20.03.2020 13:54:53

MÄRKTE USA/Fed-Maßnahmen dürften Erholung weiter befeuern

NEW YORK (Dow Jones)--Die am Donnerstag eingeleitete Erholung an der Wall Street dürfte sich am Freitag fortsetzen. Die Futures auf die großen Aktienindizes liegen zwischen 1,1 und 2,7 Prozent im Plus.

Die diversen Maßnahmen der US-Notenbank zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie lassen die Anleger allmählich wieder Vertrauen fassen. Schon am Donnerstag hatte die Fed zusätzliche Anleihekäufe angekündigt und Swap-Kreditlinien mit neun weiteren Ländern eröffnet, um es den Banken in den betreffenden Ländern zu ermöglichen, Dollar-Liquidität bei der eigenen Zentralbank zu deren Regeln für Kreditsicherheiten zu bekommen.

In den Genuss kommen nun auch die Notenbanken von Australien, Brasilien, Südkorea, Mexiko, Singapur, Schweden, Dänemark, Norwegen und Neuseeland. Mit der Europäischen Zentralbank, der Schweizerischen Nationalbank, der Bank of Japan und der Bank of Canada unterhält die Fed schon seit der Finanzkrise unbegrenzte Swap-Linien.

Die Ausweitung der Kreditlinien vor allem auch auf einige asiatische Zentralbanken habe wesentlich dazu beigetragen, die Nerven der Investoren zu beruhigen und die Angst vor einer Verknappung der Dollar-Liquidität zu lindern, sagt Selena Ling, bei der OCBC Bank in Singapur zuständig für Anleihe-Research und -Strategie. Den Run auf Bares dürften die Maßnahmen jedoch nicht völlig beenden, fügt Ling hinzu.

Robert Carnell, Leiter des Asien-Pazifik-Research bei ING, glaubt ebenfalls nicht an eine nachhaltige Erholung der Aktienmärkte. Schließlich sei die Pandemie noch nicht überwunden.

Ölpreiserholung verliert an Schwung - Überangebot im Fokus

Der Dollar kommt nach der Bereitstellung zusätzlicher Dollar-Liquidität durch die US-Notenbank von seinen jüngsten Hochs leicht zurück. Der WSJ-Dollarindex sinkt um 0,9 Prozent. Der Euro erholt sich auf rund 1,0750 Dollar von 1,0653 im Tagestief.

Am Anleihemarkt fallen die Renditen deutlich zurück. Hier dürften die zusätzlichen Anleihekäufe der US-Notenbank die Notierungen stützen. Die Zehnjahresrendite sinkt um 15 Basispunkte auf 1,01 Prozent.

Die Erholung der Ölpreise kommt am Freitag ins Stocken. Der Preis für ein Barrel US-Rohöl der Sorte WTI dreht sogar ins Minus und fällt um 1,2 Prozent auf 24,92 Dollar. Brent legt um 1,6 Prozent zu auf 28,92 Dollar, notiert damit aber unter seinem Tageshoch. Die Drohung der USA, sich notfalls in den Preiskrieg zwischen Russland und Saudia-Arabien einzumischen, verliere etwas an Wirkung, sage Marktteilnehmer. Stattdessen richte sich das Augenmerk wieder stärker auf die Angebotsschwemme. Bjornar Tonhaugen von Rystad Energy befürchtet sogar weiter fallende Ölpreise. Der Nachfrageausfall wegen der Corona-Krise könnte um einiges schlimmer sein als das Überangebot der Opec-Plus-Produzenten, warnt er.

Gold macht derweil wieder etwas Boden gut. Die Feinunze verteuert sich um 1,9 Prozent auf 1.495 Dollar. Einige Akteure nutzten den jüngsten Preisverfall zum Wiedereinstieg, heißt es hierzu. Der Goldpreis, der vor etwa zwei Wochen noch auf einem Mehrjahreshoch knapp oberhalb von 1.700 Dollar notierte, hat sich von diesem um rund 200 Dollar nach unten entfernt.

Hamsterkäufe machen Walmart zum Nutznießer der Corona-Krise

Unter den Einzelwerten legt die Walmart-Aktie um 3,3 Prozent zu. Während in vielen Branchen Entlassungen drohen, profitiert der Einzelhandelsriese von den Hamsterkäufen der Amerikaner in der Corona-Krise. Walmart will deshalb seinen Mitarbeitern Boni zahlen und bis zu 150.000 zusätzliche Kräfte befristet einstellen, um den Ansturm auf die Filialen bewältigen zu können.

Der Kurs von Genmark Diagnostics springt um fast 65 Prozent nach oben, nachdem die US-Gesundheitsbehörde FDA mit ePlex einen Test auf das Coronavirus (Sars-Cov-2) in einem beschleunigten Verfahren zugelassen hat.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,38 -10,3 0,48 -82,7

5 Jahre 0,58 -9,8 0,68 -134,3

7 Jahre 0,88 -13,7 1,02 -136,9

10 Jahre 1,01 -14,8 1,16 -143,7

30 Jahre 1,63 -16,0 1,79 -144,0

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 9:14 Uhr Do, 17:20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0748 +0,78% 1,0760 1,0700 -4,2%

EUR/JPY 118,42 +0,15% 118,30 117,83 -2,9%

EUR/CHF 1,0536 -0,03% 1,0542 1,0529 -3,0%

EUR/GBP 0,9106 -2,37% 0,9129 0,9179 +7,6%

USD/JPY 110,19 -0,59% 109,67 110,09 +1,3%

GBP/USD 1,1801 +3,20% 1,1699 1,1661 -11,0%

USD/CNH (Offshore) 7,1111 -0,64% 7,0949 7,1496 +2,1%

Bitcoin

BTC/USD 6.630,26 +5,42% 6.467,76 6.008,76 -8,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 24,92 25,22 -1,2% -0,30 -58,8%

Brent/ICE 28,92 28,47 +1,6% 0,45 -55,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.495,03 1.467,59 +1,9% +27,45 -1,5%

Silber (Spot) 12,52 12,07 +3,8% +0,45 -29,9%

Platin (Spot) 614,30 594,55 +3,3% +19,75 -36,3%

Kupfer-Future 2,21 2,19 +0,9% +0,02 -21,1%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/apo

(END) Dow Jones Newswires

March 20, 2020 08:55 ET (12:55 GMT)

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