07.11.2016 15:17:47
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MÄRKTE USA/Clinton-Entlastung in Email-Affäre dürfte Börsen beflügeln
NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street zeichnen sich am Montag deutliche Kursgewinne zur Eröffnung ab. Der Future auf den S&P-500 liegt vorbörslich 1,4 Prozent im Plus. Die jüngsten Ermittlungen des FBI gegen US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton in der E-Mail-Affäre haben ergeben, dass der Verdacht auf strafrechtlich relevante Handlungen unbegründet war. Damit steigen die Chancen auf einen Wahlsieg Clintons, die auch Favoritin der Börse ist, weil sie als berechenbarer gilt als ihr Mitbewerber Donald Trump.
Nach Bekanntwerden der neuen Ermittlungen vor knapp zwei Wochen war die Kandidatin in den Wählerumfragen zurückgefallen, Donald Trump holte im Gegenzug kräftig auf, was die Börsen in der zurückliegenden Woche belastete. Der S&P-500 verzeichnete seine längste Verlustserie seit 36 Jahren. Trumps für den Fall seines Wahlsiegs angekündigte wirtschafts- und außenpolitische Maßnahmen - etwa der Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko und eine restriktivere Einwanderungspolitik - würden der US-Wirtschaft nach Meinung von Ökonomen schweren Schaden zufügen.
Analysten warnen unterdessen, dass ein Sieg Clintons trotz der Entlastung durch das FBI keineswegs sicher sei. Die große Frage sei, ob die jüngste Wende in der Email-Affäre tatsächlich genüge, um der Kandidatin den Wahlsieg zu sichern, den die Aktienmärkte am Montag vorwegnähmen, meint Joshua Mahony, Marktanalyst bei IG. Er verweist auf das britische Brexit-Votum. Dieses habe gelehrt, dass Selbstgefälligkeit nicht ratsam sei, wenn es darum gehe, gegen eine Kampagne anzukämpfen, die gezielt jene Bevölkerungsgruppen anspreche, die sich an den Rand gedrängt und der Gesellschaft entfremdet fühlten.
Sichere Häfen werden gemieden - Gold und Anleihekurse unter Druck Nun, da Anleger der Markt-Favoritin Hillary Clinton wieder größere Siegeschancen zubilligen und bei ihren Investitionsentscheidungen daher stärker auf Risiko setzen, bleiben sogenannte sichere Häfen außen vor. Der Goldpreis, der am Freitag noch oberhalb von 1.300 Dollar notierte, kommt deutlich zurück. Die Feinunze ermäßigt sich um 1,3 Prozent auf 1.287 Dollar.
Auch am Anleihemarkt fallen die Notierungen. Im Gegenzug steigt die Rendite zehnjähriger Treasurys um 4 Basispunkte auf 1,81 Prozent.
Der Dollar erholt sich ebenfalls. Unter einer Präsidentin Clinton gilt die Wahrscheinlichkeit als hoch, dass die US-Notenbank die für Dezember in Aussicht gestellte Zinserhöhung auch tatsächlich vornimmt. Würde Trump Präsident werden, könnten die Währungshüter aufgrund der daraus resultierenden zahlreichen Unwägbarkeiten den Zinsschritt wohl aufschieben, vermuten Marktbeobachter. Der Euro sinkt von Kursen um 1,1150 Dollar am Freitag auf 1,1160 Dollar.
Als eine von wenigen Währungen wertet der mexikanische Peso hingegen zum Dollar auf, weil der Markt davon ausgeht, dass sich unter Clinton an den Wirtschaftsbeziehungen der USA mit ihrem Nachbarland nichts ändern dürfte. Der Dollar sinkt auf 18,68 Pesos von gut 19 am Freitag.
Am Ölmarkt erholen sich die Preise etwas von ihrer jüngsten Talfahrt. Auch hier verweisen Händler auf die Entlastung Clintons in der Email-Affäre. Marktteilnehmer warten gespannt auf die Prognosen der US-Regierung zur Ölförderung im kommenden Jahr, die das Energieministerium am Dienstag veröffentlichen wird. Pessimistische Schätzungen dürften die Ölpreise erneut belasten, gleichzeitig aber den Druck auf die Opec erhöhen, ihre Förderung zu begrenzen, meint Bjarne Schieldrop, Analyst bei der schwedischen Bank SEB. Sollte die Opec ihre Fördermenge verringern, dürfte das zwar im kommenden Jahr die Preise nach oben treiben, gleichzeitig könnten sich aber die US-Produzenten dazu ermuntert fühlen, vermehrt Schieferöl zu fördern, wodurch sich abermals ein Überangebot ergeben würde. Der Preis für ein Barrel Leichtöl der US-Sorte WTI steigt um 1,1 Prozent auf 44,55 Dollar.
Wichtige Konjunkturdaten sind für Montag nicht angekündigt. Auch Unternehmensergebnisse sind rar und kommen nur aus der zweiten Reihe. Aktien von Berkshire Hathaway dürften gesucht sein, nachdem die Holding von Investorenlegende Warren Buffett am Freitagabend einen überzeugenden Quartalsausweis vorgelegt hat. Die Aktie wird vorbörslich noch nicht gehandelt.
Auch für die Aktie des Auktionshauses Sotheby's liegen noch keine vorbörslichen Taxen vor. Das Unternehmen ist zwar tiefer als erwartet in die Verlustzone gerutscht, hat dafür aber mit dem Umsatz die Erwartungen übertroffen.
Nachbörslich werden noch News Corp und Priceline Geschäftszahlen vorlegen.
=== DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:26 Fr, 17:15 % YTD EUR/USD 1,1061 +0,02% 1,1059 1,1120 +1,9% EUR/JPY 115,4109 -0,10% 115,5248 114,62 -25,2% EUR/CHF 1,0789 -0,22% 1,0812 1,0771 -0,8% EUR/GBP 0,8905 +0,16% 0,8905 1,1269 +20,9% USD/JPY 104,34 -0,08% 104,42 103,08 -11,1% GBP/USD 1,2422 +0,02% 1,2419 1,2531 -15,8%ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,55 44,07 +1,1% 0,48 +1,6% Brent/ICE 46,04 45,58 +1,0% 0,46 +1,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.287,40 1.304,20 -1,3% -16,80 +21,4% Silber (Spot) 18,18 18,42 -1,3% -0,24 +31,6% Platin (Spot) 995,60 998,60 -0,3% -3,00 +11,7% Kupfer-Future 2,29 2,27 +1,3% +0,03 +6,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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November 07, 2016 08:46 ET (13:46 GMT)
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