11.06.2020 14:51:44

MÄRKTE USA/Fed-Aussagen und Sorge vor "zweiter Welle" lasten

NEW YORK (Dow Jones)--Mit deutlichen Abschlägen dürfte die Wall Street in den Handel am Donnerstag gehen. Diesmal tendieren auch die Indikationen für die technologielastige Nasdaq im Minus, nachdem deren Indizes am Vortag gegen den Trend noch im Plus geschlossen und Allzeithochs erreicht hatten. Auslöser für die eingetrübte Stimmung auch an den Börsen in Asien und Europa sind die Äußerungen der US-Notenbank vom Vortag, die die bislang an den Märkten gespielte "V-förmige" Erholung der Wirtschaft in weite Ferne rücken ließen.

Die Corona-Pandemie werde wegen des veränderten Verhaltens bei Verbrauchern und Unternehmen langfristigen Schaden für die Wirtschaft verursachen, sage Fed-Chef Jerome Powell. Damit ist die Begründung für den aktuellen Aufschwung an den Aktienmärkten wacklig geworden, auch wenn die überschießende Liquidität wohl auch künftig ihren Weg dorthin finden wird.

Hinzu kommt die Sorge vor einer "zweiten Welle" bei Corona-Infektionen, deren Zahl in etlichen US-Bundesstaaten aktuell steigt, darunter in Florida, Texas und Kalifornien. Mittlerweile liegt die Gesamtzahl der Infizierten in den USA bei über zwei Millionen, die Zahl der Verstorbenen bei 111.000.

Vorbörslich wurden wöchentliche Daten zum Arbeitsmarkt veröffentlicht, die minimal besser ausfielen als befürchtet. Die Erzeugerpreise stiegen an, während Experten einen unveränderten Stand erwartet hatte.

Dollar hin und hergerissen

Das Euro-Dollar-Paar zeigt sich volatil, wobei die Fed-Aussagen des Vortags in unterschiedliche Richtung wirken. Einerseits belastet die Ankündigung einer über längere Zeit lockeren Geldpolitik den Dollar, andererseits ist der Greenback als sicherer Hafen wegen der Konjunkturskepsis der US-Notenbank gefragt. Im Endeffekt steht der Euro nach einigem Auf und Ab bei 1,1344 und damit leicht unter dem Niveau des späten Mittwoch.

Der Goldpreis gibt einen Teil der Vortagsgewinne wieder ab. Die Feinunze notiert bei 1.732 Dollar und damit 0,3 Prozent leichter. Teilnehmer sprechen von Gewinnmitnahmen, denn am Mittwoch hatten die taubenhaften Aussagen der Federal Reserve den Preis bis 1.740 Dollar getrieben nach einem Tagestief bei 1.707 Dollar.

US-Anleihen sind nach der Rally am Vortag nochmals gefragt, weiter gestützt von der Fed sowie der Vorsicht am Aktienmarkt. Die Zehnjahresrendite fällt um 3,5 Basispunkte auf 0,69 Prozent.

Der Ölpreis leidet unter den hohen US-Lagerbeständen, über die am Mittwoch berichtet wurde. Zudem belasten die Aussagen der US-Notenbank zur wirtschaftlichen Entwicklung. Und schließlich ist die Bereitschaft zu Gewinnmitnahmen groß, nachdem die Preise ab Ende April einen kräftigen Lauf hinter sich gebracht haben. WTI fällt je Fass um 7,1 Prozent auf 36,77 Dollar, Brent fällt um 5,4 Prozent auf 39,49 Dollar.

Grubhub fest - Uber schwach

Bei den Einzelwerten stehen die Aktien von Grubhub im Fokus. Der Essenslieferdienst Just Eat Takeaway übernimmt das Unternehmen in einem rein aktienbasierten Deal, in dem das US-Unternehmen mit 7,3 Milliarden US-Dollar bewertet wird. Die Aktie von Grubhub legt vorbörslich um 7,3 Prozent zu. Auch der Fahrdienstvermittler Uber hatte Interesse an Grubhub. Die Uber-Aktie verliert 3,3 Prozent.

Der Onlinehändler Amazon bekommt wegen seiner Behandlung von Händlern auf seiner Plattform weiteren Ärger mit den Brüsseler Kartellwächtern. Die EU-Kommission plane die Einleitung eines formalen Kartellverfahrens, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Diese oder nächste Woche könne das Verfahren beginnen. Die Aktie gibt 2,6 Prozent nach.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,18 0,0 0,18 -102,6

5 Jahre 0,31 -1,4 0,32 -161,9

7 Jahre 0,51 -2,6 0,54 -173,7

10 Jahre 0,69 -3,5 0,72 -175,7

30 Jahre 1,45 -5,3 1,50 -161,5

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.07 Uhr Mi, 17:30 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1342 -0,30% 1,1342 1,1345 +1,1%

EUR/JPY 121,42 -0,36% 121,51 121,6784 -0,4%

EUR/CHF 1,0694 -0,40% 1,0716 1,07 -1,5%

EUR/GBP 0,8969 +0,50% 0,8954 0,8894 +6,0%

USD/JPY 107,04 -0,08% 107,13 107,2560 -1,6%

GBP/USD 1,2644 -0,81% 1,2670 1,27 -4,6%

USD/CNH (Offshore) 7,0727 +0,27% 7,0694 7,0564 +1,5%

Bitcoin

BTC/USD 9.761,76 -0,97% 9.882,76 9738,5050 +35,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 36,77 39,60 -7,1% -2,83 -37,5%

Brent/ICE 39,49 41,73 -5,4% -2,24 -37,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.731,58 1.737,10 -0,3% -5,53 +14,1%

Silber (Spot) 17,94 18,30 -2,0% -0,37 +0,5%

Platin (Spot) 818,05 833,50 -1,9% -15,45 -15,2%

Kupfer-Future 2,62 2,66 -1,2% -0,03 -6,8%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/raz/flf

(END) Dow Jones Newswires

June 11, 2020 08:52 ET (12:52 GMT)

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