01.11.2019 17:12:45
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MÄRKTE USA/Arbeitsmarktbericht stellt Börsenampel auf grün
Von Steffen Gosenheimer
NEW YORK (Dow Jones)--Aus Börsianersicht wie gemalt ist der US-Arbeitsmarktbericht für Oktober ausgefallen und sorgt zum Wochenausklang für steigende Aktienkurse. Der erwartete Stellenzuwachs wurde deutlich übertroffen, was auf eine robuste US-Konjunktur hindeutet, zugleich stiegen die Stundenlöhne aber nicht so stark wie gedacht, was wiederum für weiter niedrige Zinsen spricht. Die am Donnerstag noch zu spürende Konjunkturskepsis ist somit zunächst verschwunden.
Niedrigzinsfantasie schürt außerdem der kurz nach Handelsbeginn gemeldete ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende US-Gewerbe. Das wichtige Konjunkturbarometer stieg zwar gegenüber September, aber längst nicht so stark wie prognostiziert. Zudem blieb er im Schrumpfung signalisierenden Bereich. Andererseits ist der von Markit ermittelte Index zwar weniger stark als gedacht gestiegen, liegt aber im Wachstum anzeigenden Bereich.
Die US-Notenbank hatte am Mittwoch gerade erst die Zinsen gesenkt und eine Zinssenkungspause angedeutet, zugleich aber betont, datenabhängig agieren zu wollen. Die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinssenkung im Dezember ist mit dem starken Stellenaufbau am Zinsterminmarkt um rund 10 Basispunkte auf nun 11 Prozent gesunken. Ein positiver Impuls kommt unterdessen auch aus China, wo der Einkaufsmanagerindex gestiegen ist.
Dow nähert sich Rekordhoch - Dollar steigt und fällt gleich wieder
Der Dow-Jones-Index liegt zur New Yorker Mittagszeit 0,9 Prozent höher bei 27.300 Punkten und damit noch knapp 100 Zähler unter seinem Rekordhoch. Die Nasdaq-Indizes und der S&P-500 hatten gleich zu Beginn des Handels schon neue Rekordhochs erreicht. Aktuell liegen sie rund 0,8 Prozent im Plus.
Der Dollar liegt nach den Konjunkturdaten des Tages niedriger als am Vorabend. Zunächst hatte er auf den Arbeitsmarktbericht positiv reagiert, fiel dann aber zurück. Der Euro kostet 1,1171 Dollar, verglichen mit einem Tagestief bei 1,1130 Dollar. Der Dollarindex verliert 0,2 Prozent. Beim Gold tut sich wenig, die Feinunze kostet 1.511 Dollar.
Am Anleihemarkt fallen passend zur positiven Aufnahme der neuesten Daten die Kurse, die Renditen steigen also. Im Zehnjahresbereich geht es um knapp 4 Basispunkte nach oben mit der Rendite auf 1,73 Prozent.
Fitter Fitbit-Kurs dank Google
Am Aktienmarkt beschert ein Übernahmegebot dem Kurs von Fitbit ein Plus von 14,8 Prozent auf 7,10 Dollar. Google will den Anbieter von sogenannten Fitness-Trackern für rund 2,1 Milliarden Dollar bzw 7,35 Dollar je Aktie kaufen. Gerüchte darüber hatten den Fitbit-Kurs an den Vortagen schon kräftig nach oben gezogen. Im Wochenvergleioch berägt das Plus über 60 Prozent.
Alphabet liegen gut behauptet im Markt. Mit der Übernahme könnte Apple mit seinen Apple-Watches ein stärkerer Konkurrent entstehen. Die Apple-Aktie zeigt sich davon zunächst aber unbeeindruckt und legt um rund 2 Prozent zu.
