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17.04.2017 16:27:45

MÄRKTE USA/Berichtssaison verdrängt geopolitische Sorgen an der Wall Street

   NEW YORK (Dow Jones)--Mit einem leichten Plus ist die Wall Street in den ersten Handelstag nach dem langen Osterwochenende gestartet. Zwar bleiben geopolitische Sorgen als Belastungsfaktor bestehen, doch die Anleger schauen verstärkt auf die in dieser Woche an Fahrt gewinnende US-Berichtssaison. So hatte Nordkorea am Wochenende den USA gedroht, einen Atomangriff mit einem entsprechenden Gegenschlag zu vergelten. Die USA hatten zuvor angekündigt, wegen der Gefahr aus Nordkorea "militärische Optionen" zu prüfen. Kurz nach Handelsbeginn gewinnt der Dow-Jones-Index 0,4 Prozent auf 20.527 Punkte. Der S&P-500 steigt um 0,3 Prozent und der Nasdaq-Composite ebenfalls um 0,3 Prozent.

   Dazu kommen die andauernden Spannungen in Afghanistan, wo die US-Streitkräfte am Donnerstag zum ersten Mal die stärkste nicht-atomaren Bombe eingesetzt hatten. Dagegen hat das Referendum in der Türkei kaum Einfluss auf den Handel. Mit äußerst knapper Mehrheit haben sich die Türken hinter die umstrittene Verfassungsänderung zur Stärkung der Macht des Präsidenten gestellt.

   Doch kommt im Laufe der Woche die Berichtssaison immer mehr in Schwung. So werden unter anderem Goldman Sachs, Johnson & Johnson, IBM, Ebay, Morgan Stanley, Philip Morris, Verizon und General Electric einen Blick in die Bücher gewähren.

Überraschend gute Konjunkturdaten aus China Leicht stützend wirken zudem die guten Konjunkturdaten aus China. Die chinesische Wirtschaft ist im ersten Quartal kräftiger gewachsen als erwartet. Mit einem Plus von 6,9 Prozent wurde der stärkste Anstieg seit dem dritten Quartal 2015 verzeichnet. Ökonomen hatten lediglich eine Zunahme um 6,8 Prozent prognostiziert, den Wert aus dem Vorquartal. Damit liegt das Wachstum auch über dem Jahresziel der von Peking anvisierten 6,5 Prozent. Auch die chinesische Industrieproduktion ist im März deutlicher als erwartet gestiegen.

   Dagegen blieb der Empire State Index hinter den Erwartungen zurück. Die Industrie im Großraum New York hat im April deutlicher an Dynamik verloren. Der Index für die allgemeine Geschäftstätigkeit im verarbeitenden Gewerbe fiel auf plus 5,2. Volkswirte hatten einen Stand von plus 15,0 prognostiziert. Im Vormonat hatte der Index bei plus 16,4 gelegen. Die Indexkomponente für den Ordereingang fiel im April auf plus 7,0 (Vormonat: plus 21,3). Der Subindex für die Beschäftigung stieg auf plus 13,9 (plus 8,8).

Ölpreise geben mit Sorgen um US-Ölproduktion nach Mit Abgaben zeigen sich die Ölpreise. "IEA, EIA und Opec haben durchweg ihre Prognosen für die US-Ölproduktion nach oben genommen und dies dürfte zunächst einmal auf dem Markt lasten", sagt Analyst Edward Bell von der Emirates NBD Bank. Zudem habe sich die Zahl der Förderanlagen in den USA zuletzt bereits die 13. Woche in Folge erhöht. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 0,2 Prozent auf 53,06 Dollar. Für Brent geht es um 0,3 Prozent auf 55,70 Dollar nach unten.

   Am Devisenmarkt kommt der Dollar mit den andauernden Spannungen zwischen Nordkorea und den USA leicht unter Druck. Im Gegenzug klettert der Euro aktuell auf 1,0656 Dollar und liegt damit nur knapp unter seinem Tageshoch. "Nordkorea lässt etwas die Muskeln spielen und das sorgt natürlich für leichte Verunsicherung", so Devisen-Analyst Christian Lawrence von der Rabobank.

