02.10.2018 18:13:43
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MÄRKTE USA/Dow auf Rekordhoch - Italien belastet nur kurzzeitig
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Nach anfänglichen Verlusten geht es an der Wall Street am Dienstag leicht nach oben. Nachdem die Indizes am Vortag trotz des neuen Freihandelsabkommens für Nordamerika im späten Handel einen Teil ihrer Gewinne wieder abgegeben hatten, legen sie nun wieder zu. Der Dow-Jones-Index markiert sogar ein neues Allzeithoch bei 26.783 Punkten. Die Sorgen um ein erneutes Aufflammen der Euro-Krise mit den Nachrichten aus Italien belasten das Sentiment nur kurzzeitig. Doch insgesamt bleiben die Sorgen der Anleger bestehen, denn auch der Handelskonflikt zwischen den USA und China ist weiterhin ungelöst.
Der Dow-Jones-Index gewinnt am Mittag (Ortszeit) 0,5 Prozent auf 26.781 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 0,2 Prozent nach oben, der Nasdaq-Composite steigt um 0,1 Prozent. "Neue Rekordstände in den USA bedeuten nach unserer Ansicht nicht, dass die Investoren nun wieder etwas aggressiver handeln dürften", so die Analysten von Charles Schwab in einer Analyse. "Die hohen Erwartungen, das stärke Investoren-Sentiment, die auch weiterhin bestehenden Handelskonflikte und die Gefahr eines geldpolitischen Fehlers lassen uns eher eine vorsichtige Position einnehmen", so die Experten.
Claudio Borghi, Vorsitzender der Lega und des italienischen Haushaltsausschusses, hatte die Aktienmärkte zunächst mit der Aussage belastet, Italien könnte seine Fiskalprobleme besser bewältigen, wenn das Land seine eigene Währung hätte. Doch später betonte er, es gebe keine Pläne für einen Euro-Austritt. In der Folge kam es zu einer leichten Erholung an den europäischen Börsen.
"Es gibt zwei Elemente in Bezug auf die Marktreaktion und Italien: Die Defizitdaten überraschten sehr negativ und auf der anderen Seite wurde das politische Signal ausgesandt, dass der (Wirtschafts- und Finanz-) Minister die Haushaltsentwicklung nicht im Griff hat", sagt Chefanlagestrategin Isabelle Mateos y Lago von Blackrock. "Die Erwartung, dass das neue Freihandelsabkommen sich auch auf ein Abkommen mit China übertragen lässt, bleibt wohl ein Wunschdenken", ergänzt Analystin Fiona Cincotta von City Index.
Pepsico überzeugt nicht in Gänze
Unter den Einzelaktien geben die Titel des Getränkeherstellers Pepsico um 1,2 Prozent nach. Der Konzern schnitt im dritten Quartal besser als erwartet ab. Gleichzeitig warnte das Unternehmen jedoch davor, dass der starke Dollar wieder einen Prozentpunkt Wachstum beim unbereinigten Umsatz kosten werde.
Die Aktien von Amazon liegen nach anfänglichen Verlusten nun 0,3 Prozent im Plus. Der Online-Händler will den Mindestlohn in den USA anheben. Dagegen geht es für die Halbleiterwerte kräftig nach oben, der Sektor führt mit einem Aufschlag von 2,0 Prozent die Gewinnerliste klar an. Die Aktien von Nvidia erklimmen erneut ein Allzeithoch, dieses liegt nun bei 292,76 Dollar. Die Aktie legt um 0,3 Prozent zu.
Die Papiere von Stitch Fix brechen um 30,7 Prozent ein. Zwar verdiente der Online-Bekleidungshändler unter dem Strich deutlich mehr als erwartet, dafür blieb aber der Umsatz leicht unter den Analystenschätzungen. Teilnehmer verweisen zudem darauf, dass die Aktie im laufenden Jahr bereits 73 Prozent gutgemacht habe, was Gewinnmitnahmen begünstige.
