%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 80,38 79,48 +1,1% +0,90 +0,2%
Brent/ICE 86,24 84,98 +1,5% +1,26 +0,3%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 62,09 61,71 +0,6% +0,38 -13,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.932,43 1.904,20 +1,5% +28,23 +6,0%
Silber (Spot) 23,87 23,53 +1,4% +0,34 -0,4%
Platin (Spot) 1.037,13 1.041,93 -0,5% -4,80 -2,9%
Kupfer-Future 4,25 4,23 +0,4% +0,02 +11,5%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos
(END) Dow Jones Newswires
January 19, 2023 16:10 ET (21:10 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Alcoa Corp | 34,76 | -1,75% | |
American Express Co. | 281,55 | 1,42% | |
Discover Financial Services | 162,12 | 0,48% | |
H. B. Fuller Co. | 66,00 | -1,49% | |
Procter & Gamble Co. | 162,88 | 0,37% | |
Visa Inc. | 303,50 | -0,28% |