12.08.2022 18:12:40
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MÄRKTE USA/Fester - US-Verbrauchervertrauen überrascht positiv
NEW YORK (Dow Jones)--Mit Aufschlägen zeigt sich die Wall Street am letzten Handelstag der Woche. Einerseits schöpfen die Anleger weiter Mut mit den sich verdichtenden Anzeichen, dass die Inflation in den USA möglicherweise ihren Höhepunkt gesehen haben könnte. Am Freitag unterboten auch noch die Importpreise für Juli die Prognosen. Andererseits fiel das Verbrauchervertrauen im August deutlich höher aus als erwartet. Teilnehmer deuten dies als einen positiven Hinweis für die Konsumentwicklung in den kommenden Wochen und Monaten.
Der Dow-Jones-Index gewinnt am Mittag (Ortszeit) 0,6 Prozent auf 33.538 Punkte. Der S&P-500 legt um 0,8 Prozent zu und der Nasdaq-Composite rückt um 1,1 Prozent vor.
Die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung um 50 Basispunkte im September werde aktuell mit einer Wahrscheinlichkeit von 65 Prozent eingepreist, merkt Ipek Ozkardeskaya, Analystin bei Swissquote Bank, an. "Ein einfacher Anstieg der Energiepreise könnte die Fed-Falken aber leicht zurück auf den Plan bringen und die Stimmung ändern", fügt sie hinzu.
"Die Daten häufen sich, die darauf hindeuten, dass die Inflation überwunden ist", sagt Jamie Cox, geschäftsführender Gesellschafter der Harris Financial Group: "Die Fed muss nicht mehr die geldpolitische Notbremse ziehen, und das ist auch gut so. Eine weiche Landung ist in Sicht."
Möglicherweise ist dies aber zu optimistisch gedacht. Denn die Präsidentin der Fed von San Francisco, Mary Daly, sagte, der Kampf der Zentralbank gegen die steigende Inflation sei noch nicht vorbei. In einem Interview meinte sie, die Inflationsdaten für Juli seien "insofern bedeutsam, als sie zeigen, dass wir eine gewisse Verbesserung sehen, aber sie sind kein Sieg." Daly fügte allerdings hinzu, dass sie für die nächste Fed-Sitzung im September eine Zinserhöhung um "nur" 50 Basispunkte erwarte, nachdem die letzten beiden Zinserhöhungen um 75 Basispunkte aggressiver ausgefallen waren.
Dollar legt deutlich zu
Der Dollar weitet seine Korrektur nach den überraschend guten Daten zur Verbraucherstimmung aus. Der Dollar-Index verbessert sich um 0,6 Prozent. Während einige Teilnehmer darin lediglich eine Gegenbewegung sehen, erwarten andere fundamentale Stärke für den Dollar gegen den Euro. So sieht die Commerzbank den Euroraum in eine Rezession abgleiten und senkt daher ihre Prognose des Euro-Dollar-Kurses. Zum Ende des Jahres dürfte der Euro bei nur noch 0,98 Dollar stehen, erwartet die Coba. Aktuell kostet die Gemeinschaftswährung 1,0295 Dollar. Als Gründe für die pessimistische Erwartung an die Wirtschaft der Eurozone nennt die Commerzbank die Gasknappheit in weiten Teilen Europas und die andauernd hohen Gaspreise.
Anleihen verzeichnen nach den kräftigen Vortagesverlusten nun Gewinne. Die Renditen fallen im Gefolge der niedrigen Preisdaten, da Anleger damit ihre Leitzinserwartungen nach unten korrigieren. Die Zehnjahresrendite reduziert sich um 2,9 Basispunkte auf 2,86 Prozent.
Für die Ölpreise geht es nach den jüngsten Aufschlägen kräftig nach unten. Brent und WTI fallen um bis zu 1,9 Prozent. Teilnehmer verweisen zur Begründung vor allem auf die deutliche Erholung des Dollar. Aber auch die Sorgen wegen einer Rezession seien noch nicht ganz ausgeräumt, heißt es.
Für den Goldpreis geht es mit der Aussicht auf einen nicht so aggressiven Kurs der US-Notenbank bei den Zinserhöhungen leicht nach oben. Der Preis für das Edelmetall bewegt sich weiterhin knapp unter der Marke von 1.800 Dollar.
Disney-Aktie legt weiter zu
Bei den Einzelwerten setzt die Aktie von Walt Disney ihre positive Tendenz des Vortages fort. Die Titel gewinnen weitere 2,4 Prozent und sind damit größter Gewinner im Dow. Das Unternehmen hatte Ergebnisse für das dritte Quartal über den Markterwartungen vorgelegt. Der Umsatz wurde um 26 Prozent und damit deutlicher als von Analysten vorhergesagt gesteigert. Gut lief auch die Streaming-Plattform Disney+.
Dagegen reduzieren sich Illumina um 9,2 Prozent. Der Hersteller von Geräten für die Gentechnik verschreckte Anleger mit schlechter als prognostiziert ausgefallen Geschäftszahlen. Zudem senkte das Unternehmen den Jahresausblick. CEO Francis deSouza sprach von makroökonomischen Herausforderungen. Wegen möglicher Strafen in der EU bildete das Unternehmen zudem Rückstellungen.
Poshmark geben 11,6 Prozent ab. Der digitale Marktplatz traf zwar im Großen und Ganzen mit seinen Geschäftszahlen die Markterwartungen, verfehlte diese aber mit dem Ausblick. Bei steigenden Umsätzen weitete das Unternehmen den Verlust aus.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 33.538,33 +0,6% 201,66 -7,7%
S&P-500 4.242,64 +0,8% 35,37 -11,0%
Nasdaq-Comp. 12.922,47 +1,1% 142,56 -17,4%
Nasdaq-100 13.438,55 +1,1% 146,56 -17,7%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 3,25 +5,9 3,19 251,8
5 Jahre 2,98 -0,5 2,99 172,1
7 Jahre 2,93 -1,5 2,95 149,1
10 Jahre 2,86 -2,9 2,89 135,0
30 Jahre 3,13 -4,9 3,18 123,2
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:25 Uhr Do, 17:42 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0258 -0,6% 1,0317 1,0338 -9,8%
EUR/JPY 137,04 -0,2% 137,48 137,12 +4,7%
EUR/CHF 0,9676 -0,4% 0,9717 1,0645 -6,7%
EUR/GBP 0,8454 -0,1% 0,8464 0,8459 +0,6%
USD/JPY 133,56 +0,4% 133,27 132,65 +16,0%
GBP/USD 1,2135 -0,5% 1,2189 1,2222 -10,3%
USD/CNH (Offshore) 6,7382 -0,1% 6,7371 6,7373 +6,0%
Bitcoin
BTC/USD 24.002,34 -0,8% 23.955,21 24.434,02 -48,1%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 92,55 94,34 -1,9% -1,79 +29,3%
Brent/ICE 98,17 99,60 -1,4% -1,43 +31,8%
GAS VT-Schluss +/- EUR
Dutch TTF 205,53 208,10 -1,2% -2,59 +243,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.795,50 1.790,00 +0,3% +5,50 -1,9%
Silber (Spot) 20,54 20,32 +1,1% +0,22 -11,9%
Platin (Spot) 959,75 959,60 +0,0% +0,15 -1,1%
Kupfer-Future 3,65 3,71 -1,5% -0,05 -17,6%
YTD zu Vortagsschluss
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/sha
(END) Dow Jones Newswires
August 12, 2022 12:11 ET (16:11 GMT)
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