22.09.2016 22:41:47

MÄRKTE USA/Fed stützt den zweiten Tag in Folge

   NEW YORK (Dow Jones)--Die jüngsten geldpolitischen Beschlüsse der US-Notenbank haben am Donnerstag nachgewirkt und verhalfen den Aktien an der Wall Street erneut zu Kursgewinnen. Die Fed hatte am Mittwoch das bisherige Zinsniveau bestätigt und signalisiert, dass sie bei künftigen Zinserhöhungen behutsam vorgehen werde. Überdies senkte sie ihre Langfristprognosen für Wachstum und Zinsen. Zwar deutete die Fed an, dass sie im Dezember die Zinsen erhöhen könnte, gleichwohl wurde die Botschaft der Notenbanker am Aktienmarkt mit Erleichterung aufgenommen. Immerhin dürfte sich die Ära des billigen Geldes um einige Monate verlängern.

   Der Nasdaq-Composite erreichte eine neuerliches Allzeithoch, diesmal bei 5.343 Punkten. Er gewann 0,8 Prozent auf 5.340 Punkte. Der Dow-Jones-Index rückte um 0,5 Prozent vor auf 18.392 Punkte und der S&P-500 stieg um 0,7 Prozent auf 2.177 Punkte. Umgesetzt wurden an der NYSE 853 (Mittwoch: 896) Millionen Aktien. Dabei standen 2.530 (2.628) Kursgewinnern 533 (420) -verlierer gegenüber, 69 (65) Titel zeigten sich unverändert.

   Der Markt musste eine Fülle von Konjunkturdaten verarbeiten. Vorbörslich wurden der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) und die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe veröffentlicht. In der vergangenen Woche beantragten weniger Amerikaner als erwartet erstmals Arbeitslosenhilfe. Der CFNAI fiel dagegen im August in negatives Terrain zurück. Auch Daten zum Immobilienmarkt sowie die Frühindikatoren bleiben unter den Prognosen.

   Staatsanleihen waren abermals gesucht. Auch hier waren die Anleger erleichtert darüber, dass vorerst keine Zinserhöhung zu erwarten ist. Die Rendite zehnjähriger Treasurys sank um 4 Basispunkte auf 1,63 Prozent.

Russischer Energieminister befeuert Ölpreiserholung Vom fortgesetzt billigen Zentralbankgeld profitierten laut Marktteilnehmern die Konjunktur in den Schwellenländern und damit auch die Rohstoffmärkte. Die Preise für Industriemetalle zogen an, und die Ölpreise setzten ihren Anstieg fort. Schon am Mittwoch hatten sie zugelegt, nachdem das US-Energieministerium einen deutlichen Rückgang seiner Ölvorräte gemeldet hatte. Ein schwächerer Dollar und die Hoffnung, dass die Ölländer ihre Fördermengen begrenzen, gaben den Ölpreisen zusätzlichen Auftrieb.

   Am Donnerstag sagte der russische Energieminister Alexander Nowak mit Blick auf die Konferenz der Ölstaaten kommende Woche in Algier, er hoffe auf konstruktive Gespräche. Russland sei bereit, sein Handeln mit anderen Ölförderländern abzustimmen. Das Barrel WTI verteuerte sich um 2,2 Prozent auf 46,32 Dollar.

   Der Goldpreis legte nur noch geringfügig zu, nachdem er am Mittwoch ebenfalls von der Erleichterung über die ausbleibende Zinserhöhung profitiert hatte. Gold, das keine Zinsen abwirft, wird im Fall steigender Zinsen unattraktiv. Die Feinunze stieg um 5 Dollar auf 1.338 Dollar.

   Der Dollar hatte schon am Mittwoch in Reaktion auf den Fed-Entscheid nachgegeben und fiel am Donnerstag zum Euro weiter zurück, holte aber im Späthandel einen großen Teil der Verluste wieder auf. Der Euro stieg auf 1,1207 Dollar. Zur japanischen Währung machte der Greenback jedoch Boden gut. Der Dollar legte auf 100,80 Yen zu. Im Tagestief hatte er nur knapp über 100 Yen notiert.