Für die Aktie von Fiat Chrysler geht es um 0,2 Prozent nach unten. Der Autohersteller verzeichnete beim US-Autoabsatz im September ein Plus von 15 Prozent. Vor allem Fahrzeuge der Marke Jeep erfreuten sich mit einer Zunahme um 14 Prozent erhöhter Nachfrage. Dagegen brach der Absatz von Ford in den USA im September um gut 11 Prozent ein. Die Aktie büßt 0,4 Prozent ein. Auch General Motors (GM) verzeichnete im dritten Quartal ein deutliches Absatzminus. Die GM-Aktie reduziert sich um 1,7 Prozent.
Euro mit Italien-Krise unter Druck
Der Euro geriet mit den Schlagzeilen aus Italien deutlich unter Druck und rutschte auf ein Tagestief bei 1,15 Dollar ab. Im Verlauf konnte er sich allerdings wieder etwas erholen und notiert aktuell bei 1,1557 Dollar. Die Commerzbank sieht in der Fiskalpolitik Italiens einen dauerhaften und deutlichen Belastungsfaktor für den Euro.
Mit der Italien-Krise sind auch die als sicher geltenden US-Rentenpapiere gesucht. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verliert mit den steigenden Notierungen 2,8 Basispunkte auf 3,05 Prozent. Auch Gold ist vor diesem Hintergrund gesucht. Die Feinunze des Edelmetalls verteuert sich trotz der Stärke des Dollar um 1,4 Prozent auf 1.206 Dollar und markiert damit den höchsten Stand seit fünf Wochen. Zudem erhöhen die fallenden Anleiherenditen die Attraktivität des Edelmetalls, heißt es.
Die Ölpreise können nach den Aufschlägen der vergangenen Tage und dem Anstieg bis auf den höchsten Stand seit rund vier Jahren ihre Gewinne behaupten. Übergeordnet stützt weiterhin die Aussicht auf eine mögliche Verknappung der Fördermenge im Zuge der neuen Iran-Sanktionen. Kurzfristig seien die Blicke allerdings auf die wöchentlichen US-Lagerdaten gerichtet, bei den mit dem zweiten Anstieg in Folge gerechnet werde, so ein Beobachter. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 0,1 Prozent auf 75,39 Dollar, für Brent geht es um 0,2 Prozent auf 85,18 Dollar nach oben.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 26.780,79 0,49 129,58 8,34
S&P-500 2.929,86 0,18 5,27 9,58
Nasdaq-Comp. 8.048,83 0,14 11,52 16,59
Nasdaq-100 7.678,81 0,44 33,35 20,05
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,81 -0,8 2,82 160,9
5 Jahre 2,94 -2,4 2,96 101,4
7 Jahre 3,00 -3,2 3,03 75,5
10 Jahre 3,05 -2,8 3,08 60,9
30 Jahre 3,21 -2,9 3,24 14,0
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.45 Uhr Mo, 17.31 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1557 -0,15% 1,1546 1,1570 -3,8%
EUR/JPY 131,30 -0,50% 131,40 131,80 -2,9%
EUR/CHF 1,1378 -0,08% 1,1373 1,1386 -2,8%
EUR/GBP 0,8901 +0,26% 0,8870 0,8873 +0,1%
USD/JPY 113,62 -0,33% 113,82 113,93 +0,9%
GBP/USD 1,2981 -0,44% 1,3017 1,3040 -3,9%
Bitcoin
BTC/USD 6.557,41 -0,7% 6.600,46 6.560,51 -52,0%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 75,39 75,30 +0,1% 0,09 +29,1%
Brent/ICE 85,18 84,98 +0,2% 0,20 +34,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.205,54 1.188,47 +1,4% +17,07 -7,5%
Silber (Spot) 14,81 14,50 +2,2% +0,32 -12,5%
Platin (Spot) 833,40 824,00 +1,1% +9,40 -10,3%
Kupfer-Future 2,80 2,78 +0,9% +0,02 -16,3%
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros/flf
(END) Dow Jones Newswires
October 02, 2018 12:14 ET (16:14 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Amazon | 229,35 | 3,24% | |
Ford Motor Co. | 9,93 | 0,16% | |
General Motors | 47,20 | -9,09% | |
NVIDIA Corp. | 120,70 | 6,70% | |
PepsiCo Inc. | 145,52 | -1,52% | |
Stitch Fix Inc Registered Shs -A- | 4,37 | -0,64% |