18.09.2018 14:54:46

MÄRKTE USA/Börse vor Erholung - Zollstreit verliert Schrecken

NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem Rücksetzer vom Montag zeichnen sich am Dienstag zum Start an der Wall Street kleine Kursgewinne ab. Der Future auf den S&P-500 liegt vorbörslich 0,1 Prozent im Plus. Die am Montag von US-Präsident Donald Trump angekündigten neuen Strafzölle auf chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden Dollar dürften nicht mehr belasten, zumal die asiatischen Börsen gelassen darauf reagierten. Auch die europäischen Aktienmärkte zeigen sich wenig beeindruckt.

Händler verweisen darauf, dass Washington und Peking immer noch verhandelten. Solange die Stimmung bei den Gesprächen positiv bleibe, gleiche der Handelsstreit eher einer Kissenschlacht, meint Steve Englander, Leiter des G10-Devisenresearch bei Standard Chartered. Dabei gerate zwar manches ins Wanken, aber nichts gehe wirklich zu Bruch. Außerdem würden die Zölle schrittweise eingeführt. Ab dem 24. September sollen sie 10 Prozent betragen und nach dem 31. Dezember dann auf 25 Prozent steigen.

Oracle-Zahlen enttäuschen

Wichtige Konjunkturdaten sind für Dienstag nicht angekündigt. Am Vorabend nach Börsenschluss haben Oracle und Fedex Geschäftszahlen vorgelegt, die negativ aufgenommen wurden. Nach den Oracle-Zahlen haben Wells Fargo und Nomura ihre Kursziele gesenkt, die Kaufempfehlungen aber beibehalten. Oracle verlieren vorbörslich 4,3 Prozent. Fedex büßen 3 Prozent ein.

Die Aktien des Kosmetikunternehmens Avon Products springen um 11,5 Prozent nach oben. Laut einem Medienbericht ist die brasilianische Natura Cosmeticos an Avon interessiert.

Nexeo Solutions wird vom US-Chemikalienhändler Univar übernommen, was der Aktie am Montag nachbörslich zu einem Plus von fast 15 Prozent verhalf. Univar gewannen 2,6 Prozent, gestützt von der Aussicht auf Kosteneinsparungen von 100 Millionen Dollar schon im ersten Jahr nach der Übernahme. Vorbörslich werden für die beiden Titel noch keine Kurse gestellt.

Marsh & McLennan übernimmt den britischen Versicherungsmakler Jardine Lloyd Thompson Group für 4,3 Millionen britische Pfund. Marsh & McLennan sinken um 0,5 Prozent. Die Jardine-Aktie haussiert in London um 31 Prozent.

Dollar unbeeindruckt von neuen Strafzöllen - Saudis treiben Ölpreise

Der Dollar reagiert kaum noch auf die neuen Strafzölle der US-Regierung gegen China. Zwar würden solche Maßnahmen typischerweise den Dollar stützen, doch seien diese weitgehend erwartet worden, so die Unicredit. Die Analysten merken zudem an, dass sich der Euro in letzter Zeit als widerstandsfähig erwiesen hat und durchaus in der Lage ist "Gegenwind zu bewältigen". Nach Ansicht der ING könnte sich dies aber ändern, sollte China mit neuen Strafzöllen auf weitere US-Importe im Wert von 50 bis 60 Milliarden Dollar reagieren. Der Euro notiert knapp unter 1,17 Dollar.

Der Goldpreis tritt unterdessen mit 1.201 Dollar je Feinunze auf der Stelle. Auch am US-Anleihemarkt halten sich die Bewegungen in Grenzen. Die Zehnjahresrendite zeigt sich kaum verändert bei 3,0 Prozent.

Kräftig nach oben geht es dagegen mit den Ölpreisen. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 1,3 Prozent auf 69,82 Dollar je Barrel. Die europäische Referenzsorte Brent steigt um 1,2 Prozent auf 79,01 Dollar. Befürchtungen, dass die chinesische Nachfrage nach Öl aufgrund der US-Strafzölle zurückgehen könnte, werden gemildert durch die US-Sanktionen gegen Iran, die im November in Kraft treten sollen. In der Folge wird weniger iranisches Öl auf den Markt kommen. Das knappere Angebot wiederum dürfte den Ölpreis stützen.

Saudi-Arabien würde laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg einen höheren Ölpreis akzeptieren. Man werde zwar den Preis nicht gezielt nach oben treiben, wäre aber mit einem Brentpreis von über 80 Dollar durchaus zufrieden, zitiert Bloomberg Vertreter des Königreichs, das de facto die Opec dominiert. Das sind neue Töne. Bislang schien Saudi-Arabien sich eher dem US-Präsidenten zu beugen, der wiederholt über die zu hohen Ölpreise geklagt hat. Die Äußerungen aus Saudi-Arabien gäben dem Markt am Dienstag die Richtung vor, merkt Matthew Smith, Leiter des Rohstoff-Research bei Clipper Data, dazu an.

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DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:19 Mo, 17:10 % YTD

EUR/USD 1,1691 +0,06% 1,1714 1,1689 -2,7%

EUR/JPY 131,17 +0,37% 131,44 130,86 -3,0%

EUR/CHF 1,1244 -0,01% 1,1260 1,1249 -4,0%

EUR/GBP 0,8899 +0,22% 0,8896 0,8890 +0,1%

USD/JPY 112,19 +0,30% 112,18 111,97 -0,4%

GBP/USD 1,3139 -0,13% 1,3168 1,3148 -2,8%

Bitcoin

BTC/USD 6.299,96 +0,4% 6.295,24 6.361,18 -53,9%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,53 -0,54 0,09

Deutschland 10 Jahre 0,46 0,45 0,03

USA 2 Jahre 2,78 2,77 0,89

USA 10 Jahre 3,00 2,99 0,59

Japan 2 Jahre -0,11 -0,11 0,02

Japan 10 Jahre 0,11 0,11 0,06

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 69,82 68,91 +1,3% 0,91 +18,9%

Brent/ICE 79,01 78,05 +1,2% 0,96 +23,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.200,69 1.200,90 -0,0% -0,22 -7,8%

Silber (Spot) 14,19 14,20 -0,1% -0,01 -16,2%

Platin (Spot) 808,25 801,00 +0,9% +7,25 -13,0%

Kupfer-Future 2,69 2,64 +2,1% +0,06 -19,6%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/kla

(END) Dow Jones Newswires

September 18, 2018 08:54 ET (12:54 GMT)

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