Genehmigung für Iran-Geschäft stützt Boeing Am Mittwochabend hat Bed, Bath & Beyond Geschäftszahlen vorgelegt, die unter den Erwartungen lagen. Dennoch zeigte sich die Aktie 0,7 Prozent fester. Für die Boeing-Aktie ging es um 1 Prozent nach oben, nachdem die US-Regierung dem Flugzeugbauer und seinem Mitbewerber Airbus die Lieferung von Maschinen in den Iran erlaubt hat. Boeing plant den Verkauf von 80 Maschinen an Iran Air im Volumen von bis zu 17,6 Milliarden Dollar. Es wäre der größte Einzelauftrag seit der Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran im Januar dieses Jahres.

   Jabil Circuit fielen um 5,6 Prozent. Der Auftragshersteller für Elektronikartikel vermeldete für das letzte Quartal des Geschäftsjahres einen Gewinneinbruch um mehr als die Hälfte. Auch beim Umsatz wurde ein Rückgang verzeichnet, der allerdings nicht so stark ausfiel wie vom Markt befürchtet. Für das laufende Quartal rechnet das Unternehmen mit einem Gewinn je Aktie zwischen 54 und 74 US-Cent. Der Analystenkonsens liegt hier bei 62 US-Cent.

   Red Hat hat den Gewinn je Aktie im zweiten Quartal des Geschäftsjahres um 17 Prozent und die Umsätze um 19 Prozent gesteigert und damit die Konsenserwartungen übertroffen. Auch die Zielsetzungen für die dritte Periode lägen über den Erwartungen, hieß es im US-Handel. Das Softwareunternehmen hat die Umsatzprognose für das Gesamtjahr angehoben. Die Aktie verteuerte sich um 3,7 Prozent.

   Das Internetunternehmen Yahoo hat über einen massiven Hackerangriff mit mindestens 500 Millionen betroffenen Nutzern informiert. Bei dem Vorfall aus dem Jahr 2014 habe ein offenbar von einem Staat unterstützter Täter eine Kopie mit Informationen von Nutzerkonten gestohlen. Yahoo tendierten unverändert. Die Aktie von Yahoo-Käufer Verizon stieg um 0,9 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.392,46 0,54 98,76 5,55 S&P-500 2.177,18 0,65 14,06 6,52 Nasdaq-Comp. 5.339,52 0,84 44,34 6,63 Nasdaq-100 4.891,36 0,78 37,61 6,49

ANLEIHEN Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/4% 2 Jahre 99 30/32 +1/32 0,778% -1,4 Bp 7/8% 3 Jahre 99 29/32 +2/32 0,910% -2,1 Bp 1 1/8% 5 Jahre 99 25/32 +4/32 1,174% -2,8 Bp 1 3/8% 7 Jahre 99 15/32 +7/32 1,456% -3,3 Bp 1 1/2% 10 Jahre 98 26/32 +11/32 1,630% -3,8 Bp 2 1/4% 30 Jahre 97 27/32 +1-1/32 2,352% -4,9 Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:30 Uhr Mi, 17.20 Uhr % YTD EUR/USD 1,1204 -0,16% 1,1222 1,1148 +3,2% EUR/JPY 112,9440 +0,26% 112,6482 112,19 -23,9% EUR/CHF 1,0866 -0,29% 1,0897 1,0888 -0,1% EUR/GBP 0,8571 -0,15% 0,8581 1,1631 +16,4% USD/JPY 100,79 +0,39% 100,40 100,64 -14,2% GBP/USD 1,3073 -0,01% 1,3074 1,2967 -11,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,11 45,34 +1,7% 0,77 +6,4% Brent/ICE 47,54 46,83 +1,5% 0,71 +9,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.337,55 1.335,16 +0,2% +2,39 +26,1% Silber (Spot) 19,91 19,85 +0,3% +0,06 +44,1% Platin (Spot) 1.056,00 1.052,00 +0,4% +4,00 +18,5% Kupfer-Future 2,19 2,15 +1,7% +0,04 +1,4% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/raz

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   September 22, 2016 16:11 ET (20:11 GMT)

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