06.06.2018 22:19:46

MÄRKTE USA/Dow-Jones-Index klettert wieder über Marke von 25.000 Punkten

Von Thomas Rossmann

NEW YORK (Dow Jones)--Der Dow-Jones-Index ist am Mittwoch erstmals seit rund drei Monaten wieder über die Marke von 25.000 Punkten geklettert. Vor allem Kursgewinne bei den Finanzwerten vor dem Hintergrund steigender Renditen hätten das Sentiment angetrieben, hieß es. Die Aktien von JP Morgan gewannen 2,3 Prozent und Goldman Sachs stiegen um 1,7 Prozent. Aber auch die Technologiewerte waren weiter gesucht, der Nasdaq-Composite markierte erneut ein Rekordhoch. Zudem gab es von den weiterhin herrschenden geopolitischen Unsicherheiten einige positive Nachrichten.

So soll US-Finanzminister Steven Mnuchin US-Präsident Donald Trump gedrängt haben, Kanada von Metallzöllen auszunehmen. Zudem soll China Berichten zufolge angeboten haben, US-Waren im Volumen von 70 Milliarden Dollar zu kaufen. Andererseits hat Mexiko seine eigenen Pläne zu Importzöllen auf US-Produkte enthüllt, die im Gegenzug gegen die US-Zölle geplant sind. Beim G7-Treffen in Kanada am Freitag und Samstag dürfte denn auch die Handelspolitik das Hauptthema sein.

"Grundsätzlich befinden wir uns weiterhin in einem Bullenmarkt und an Tagen ohne neue negative Nachrichten geht es weiter nach oben", so Stratege Randy Frederick vom Schwab Center for Financial Research. Sollte sich der positive Trend fortsetzen, dann könnten der Dow-Jones-Index und der S&P-500 im September auf neue Rekordhochs steigen, erwartet der Teilnehmer.

Der Dow-Jones-Index gewann 1,4 Prozent auf 25.146 Punkte und schloss damit auf seinem Tageshoch. Es war der größte Tagesgewinn seit Mitte April. Der S&P-500 verzeichnete ein Plus von 0,9 Prozent auf 2.772 Punkte. Der Nasdaq-Composite verbesserte sich um 0,7 Prozent auf 7.689 Punkte und ging damit nur zwei Punkte unter seinem neuen Rekordhoch aus dem Handel. Der Umsatz stieg dabei auf 955 (Dienstag: 874) Millionen Aktien. Auf 1.904 (1.769) Kursgewinner kamen 1.055 (1.201) -verlierer. Unverändert schlossen 120 (113) Titel.

Die veröffentlichten US-Konjunkturdaten hatten dagegen kaum Einfluss auf das Sentiment. Das US-Handelsbilanzdefizit fiel nicht so hoch aus wie vom Markt befürchtet, dafür zeigte sich jedoch die Produktivität schwächer als erwartet.

Überraschende US-Lagerdaten drücken WTI auf Zweimonatstief

Ein überraschender Anstieg bei den wöchentlichen US-Öllagerdaten drückte die Ölpreise im Verlauf deutlich ins Minus. Im Anschluss konnten WTI und Brent allerdings einen Teil ihrer Abgaben wieder aufholen. Statt der erwarteten Abnahme um 1,9 Millionen Barrel wurde eine Zunahme von 2,0 Millionen Barrel vermeldet. Dies verstärkte die Sorgen vor einem Überangebot auf dem Markt, hieß es von einem Teilnehmer. "In den Lagern befindet sich doch viel mehr als gedacht", sagte Analyst Bob Yawger von Mizuho Securities U.S.A. Dazu kommen die Sorgen um eine mögliche Ausweitung der Fördermenge durch die Opec und Russland. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI reduzierte sich zum US-Settlement um 1,2 Prozent auf 64,73 Dollar - den tiefsten Stand seit Anfang April. Brent zeigte sich wenig verändert bei 75,36 Dollar.

Der Euro setzte seine Aufwärtsbewegung zum Dollar fort und stieg bis knapp an die Marke von 1,18 Dollar. Es war der höchste Stand seit rund zwei Monaten. Im späten US-Handel lag der Euro bei 1,1770 Dollar. Stützend wirkten falkenhafte Aussagen von EZB-Chefvolkswirt Peter Praet. Er sendete ein starkes Signal, dass schon bei dem Ratstreffen in der nächsten Woche über das Ende des Kaufprogramms entschieden werden könnte. Zudem signalisierte er, dass die Währungshüter zunehmend zuversichtlich seien, dass die Inflation in der Eurozone wieder zum Zielwert von knapp 2 Prozent zurückkehren werde. Auf dem Dollar lastete zusätzlich die schwache Produktivität in den USA.

