16.03.2017 21:42:43
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MÄRKTE USA/Ernüchterung am Tag nach der Fed-Rally
NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat am Donnerstag einen Teil der Vortagesgewinne wieder abgegeben. Hatten die Anleger am Mittwoch die sachte Tonlage der US-Notenbank noch freudig begrüßt, herrschte nun eher Ernüchterung. Einen Teil dazu trug der volatile Ölpreis bei, der leicht ins Minus rutschte. Die Energiewerte standen nach der Erholung am Vortag schon wieder auf den Verkaufslisten.
Auch mit Pharma- und Versorgerwerten ging es abwärts, während Finanz- und Technologiewerte sowie die Aktien von langlebigen Konsumgütern zulegten. "Die Euphorie ist abgeflaut", sagte Marktstrategin Karyn Cavanaugh von Voya Financial. Der Markt sei zuvor wohl etwas über sich hinausgewachsen. Größerer Verkaufsdruck kam aber nicht auf, zumal sich zu den Fed-Aussagen die Erleichterung über den ausgebliebenen Rechtsruck bei den niederländischen Parlamentswahlen gesellte.
Der Dow-Jones-Index fiel um 0,1 Prozent auf 20.935 Punkte. Der S&P-500 verlor 0,2 Prozent und der Nasdaq-Composite gewann 1 Punkt. Der Umsatz fiel auf 804 (Mittwoch: 913) Millionen Aktien. Im Plus schlossen nach vorläufigen Angaben 1.679 (2.652) Titel, denen 1.333 (407) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert gingen 102 (28) Titel aus dem Handel.
Die Fed hatte zwar am Vorabend wie erwartet die Leitzinsen erhöht, aber gleichzeitig signalisiert, dass es 2017 bei insgesamt drei Zinserhöhungen bleiben wird, mithin keine Beschleunigung des Zinserhöhungszyklus zu befürchten ist. Die Sorge vor schneller steigenden Zinsen hatte zuletzt an den Märkten für Verunsicherung gesorgt.
Am Donnerstag goss Goldman Sachs aber etwas Wasser in den Wein. Die Erleichterung der Börsianer nach den Aussagen der Fed am Mittwoch sei nicht das, was sich die Notenbank wünschen könne, so Goldman-Chefvolkswirt Jan Hatzius. Diese Reaktion der Märkte könne die Neigung der Währungshüter verstärken, bei den Zinsen nun doch etwas zügiger den Aufwärtspfad zu beschreiten. Hatzius kommentierte die Marktbewegungen vom Mittwoch: "Die Richtung macht Sinn, doch das Ausmaß hat uns überrascht."
Gold fester - Öl leichter Gold profitierte nochmals von den Zinsaussichten in den USA, nachdem es schon am Vortag einen Satz nach oben gemacht hatte. Nicht so schnell steigende Zinsen machen das zinslose Edelmetall wieder etwas attraktiver für die Anleger. Die Feinunze stieg mit 1.227,10 auf das höchste Settlement seit zwei Wochen. Am späten Mittwoch notierte Gold noch bei rund 1.220 Dollar. Am US-Anleihemarkt vollzogen die Notierungen nach ihrem enormen Anstieg des Vortages eine Gegenbewegung und fielen. Die Zehnjahresrendite erholte sich um 4 Basispunkte auf 2,53 Prozent.
Die Ölpreise schwankten zwischen kleinen Aufschlägen und Verlusten. Die geldpolitischen Beschlüsse stützten etwas, denn die Aussicht auf nicht zu schnell steigende Zinsen bei einer gleichzeitig robusten Konjunktur befeuert die Spekulation über eine ungetrübt anziehende Ölnachfrage. Andererseits steht im Hintergrund stets die Sorge um ein Überangebot, vor allem wegen der US-Förderung. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich zum Settlement um 0,2 Prozent auf 48,75 Dollar.
Der Dollar war angesichts der geringeren Unterstützung von der Zinsseite denn auch der große Verlierer der US-Notenbanksitzung. Er setzte die Vortagesbewegung fort. Der Euro kostete 1,0766 Dollar - so viel wie zuletzt Anfang Februar.
Von den neuesten US-Konjunkturdaten gingen unmittelbar nach der Notenbanksitzung kaum Impulse aus. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren zudem fast wie erwartet ausgefallen, der Philadelphia-Fed-Index wie auch die Zahl der Baubeginne besser als erwartet. Die Daten untermauerten damit das Bekannte, nämlich den robusten Zustand der US-Wirtschaft.
