22.02.2019 15:46:43
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MÄRKTE USA/Fortschritte in Handelsgesprächen stützen Wall Street
NEW YORK (Dow Jones)--Hoffnung auf eine baldige Beilegung des Handelsstreits zwischen den USA und China bestimmt auch am Freitag das Geschehen an der Wall Street. Auch wenn bislang noch nichts Konkretes über eine Einigung nach außen gedrungen ist, scheint man in den Verhandlungen zuletzt doch weitergekommen zu sein. Positiv werden Medienberichte aufgenommen, wonach US-Präsident Donald Trump den chinesischen Vize-Premier Liu He am Freitag im Weißen Haus empfangen wird.
Kurz nach Handelsbeginn steigt der Dow-Jones-Index um 0,4 Prozent auf 25.955 Punkte. Der S&P-500 legt um 0,3 Prozent zu, ebenso der Nasdaq-Composite.
Ein wesentlicher Vorwurf der USA an China ist der des illegalen Technologietransfers. Hier scheinen die USA etwas von ihrer harten Linie abzuweichen. Am Donnerstag versicherte Trump per Twitter, die USA wollten über den "Wettbewerb gewinnen, nicht über die Blockade fortschrittlicherer Technologien". Zuvor hatte Trump in dieser Woche schon signalisiert, dass der Termin 1. März, bis zu dem die USA auf die Einführung weiterer Strafzölle verzichten wollten, nicht in Stein gemeißelt sei.
Wenn Trumps Team noch vor dem 1. März eine Einigung erzielen könnte, würde das den Aktienmärkten einen ordentlichen Schub geben, meint Craig Erlam von Oanda. Die europäischen Anleger könnten allerdings etwas nervös werden, weil sie fürchteten, dass Europa dann stärker ins Visier des US-Präsidenten gerate, gibt Erlam zu bedenken.
Impulse könnten von einem geldpolitischen Forum kommen, an dem diverse US-Notenbanker teilnehmen. Hauptsächlich soll es dabei um die zukünftige Bilanz der US-Notenbank gehen. Diese hatte sich im Zuge der jahrelangen expansiven Geldpolitik massiv ausgeweitet und wird mittlerweile wieder zurückgefahren, wodurch den Märkten tendenziell Liquidität entzogen wird. Aus dem Protokoll der Notenbanksitzung im Januar war am Mittwoch hervorgegangen, dass demnächst ein Plan für einen Stopp des Bilanzabbaus vorgelegt werden soll.
Flut schlechter Nachrichten lässt Kraft Heinz abstürzen
Unter den Einzelwerten legen Hewlett-Packard Enterprise (HPE) um 1,6 Prozent zu. Das Unternehmen hat am Donnerstag nach Börsenschluss bei der Vorlage von Zahlen zum ersten Geschäftsquartal seine Jahresprognose erhöht.
Kraft Heinz brechen um über 26 Prozent ein. Der US-Nahrungsmittelhersteller wartete mit diversen schlechten Nachrichten auf. Umsatz und Ergebnis im Schlussquartal verfehlten die Markterwartungen, und die US-Börsenaufsicht SEC untersuchte im Oktober die Rechnungslegung der Einkaufsabteilung. Darauf leitete Kraft Heinz eine interne Prüfung ein. Zusätzlich fiel bei dem Ketchup-Hersteller eine Wertminderung von 15,4 Milliarden US-Dollar an. Die Quartalsdividende kürzt Kraft Heinz um 36 Prozent. Von Analysten hagelt es daraufhin negative Kommentare. JP Morgan, UBS, Piper Jaffrey und Stifel Nicolaus haben die Aktie abgestuft und die Kursziele gesenkt.
Der chinesische Google-Wettbewerber Baidu hat zwar einen Gewinneinbruch um 50 Prozent im vierten Quartal gemeldet, mit dem Umsatz aber die Erwartungen übertroffen. Außerdem erwartet das Unternehmen wegen der Abkühlung der chinesischen Wirtschaft ein schwächeres Umsatzwachstum von "nur" 12 bis 18 Prozent. Die Aktie verliert 2 Prozent.
Positiv werden die Zahlen des Online-Möbelhändlers Wayfair aufgenommen. Die Aktie springt um fast 24 Prozent nach oben.
Nach einer Hochstufung auf "Overweight" durch Morgan Stanley steigen Intel um 2,4 Prozent und sind damit stärkster Wert im Dow.
Am Devisenmarkt wird der Euro etwas gedrückt vom schwächeren ifo-Index. Auf der anderen Seite verhindern aber die schwächeren US-Konjunkturdaten vom Vortag und die taubenhafte Fed einen stärkeren Anstieg des Dollar. Der Euro notiert aktuell bei etwa 1,1335 Dollar. Im Tageshoch waren es 1,1353 Dollar.
Die Ölpreise steigen im Einklang mit den Aktienmärkten. Auch für den Ölmarkt wäre es positiv, wenn der Handelsstreit beigelegt würde, denn dieser dämpft die Nachfrage. Der Preis für ein Barrel Leichtöl der US-Sorte WTI steigt um 0,8 Prozent auf 57,43 Dollar. Brentöl verteuert sich um 0,5 Prozent auf 67,39 Dollar.
Staatsanleihen profitieren etwas von der Aussicht auf länger niedrige Zinsen. Steigende Notierungen lassen die Zehnjahresrendite um 3,6 Basispunkte auf 2,66 Prozent fallen.
Das zinslos gehaltene Gold gilt ebenfalls als Nutznießer einer lockeren Geldpolitik. Nachdem das Edelmetall an den beiden vorigen Tagen unter Gewinnmitnahmen gelitten hat, legt die Feinunze nun um 0,4 Prozent auf 1.329 Dollar zu.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 25.954,68 0,40 104,05 11,26
S&P-500 2.782,56 0,28 7,68 11,00
Nasdaq-Comp. 7.485,20 0,34 25,49 12,81
Nasdaq-100 7.058,41 0,33 23,24 11,51
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 2,50 -2,5 2,52 129,7
5 Jahre 2,49 -2,4 2,51 56,2
7 Jahre 2,56 -3,2 2,60 31,5
10 Jahre 2,66 -3,6 2,70 21,6
30 Jahre 3,02 -3,1 3,05 -5,1
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:36 Uhr Do, 17.15 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1336 -0,00% 1,1345 1,1335 -1,1%
EUR/JPY 125,49 +0,02% 125,62 125,51 -0,2%
EUR/CHF 1,1339 -0,09% 1,1351 1,1348 +0,7%
EUR/GBP 0,8710 +0,16% 0,8699 0,8685 -3,2%
USD/JPY 110,71 +0,04% 110,72 110,73 +1,0%
GBP/USD 1,3016 -0,15% 1,3041 1,3047 +2,0%
Bitcoin
BTC/USD 3.940,26 +1,36% 3.894,63 3.884,41 +5,9%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 57,43 56,96 +0,8% 0,47 +24,6%
Brent/ICE 67,39 67,07 +0,5% 0,32 +23,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.328,52 1.323,72 +0,4% +4,80 +3,6%
Silber (Spot) 15,90 15,81 +0,6% +0,09 +2,6%
Platin (Spot) 832,92 823,50 +1,1% +9,42 +4,6%
Kupfer-Future 2,94 2,90 +1,3% +0,04 +11,6%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/raz
(END) Dow Jones Newswires
February 22, 2019 09:47 ET (14:47 GMT)
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