Der Goldpreis konnte sich über der Marke von 1.300 Dollar behaupten. Der Preis für die Feinunze lag zum US-Settlement wenig verändert bei 1.301 Dollar. Zur Begründung verwiesen Teilnehmer vor allem auf den weiter schwächelnden Dollar und die schwachen US-Daten.

Die US-Anleihen blieben dagegen weiter im Schatten des Aktienmarkts. Auch die Erwartung baldiger weiterer Zinserhöhungen durch die US-Notenbank nagte an der Attraktivität der Papiere. Eine weitere Zinserhöhung durch die US-Notenbank in der kommenden Woche wird vom Markt fest erwartet. Für die Rendite der zehnjährigen Treasurys ging es um 5 Basispunkte auf 2,97 Prozent nach oben.

Apple & Co weiter gesucht

Die Aktien von Apple, Amazon und Microsoft standen weiter auf der Kaufliste der Anleger und markierten wie bereits am Vortag neue Rekordstände. Amazon schlossen schließlich wenig verändert und Microsoft erhöhten sich um 0,3 Prozent. Die Apple-Aktie gewann 0,3 Prozent.

Die Facebook-Aktie reduzierte sich um 0,8 Prozent. Das Unternehmen war in der Vergangenheit Datenpartnerschaften mit mindestens vier chinesischen Elektronikfirmen eingegangen. Darunter auch Huawei - ein Unternehmen, das US-Politiker als ein mögliches Werkzeug für staatlich geförderte Spionage ansehen. Das soziale Netzwerk plant nun die Kooperation mit Huawei bis Ende der Woche zu beenden.

Tesla stiegen um 9,7 Prozent. Die Aktionäre des US-Elektroautobauers bestätigten auf der Hauptversammlung drei ernannte Direktoren. Der Versuch, Chairman und CEO Elon Musk zu entmachten, scheiterte. Die wichtigste Botschaft war jedoch die Einschätzung von Musk, Tesla werde es "sehr wahrscheinlich" bis Ende Juni schaffen, wie geplant 5.000 Autos pro Woche des Models 3 herzustellen. Der Elektroautobauer hat zudem Pläne zum Bau eines Werks in Schanghai vorgestellt. Es handle sich um die erste "Gigafabrik" des Unternehmens außerhalb der USA, sagte Tesla-Verkaufschef Robin Ren.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 25.146,39 1,40 346,41 1,73

S&P-500 2.772,35 0,86 23,55 3,69

Nasdaq-Comp. 7.689,24 0,67 51,38 11,38

Nasdaq-100 7.210,08 0,60 43,33 12,72

US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,52 2,8 2,49 131,8

5 Jahre 2,81 3,7 2,77 88,2

7 Jahre 2,92 4,7 2,87 67,5

10 Jahre 2,97 4,9 2,92 52,8

30 Jahre 3,12 3,7 3,09 5,5

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 9:37 Di, 17:12 % YTD

EUR/USD 1,1770 +0,45% 1,1761 1,1678 -2,0%

EUR/JPY 129,72 +0,80% 129,48 128,11 -4,1%

EUR/CHF 1,1610 +0,63% 1,1573 1,1526 -0,9%

EUR/GBP 0,8778 +0,38% 0,8761 1,1438 -1,3%

USD/JPY 110,22 +0,36% 110,12 109,72 -2,2%

GBP/USD 1,3410 +0,07% 1,3423 1,3356 -0,8%

Bitcoin

BTC/USD 7.536,71 -1,0% 7.636,21 7.428,40 -44,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 65,07 65,52 -0,7% -0,45 +8,9%

Brent/ICE 75,81 75,38 +0,6% 0,43 +16,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.297,10 1.296,14 +0,1% +0,96 -0,4%

Silber (Spot) 16,68 16,49 +1,2% +0,19 -1,5%

Platin (Spot) 905,80 903,50 +0,3% +2,30 -2,6%

Kupfer-Future 3,27 3,20 +2,3% +0,07 -1,7%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros

(END) Dow Jones Newswires

June 06, 2018 16:20 ET (20:20 GMT)

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