07.07.2017 15:43:43

MÄRKTE USA/Arbeitsmarkt stützt Wall Street nur mäßig

   Von Sara Sjolin und Florian Faust

   NEW YORK (Dow Jones)--Trotz der auf ein Achtwochenhoch gestiegenen Renditen am US-Rentenmarkt und erneut abstürzender Ölpreise dürfte sich der Aktienmarkt recht wacker schlagen. Denn der Terminmarkt suggeriert einen gut behaupteten Handelsbeginn am Kassamarkt, etwas gestützt von auf den ersten Blick äußerst positiven US-Arbeitsmarktdaten. Allerdings zeigt sich die Lohnentwicklung einmal mehr mau, so dass mittelfristig kaum mit Inflationsdruck zu rechnen ist.

   Im Juni hat der US-Arbeitsmarkt überraschende Stärke gezeigt. Private Unternehmen und der Staat schufen deutlich mehr Stellen als Volkswirte vorhergesagt hatten. Die Angaben für die beiden Vormonate wurden zudem spürbar nach oben revidiert. Die separat erhobene Arbeitslosenquote stieg im Juni allerdings unerwartet, weil mehr Menschen auf den Arbeitsmarkt strömten. Die US-Stundenlöhne legten zwar zu. Ökonomen hatten aber ein deutlicheres Plus in Aussicht gestellt.

Daten setzen Fed nicht unter Handlungsdruck "Die steigenden Renditen sind eine Reaktion auf die Abkehr der Notenbanken von ihrer Rechtfertigung der ultralockeren Geldpolitik. Werden die Arbeitsmarktdaten diese Sicht zurückdrehen?", fragt Marktanalyst Richard Perry von Hantec. "Damit nimmt der Bericht Druck von der US-Notenbank zu weiteren schnellen Zinserhöhungen", entgegnet ein Händler mit Blick auf die Arbeitsmarktdaten.

   Darüber hinaus schielen Anleger auch etwas gen Hamburg auf den G20-Gipfel. Allerdings messen Händler dem Ereignis aktuell nicht sonderlich viel Marktrelevanz bei - solange es keine faustdicken Überraschungen gebe.

   Nach schwachen Daten aus Großbritannien legt der US-Dollar zum britischen Pfund deutlich zu. Der Euro zieht zum Greenback wegen der schwachen Lohnentwicklung leicht an. Die Gemeinschaftswährung steigt auf 1,1425 Dollar nach Wechselkursen um 1,1412 vor den Daten. Insgesamt tut sich damit am Devisenmarkt gegenüber dem Vorabend wenig.

   Der Ölmarkt untermauert einmal mehr, wie pessimistisch Anleger gegenüber dem einstigen "schwarzen Gold" gestimmt sind. Nach der Vortagesrally in Reaktion auf einen deutlichen Lagerabbau in den USA verfestigt sich erneut der Preisverfall. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 1,9 Prozent auf 44,65 Dollar, Nordseeöl der Sorte Brent um 1,9 Prozent auf 47,20 Dollar.

   Die Sorge vor einem Überangebot trotz der beschlossenen Förderbegrenzungen großer Produzenten weiche einfach nicht aus dem Markt, heißt es mit Blick auf Nigeria, Libyen und Iran, die alle nicht mit von der Partie sind. Die Analysten von Morgan Stanley sind der Auffassung, dass das Erdölkartell Opec die Balance zwischen Angebot und Nachfrage nicht im Alleingang realisieren könne. Im Ölsektor verlieren Transocean 1,7 Prozent, Apache und Noble Energy jeweils 0,6 Prozent.

   Anziehende Rentenrenditen und die Aussicht auf steigende Leitzinsen setzen Gold unvermindert zu. Die Feinunze ist für 1.222 Dollar zu haben und damit für 0,1 Prozent weniger als am Vorabend. Die laue Lohnentwicklung hilft allerdings, die Abschläge zu reduzieren.

Ölwerte unter Druck Campbell Soup haben im nachbörslichen Handel auf einen Zukauf des Unternehmens positiv reagiert, vorbörslich wird die Aktie bislang nicht gehandelt. Der Lebensmittelkonzern hatte die Übernahme von Pacific Foods für 700 Millionen Dollar angekündigt.

   Mondelez fallen vorbörslich um 0,7 Prozent. Der Hersteller von Knabberwaren und Süßigkeiten wurde kürzlich Opfer einer Cyberattacke, die den Umsatz im zweiten Quartal mindern wird. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen jedoch unverändert mit einem organischen Umsatzwachstum von mindestens 1 Prozent.

   Synchronoss Technologies schnellen um 7,2 Prozent empor. Die Software-Gesellschaft will alle strategischen Option prüfen - darunter auch einen Verkauf.

=== US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,39 -0,4 1,39 18,9 5 Jahre 1,94 0,0 1,94 1,1 7 Jahre 2,21 0,5 2,20 -4,2 10 Jahre 2,38 1,0 2,37 -6,8 30 Jahre 2,92 2,2 2,90 -14,3

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:06 Uhr Do, 17.34 Uhr % YTD EUR/USD 1,1423 +0,07% 1,1415 1,1402 +8,6% EUR/JPY 129,95 +0,09% 129,83 129,21 +5,7% EUR/CHF 1,0985 +0,12% 1,0971 1,0984 +2,6% EUR/GBP 0,8859 +0,59% 0,8807 1,1368 +3,9% USD/JPY 113,71 -0,01% 113,73 113,30 -2,7% GBP/USD 1,2895 -0,51% 1,2960 1,2963 +4,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,65 45,52 -1,9% -0,87 -21,5% Brent/ICE 47,20 48,11 -1,9% -0,91 -19,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.223,96 1.225,10 -0,1% -1,15 +6,3% Silber (Spot) 15,92 16,05 -0,8% -0,13 -0,0% Platin (Spot) 911,85 912,00 -0,0% -0,15 +0,9% Kupfer-Future 2,65 2,65 -0,2% -0,01 +5,1% === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/DJN/flf/smh

   (END) Dow Jones Newswires

   July 07, 2017 09:12 ET (13:12 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 12 AM EDT 07-07-17

Analysen zu Mondelezmehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Campbell Soup Co. 38,05 0,21% Campbell Soup Co.
Mondelez 56,59 0,73% Mondelez
Transocean Ltd. 5,50 -0,90% Transocean Ltd.