   Gesucht bleiben mit den geopolitischen Sorgen die "sicheren Häfen" Anleihen und Gold. Die Rendite zehnjähriger Papiere liegt zwar unverändert bei 2,23 Prozent, damit aber weiterhin auf dem niedrigsten Niveau seit November. Der Preis für die Feinunze legt um 0,2 Prozent auf 1.288 Dollar zu. "Der Goldpreis hat den wichtigen Widerstand bei 1.260 Dollar überwunden womit der kurzfristige Ausblick positiv ist", so die Analysten von BMI Research.

Kleinfeld-Rücktritt beflügelt Arconic Neben der gerade anlaufenden Bilanzsaison beschäftigt am Montag eine Personalie die Börse. Klaus Kleinfeld hat sich dem Druck des aktivistischen Investors Elliott Management gebeugt und ist von seinen Ämtern als CEO und Chairman von Arconic zurückgetreten. Die Nachricht verhilft der Aktie des Unternehmens, das im vergangenen Jahr von Alcoa abgespalten wurde, zu einem Plus von rund 8 Prozent.

   Ansonsten sind die Blicke unter anderem auf das Zahlenwerk von United Continental gerichtet. Zuletzt war die Airline mit dem gewaltsamen Rauswurf eines Passagiers aus einer überbuchten Maschine weltweit in die Schlagzeilen geraten. Dieser will die Fluggesellschaft nun verklagen. Die Zahlen werden nach Handelsende veröffentlicht. Kurz nach der Startglocke geht es für die Aktie um 0,4 Prozent nach oben.

   Die Alibaba-Tochter Ant Financial Services Group hat das Gebot für das US-Unternehmen Moneygram auf rund 1,2 Milliarden Dollar erhöht und damit einen Mitbewerber ausgestochen. Ant Financial hatte im Januar bereits mit dem Finanzunternehmen eine Übernahmevereinbarung für 880 Millionen Dollar unterschrieben, wurde dann aber von Euronet Worldwide mit einem Gebot von rund 955 Millionen Dollar überrascht. Nun wurde die Offerte auf 1,2 Milliarden Dollar erhöht. Die Moneygram-Aktie legt um 7,5 Prozent zu. Alibaba gewinnen 0,3 Prozent.

   Die Analysten von Wells Fargo haben die Aktie von McDonald's auf "Outperform" von zuvor "Market Perform" nach oben genommen. Die Papiere gewinnen 0,4 Prozent. Eli Lilly fallen dagegen um 4,5 Prozent. Morgan Stanley hatte die Aktie des Pharmaherstellers auf "Equalweight" von "Overweight" abgestuft, BMO hatte sie auf "Underperform" von "Market Perform" zurückgenommen.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 20.526,52 0,36 73,27 3,87 S&P-500 2.335,50 0,28 6,55 4,32 Nasdaq-Comp. 5.821,96 0,29 16,81 8,15 Nasdaq-100 5.371,45 0,33 17,87 10,44

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,19 -1,3 1,21 -0,9 5 Jahre 1,75 -1,7 1,77 -17,0 7 Jahre 2,04 -0,6 2,04 -21,1 10 Jahre 2,23 -0,3 2,23 -21,4 30 Jahre 2,90 0,7 2,89 -16,9

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:29 Uhr Mi, 17.30 Uhr % YTD EUR/USD 1,0656 -0,11% 1,0667 1,0617 +1,3% EUR/JPY 115,5901 -0,69% 116,3949 116,31 -6,0% EUR/CHF 1,0684 -0,04% 1,0688 1,0673 -0,3% EUR/GBP 0,8478 -0,13% 0,8489 1,1779 -0,5% USD/JPY 108,48 -0,56% 109,08 109,55 -7,2% GBP/USD 1,2570 +0,03% 1,2567 1,2506 +1,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,06 53,18 -0,2% -0,12 -5,3% Brent/ICE 55,70 55,89 -0,3% -0,19 -4,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.288,44 1.285,60 +0,2% +2,84 +11,9% Silber (Spot) 18,54 18,55 -0,1% -0,01 +16,4% Platin (Spot) 986,70 973,15 +1,4% +13,55 +9,2% Kupfer-Future 2,60 2,57 +1,0% +0,03 +3,3% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/cln

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   April 17, 2017 09:57 ET (13:57 GMT)

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