11.06.2020 15:54:45
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MÄRKTE USA/Fed-Aussagen und Sorge vor "zweiter Welle" belasten stark
NEW YORK (Dow Jones)--Mit deutlichen Abschlägen geht die Wall Street in den Handel am Donnerstag. Diesmal zeigt sich auch die technologielastige Nasdaq deutlich im Minus, nachdem deren Indizes am Vortag gegen den Trend noch im Plus geschlossen und Allzeithochs erreicht hatten. Auslöser für die eingetrübte Stimmung auch an den Börsen in Asien und Europa sind die Äußerungen der US-Notenbank vom Vortag, die die bislang an den Märkten gespielte "V-förmige" Erholung der Wirtschaft in weite Ferne rücken ließen. Die Fed hatte von einem starken Konjunktureinbruch gesprochen mit einer anschließend aber nur trägen Erholung.
Die Corona-Pandemie werde wegen des veränderten Verhaltens bei Verbrauchern und Unternehmen langfristigen Schaden für die Wirtschaft verursachen, sage Fed-Chef Jerome Powell. Damit ist die Begründung für den aktuellen Aufschwung an den Aktienmärkten wacklig geworden, auch wenn die überschießende Liquidität wohl auch künftig ihren Weg dorthin finden wird. Der Dow-Jones-Index büßt kurz nach Handelbeginn 2,9 Prozent auf 26.221 Punkte ein, S&P-500 und Nasdaq-Composite verlieren 2,5 bzw. 2,1 Prozent. Beide wichtigen Nasdaq-Indizes rutschen wieder unter die Marke von 10.000 Zählern, die sie am Vortag erstmals genommen hatten.
Hinzu kommt die Sorge vor einer "zweiten Welle" bei Corona-Infektionen, deren Zahl in etlichen US-Bundesstaaten aktuell steigt, darunter in Florida, Texas und Kalifornien. Mittlerweile liegt die Gesamtzahl der Infizierten in den USA bei über zwei Millionen, die Zahl der Verstorbenen bei 111.000.
Die wöchentlichen Daten zum Arbeitsmarkt sind minimal besser ausgefallen als befürchtet. Die Erzeugerpreise stiegen an, während Experten einen unveränderten Stand erwartet hatte.
Dollar hin und hergerissen
Das Euro-Dollar-Paar zeigt sich volatil, wobei die Fed-Aussagen des Vortags in unterschiedliche Richtung wirken. Einerseits belastet die Ankündigung einer über längere Zeit lockeren Geldpolitik den Dollar, andererseits ist der Greenback als sicherer Hafen wegen der Konjunkturskepsis der US-Notenbank gefragt. Im Endeffekt steht der Euro nach einigem Auf und Ab bei 1,1367 um und damit zum Niveau des späten Mittwochs wenig verändert.
Der Goldpreis verteidigt seine Vortagsgewinne. Die Feinunze steigt sogar um weitere 0,1 Prozent auf 1.737 Dollar. Die taubenhaften Aussagen der Federal Reserve mit der Aussicht auf eine anhaltende Geldflutung der Märkte lasse das Edelmetall weiter attraktiv erscheinen. Gewinnmitnahmen würden schnell wieder zu Käufen genutzt, heißt es.
US-Anleihen sind nach der Rally des Vortages nochmals gefragt, weiter gestützt von der Fed sowie der Vorsicht am Aktienmarkt. Die Zehnjahresrendite fällt um weitere 5 Basispunkte auf 0,67 Prozent.
Der Ölpreis leidet unter US-Lagerbeständen auf Rekordniveau, über die Vortag berichtet wurde. Zudem belasten die Aussagen der US-Notenbank zur wirtschaftlichen Entwicklung. Und schließlich ist die Bereitschaft zu Gewinnmitnahmen groß, nachdem die Preise ab Ende April einen kräftigen Lauf hinter sich gebracht haben. WTI fällt je Fass um 7,6 Prozent auf 36,67 Dollar, Brent um 6,3 Prozent auf 39,12 Dollar.
Grubhub fest - Uber schwach
Unter den Einzelwerten stehen die Aktien von Grubhub im Fokus. Der Essenslieferdienst Just Eat Takeaway übernimmt das Unternehmen in einem rein aktienbasierten Deal, in dem das US-Unternehmen mit 7,3 Milliarden US-Dollar bewertet wird. Die Aktie von Grubhub legt um 4 Prozent zu. Auch der Fahrdienstvermittler Uber hatte Interesse an Grubhub. Die Uber-Aktie verliert 6,1 Prozent.
Der Onlinehändler Amazon bekommt wegen seiner Behandlung von Händlern auf seiner Plattform weiteren Ärger mit den Brüsseler Kartellwächtern. Die EU-Kommission plane die Einleitung eines formalen Kartellverfahrens, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Diese oder nächste Woche könne das Verfahren beginnen. Die Aktie gibt 1,1 Prozent nach.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 26.220,68 -2,85 -769,31 -8,12
S&P-500 3.110,93 -2,48 -79,21 -3,71
Nasdaq-Comp. 9.809,39 -2,11 -210,95 9,33
Nasdaq-100 9.918,36 -1,74 -175,90 13,57
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 0,18 0,4 0,18 -102,2
5 Jahre 0,31 -1,4 0,32 -161,9
7 Jahre 0,50 -3,3 0,54 -174,4
10 Jahre 0,68 -4,6 0,72 -176,7
30 Jahre 1,43 -7,4 1,50 -163,7
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.07 Uhr Mi, 17:30 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1366 -0,09% 1,1342 1,1345 +1,3%
EUR/JPY 121,53 -0,27% 121,51 121,6784 -0,3%
EUR/CHF 1,0698 -0,37% 1,0716 1,07 -1,5%
EUR/GBP 0,8983 +0,65% 0,8954 0,8894 +6,1%
USD/JPY 106,92 -0,19% 107,13 107,2560 -1,7%
GBP/USD 1,2653 -0,74% 1,2670 1,27 -4,5%
USD/CNH (Offshore) 7,0681 +0,20% 7,0694 7,0564 +1,5%
Bitcoin
BTC/USD 9.667,51 -1,93% 9.882,76 9738,5050 +34,1%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 36,73 39,60 -7,2% -2,87 -37,6%
Brent/ICE 39,17 41,73 -6,1% -2,56 -37,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.738,08 1.737,10 +0,1% +0,98 +14,5%
Silber (Spot) 18,01 18,30 -1,6% -0,29 +0,9%
Platin (Spot) 826,75 833,50 -0,8% -6,75 -14,3%
Kupfer-Future 2,62 2,66 -1,4% -0,04 -6,9%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/cbr
(END) Dow Jones Newswires
June 11, 2020 09:54 ET (13:54 GMT)
![](https://images.finanzen.at/images/unsortiert/wertpapierdepot-absichern-aktienchart-boerse-750493204-260.jpg)
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