Niedrigere Öl- und Gaspreise haben Exxon Mobil im dritten Quartal einen Gewinneinbruch beschert. Dieser fiel aber nicht so stark aus wie von Analysten befürchtet. Die Aktie gewinnt 2,6 Prozent. Die Papiere von Chevron liegen 0,3 Prozent höher. Bei Chervron übertraf der bereinigte Gewinn zwar die Erwartungen des Marktes, doch blieb der Umsatz hinter diesen zurück.
United States Steel schießen um über 17 Prozent nach oben. Das Unternehmen hat das dritte Quartal zwar mit einem Verlust abgeschlossen, dieser fiel jedoch geringer als befürchtet aus. Ähnlich sah es beim Umsatz aus.
Colgate-Palmolive hat zwar gewinnseitig die Erwartung knapp übertroffen, die Aktie verliert aber dennoch 3,8 Prozent, weil es beim Umsatz nicht ganz für das Erreichen der Konsensprognose reichte.
Das Pharmaunternehmen AbbVie hat im dritten Quartal auf Grund höherer Kosten mit 1,88 Milliarden Dollar einen niedrigeren Gewinn erzielt, aber dennoch die Erwartungen übertroffen. Abbvie verteuern sich um 2,8 Prozent.
Der US-Biotechnologiekonzern Amgen steigt derweil beim auf Krebsmedikamente spezialisierten Pharmahersteller Beigene ein und zahlt 2,7 Milliarden Dollar in bar für eine Beteiligung von etwa 20 Prozent. Beigene schießen um über 33 Prozent nach oben, Amgen liegen knapp 2 Prozent höher.
Ölpreise uneinheitlich
Die Ölpreise steigen. US-Öl der Sorte WTI, dessen Preis sich zuletzt etwas schwächer entwickelt hatte als Brentöl, holt wieder auf und verteuert sich um 2,0 Prozent auf 55,25 Dollar. Brentöl legt nur um 0,3 Prozent zu.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 27.299,64 0,94 253,41 17,03
S&P-500 3.059,53 0,72 21,97 22,05
Nasdaq-Comp. 8.355,26 0,76 62,90 25,92
Nasdaq-100 8.127,73 0,54 43,89 28,40
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 1,55 2,8 1,52 35,0
5 Jahre 1,55 2,9 1,52 -37,5
7 Jahre 1,64 3,6 1,60 -60,8
10 Jahre 1,73 3,8 1,69 -71,9
30 Jahre 2,21 3,4 2,18 -85,5
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.35 Uhr Do, 17:01 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1167 +0,14% 1,1157 1,1158 -2,6%
EUR/JPY 120,75 +0,23% 120,48 120,59 -4,0%
EUR/CHF 1,1009 +0,04% 1,1005 1,1009 -2,2%
EUR/GBP 0,8627 +0,05% 0,8608 0,8622 -4,1%
USD/JPY 108,14 +0,09% 107,99 108,07 -1,4%
GBP/USD 1,2944 +0,09% 1,2959 1,2941 +1,4%
USD/CNH (Offshore) 7,0384 -0,15% 7,0431 7,0443 +2,5%
Bitcoin
BTC/USD 9.100,76 -0,20% 9.114,26 9.263,51 +144,7%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 55,26 54,18 +2,0% 1,08 +14,2%
Brent/ICE 60,76 60,24 +0,9% 0,52 +9,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.510,86 1.512,28 -0,1% -1,42 +17,8%
Silber (Spot) 18,07 18,10 -0,1% -0,03 +16,6%
Platin (Spot) 951,87 932,24 +2,1% +19,63 +19,5%
Kupfer-Future 2,65 2,64 +0,3% +0,01 -0,0%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos/ros
(END) Dow Jones Newswires
November 01, 2019 12:12 ET (16:12 GMT)
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Apple Inc. | 213,80 | -0,54% | |
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Colgate-Palmolive Co. | 84,44 | 0,05% | |
ExxonMobil Corp. (Exxon Mobil) | 105,72 | -0,77% | |
United States Steel Corp. (U. S. Steel, US Steel) | 35,32 | 0,71% |