21.08.2023 15:44:39

MÄRKTE USA/Börsen eröffnen trotz steigender Renditen etwas fester

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street scheint sich am Montag etwas von den Bewegungen am Rentenmarkt abzukoppeln. Denn trotz leichter Anstiege der Rentenrenditen eröffnen die US-Börsen etwas fester. In den vergangenen Tagen hatten gestiegene Marktzinsen stets eine Belastung für Aktien dargestellt. Doch mehr als eine leichte Erholung nach einem bislang schwachen August in einem lauen Sommerhandel wollen Händler nicht sehen. Der Dow-Jones-Index steigt um 0,2 Prozent auf 34.557 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legen um 0,5 bzw. 0,7 Prozent zu. Der marktbreite S&P-500 schickt sich noch immer an, den höchsten Monatsverlust im laufenden Jahr zu verbuchen.

Gestützt wird der Markt von der überraschend rund laufenden US-Konjunktur. "Der US-Wirtschaft geht es im Moment eigentlich sehr gut. Ich bin immer noch der Meinung, dass die Inflation auch ohne Rezession absolut zurückgehen kann", macht Chefmarktstratege David Kelly von JP Morgan Asset Management Mut. Bei der Frage, wie es mit den Zinsen weitergeht, erhoffen sich Anleger neue Orientierung von dem am Donnerstag beginnenden Zentralbanker-Treffen in Jackson Hole. Ob US-Notenbankgouverneur Jerome Powell am Freitag Klarheit schaffen wird über den weiteren Zinspfad, gilt aber als ziemlich unwahrscheinlich.

Während die US-Wirtschaft trotz gestiegener Zinsen vor Kraft strotzt, ist die Konjunktur in China ins Siechtum übergegangen. Die chinesische Notenbank hat daher einen ihrer Referenzzinssätze gesenkt, damit aber enttäuscht, denn der Schritt fiel weniger deutlich als erhofft aus. Händler warten weiterhin auf den großen Wurf in China durch ein umfassendes Konjunkturpaket, welches die Führung aber praktisch ausgeschlossen hat. Die Zinssenkungen unterstreichen derweil laut Marktbeobachtern den Ernst der Lage. Dazu passend werden Analysten skeptischer: UBS und Nomura senkten ihre Wachstumsprognosen. Händler warnen erneut vor den möglichen Folgen einer ausgewachsenen Immobilien- und Finanzkrise in China. Zumindest am Montag scheinen die Mahnungen ungehört zu bleiben.

Renditen steigen wieder

Am Rentenmarkt gehen die Notierungen wieder in den Sinkflug über, die Renditen steigen. Händler verweisen neben der straffen Geldpolitik der Fed auch auf die erhöhte Emissionstätigkeit der US-Regierung am Primärmarkt. Nach dem Streit über die Schuldenobergrenze attestieren sie der Regierung Nachholbedarf. Außerdem kaufe die Fed nicht mehr, sondern verkleinere stattdessen die Bilanz und befeuere somit zusätzlich den Anstieg der Renditen.

Trotz steigender Marktzinsen verliert der Dollarindex 0,1 Prozent. Händler sprechen von einer gestiegenen Risikoneigung, die den Greenback belaste. Der Dollar dürfte seine jüngsten Aufschläge laut ING verteidigen und sogar noch etwas ausbauen. Es sei zu früh, auf ein Ende der Inflation zu setzen, heißt es mit Blick auf die Geldpolitik. Der Goldpreis wird vom gesunkenen Dollarkurs gestützt.

Die Erdölpreise steigen derweil. Am Markt rücke die Wirbelsturmsaison verstärkt in den Fokus. Diese könne zu temporären Fördereinstellungen in besonders gefährdeten Gebieten wie dem Golf von Mexiko führen, heißt es im Handel.

Palo Alto sehr fest

Palo Alto steigen um 14,4 Prozent. Der Anbieter von Sicherheitssoftware übertraf mit den Ergebnissen für das vierte Quartal die Markterwartungen. Dass der Ausblick für das Fiskaljahr 2024 etwas niedriger als von Analysten erhofft ausfiel, stört nicht.

Meta Platforms gewinnen 0,2 Prozent. Die Facebook-Mutter dürfte in der laufenden Woche eine Desktop-Version ihrer App Threads vorstellen und verstärkt in den Konkurrenzkampf mit dem Kurznachrichtendienst X (früher Twitter) einsteigen. Tesla erholen sich um 2,4 Prozent vom über 11-prozentigen Vorwochenabsturz, als der E-Autobauer mit Preissenkungen und der Einführung günstigerer Modelle verschreckt hatte.

Dagegen knicken Napco Security Technologies um 42,6 Prozent ein, nachdem das Unternehmen Fehler in früheren Jahresabschlüssen festgestellt hat. Diese hatte zu überhöhten Kennziffern für die ersten drei Quartale 2023 geführt.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 34.556,65 +0,2% 55,99 +4,3%

S&P-500 4.389,61 +0,5% 19,90 +14,3%

Nasdaq-Comp. 13.387,54 +0,7% 96,76 +27,9%

Nasdaq-100 14.807,04 +0,8% 112,20 +35,4%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,97 +2,2 4,94 54,6

5 Jahre 4,42 +3,1 4,39 42,5

7 Jahre 4,40 +5,5 4,34 42,9

10 Jahre 4,32 +6,4 4,25 43,5

30 Jahre 4,44 +6,3 4,38 47,2

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:59 Fr, 17:37 % YTD

EUR/USD 1,0896 +0,2% 1,0878 1,0875 +1,8%

EUR/JPY 159,14 +0,6% 158,21 157,90 +13,4%

EUR/CHF 0,9586 -0,1% 0,9585 0,9586 -3,2%

EUR/GBP 0,8544 +0,0% 0,8547 0,8537 -3,5%

USD/JPY 146,06 +0,4% 145,44 145,19 +11,4%

GBP/USD 1,2754 +0,2% 1,2729 1,2738 +5,5%

USD/CNH (Offshore) 7,2811 -0,3% 7,3350 7,3011 +5,1%

Bitcoin

BTC/USD 26.058,83 -0,4% 26.029,84 26.073,27 +57,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 81,86 81,25 +0,8% +0,61 +3,8%

Brent/ICE 85,44 84,80 +0,8% +0,64 +3,4%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 39,34 36,41 +8,0% +2,93 -53,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.895,19 1.889,50 +0,3% +5,69 +3,9%

Silber (Spot) 23,23 22,75 +2,1% +0,48 -3,1%

Platin (Spot) 912,55 913,53 -0,1% -0,98 -14,6%

Kupfer-Future 3,71 3,71 +0,2% +0,01 -2,7%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/err

(END) Dow Jones Newswires

August 21, 2023 09:45 ET (13:45 GMT)

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