Oracle-Zahlen überzeugen Auf der Aktienseite zogen Oracle nach gut ausgefallenen Geschäftszahlen kräftig an. Der Kurs legte um 6,2 Prozent zu. JP Morgan hat die Aktie in einer schnellen Reaktion auf "Overweight" erhöht. Der Nettogewinn von Oracle erreichte im dritten Geschäftsquartal 2,24 Milliarden Dollar und übertraf die Analystenerwartung deutlich.
Der Spezialkamerahersteller GoPro will noch einmal Stellen streichen, um der Gewinnschwelle näher zu kommen. Weitere 270 Jobs sollen wegfallen. Zudem gab das Unternehmen einen optimistischen Ausblick. Die Gopro-Aktie stieg um 15,8 Prozent. Ebenfalls freundlich wurde der Ausblick von Jabil Circuit aufgenommen. Das Unternehmen hat im zweiten Geschäftsquartal besser abgeschnitten als erwartet, allerdings wird im dritten Quartal aufgrund von Restrukturierungskosten voraussichtlich ein Verlust anfallen. Die Anleger schickten die Aktie des Apple-Zulieferers dennoch 4,7 Prozent nach oben.
Tesla gewannen 2,4 Prozent. Der Hersteller von Elektrofahrzeugen ist nach eigenen Angaben auf dem besten Wege, noch in diesem Jahr ein für breitere Käuferschichten erschwingliches Modell auf den Markt zu bringen. Dazu benötigt das Unternehmen jedoch 1 Milliarde Dollar, die über die Ausgabe von neuen Aktien im Volumen von 250 Millionen Dollar und Wandelanleihen für 750 Millionen Dollar aufgebracht werden sollen.
Der US-Mischkonzern 3M verstärkt sich mit einem milliardenschweren Zukauf. Er übernimmt Scott Safety, einen Anbieter von Schutzausrüstungen, für 2 Milliarden US-Dollar. Die Aktie gab 0,5 Prozent ab. Der Kurs des Verkäufers Johnson Controls fiel um 0,4 Prozent. Daneben wurden Aktien wie Guess, Williams-Sonoma und Dollar General von der Vorlage der jeweiligen Geschäftszahlen bewegt. Guess brachen um gut 11 Prozent ein, Williams-Sonoma stiegen um 2,3 Prozent und Dollar General um 0,5 Prozent.
Tyson Foods hat einen zweiten Fall von Hühnerpest bei seiner Geflügelfarm in Tennesse bestätigt, nachdem es in diesem Monat bereits bei einer anderen Farm hierzu gekommen war. Die Aktie fiel um 1,7 Prozent, die der Wettbewerber Sanderson Farms und Pilgrim's Pride um 1,6 bzw 1 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 20.934,55 -0,07 -15,55 5,93 S&P-500 2.381,38 -0,16 -3,88 6,37 Nasdaq-Comp. 5.900,76 0,01 0,71 9,62 Nasdaq-100 5.412,08 -0,08 -4,17 11,28US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,33 3,3 1,30 12,6 5 Jahre 2,04 3,7 2,00 11,6 7 Jahre 2,34 3,9 2,30 9,0 10 Jahre 2,53 3,8 2,49 8,8 30 Jahre 3,14 3,2 3,11 7,2
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.37 Uhr Mi, 17.40 Uhr % YTD EUR/USD 1,0766 +0,32% 1,0732 1,0637 +2,4% EUR/JPY 121,9294 +0,52% 121,2989 121,84 -0,8% EUR/CHF 1,0725 +0,09% 1,0715 1,0723 +0,1% EUR/GBP 0,8711 -0,37% 0,8744 1,1488 +2,2% USD/JPY 113,25 +0,21% 113,01 114,55 -3,1% GBP/USD 1,2359 +0,68% 1,2275 1,2220 +0,2%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,84 48,86 -0,0% -0,02 -11,9% Brent/ICE 51,80 51,81 -0,0% -0,01 -10,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.226,78 1.219,10 +0,6% +7,68 +6,5% Silber (Spot) 17,33 17,31 +0,1% +0,02 +8,8% Platin (Spot) 959,00 954,75 +0,4% +4,25 +6,1% Kupfer-Future 2,67 2,65 +0,7% +0,02 +6,4% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/raz
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March 16, 2017 16:11 ET (20:11 GMT)
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Advanced Drainage Systems Inc | 108,75 | -1,00% |
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GoPro | 0,74 | -1,53% |
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Guess? Inc. | 11,40 | 0,00% |
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Jabil Circuit Inc. | 154,60 | -0,45% |
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Johnson Controls International PLC | 80,82 | -0,46% |
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Oracle Corp. | 160,02 | -0,56% |
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Pilgrims Pride Corp | 50,50 | 0,00% |
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Tesla | 323,95 | 0,90% |
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Tyson Foods Inc. | 57,44 | -0,31% |
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