28.09.2021 18:25:42
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MÄRKTE USA/Anleger suchen aus Zinsangst das Weite
Von Steffen Gosenheimer
NEW YORK (Dow Jones)--Zinssorgen lasten am Dienstag schwer auf der Stimmung an der Wall Street. Die Marktzinsen setzen ihre Aufwärtsbewegung den sechsten Tag in Folge fort, die Rendite zehnjähriger US-Anleihen liegt bei 1,52 Prozent, das sind über 20 Basispunkte mehr als vor Wochenfrist. Zugleich ist es das höchste Niveau seit drei Monaten.
Hintergrund ist die Aussicht auf eine straffere Geldpolitik in den USA, die jüngst genährt wurde von Aussagen diverser Notenbanker. Zwar betonten diese auch, dass eine Verringerung der monatlichen Anleihekäufe unabhängig zu sehen wäre von einer möglichen Zinserhöhung, dennoch gibt es am Markt Befürchtungen, dass es zu voreiligen Maßnahmen kommen könnte, die dann die Konjunktur bremsen würden.
Zur Mittagszeit in New York verliert der Dow-Jones-Index 1,3 Prozent auf 34.401 Punkte, der S&P-500 gibt um 1,7 Prozent nach. Wachstumstitel wie vor allem Technologieaktien leiden erneut besonders stark unter der Entwicklung, weil sie als stark zinsempfindlich gelten. Die Nasdaq-Indizes knicken um bis zu 2,4 Prozent ein. Im Dow sind die beiden Technologietitel Microsoft und Salesforce (je -2,7%) die Schlusslichter.
Zur Angst vor steigenden Zinsen tragen zusätzlich die immer weiter steigenden Energiepreise bei. In die gleiche Kerbe schlagen Aussagen von Notenbankchef Jerome Powell, wonach sich einige inflationstreibende Angebotsengpässe verschärft haben. Die Notenbank gehe jedoch nach wie vor davon aus, dass der starke Inflationsanstieg nur auf eine sehr geringe Kategorie von Gütern zurückzuführen sei und die Teuerung zurückgehen werde.
Marktexperte Giles Coghlan von HYCM spricht von einer Aufholbewegung des Marktes. Der habe anfangs auf falkenhafte Signale der Notenbank kaum reagiert und hole dies nun nach.
Auch Streit um Haushalt beunruhigt
Konjunkturseitig kommt ein Dämpfer vom US-Verbrauchervertrauen im September, das deutlich unter Erwarten ausgefallen ist. Für Belastung sorgt aber auch, dass sich weiter keine Einigung auf einen Haushalt in den USA abzeichnet. Damit drohe im Oktober die Zahlungsunfähigkeit, warnte das Finanzministerium. US-Finanzministerin Janet Yellen warnte vor einer "historischen Finanzkrise" und einer "wirtschaftlichen Katastrophe". In der Nacht zum Freitag endet das Haushaltsjahr.
Für den Dollar geht es mit den steigenden Zinsen nach oben, der Dollar-Index gewinnt 0,4 Prozent. Gold verbilligt sich um 12 auf 1.737 Dollar je Feinunze. Die steigenden Renditen machen das Edelmetall als Anlage weniger attraktiv, zugleich bremst der festere Dollar, weil das Gold in Dollar gehandelt wird.
Technologieaktien wieder Schlusslicht
Am Aktienmarkt verlieren die S&P-500-Subindizes Software, Medien und Halbleiter zwischen 2,5 und 3,1 Prozent. Tagesgewinner ist wie am Vortag der Energiesektor (+0,4%) angesichts der aktuellen breit angelegten Hausse bei den Energiepreisen, unter anderem befeuert vom engen Gasmarkt in Europa. Neue Impulse könnten nachbörslich neue US-Ölvorratsdaten bringen. Aktuell geben die Ölpreise einen kleinen Teil der jüngsten Gewinne ab.
Der Bankensektor legte nur anfangs weiter zu, gibt mittlerweile aber 0,9 Prozent ab. Steigende Zinsen sind zwar günstig für die Gewinnmargen im Kreditgeschäft, Banken gelten aber auch als zyklisch, würden also unter einer Konjunkturabschwächung besonders leiden.
Im Einklang mit dem schwachen Halbleitersektor liegen Micron 2,2 Prozent im Minus. Das Unternehmen wird nach Börsenschluss Quartalszahlen vorlegen und Marktteilnehmer warnen, dass es für die Lieferkettenprobleme weitere Störfeuer gibt, wie hohe Kohlepreise in China und gleichzeitige Bemühungen dort, den Energieverbrauch zu begrenzen. Nvidia verlieren 3,8 und Applied Materials fast 7 Prozent.
Merck & Co (+0,1%) steht laut Informanten vor einem Zukauf zur Stärkung seines Geschäfts mit Therapien für seltene Krankheiten und verhandelt über die Übernahme von Acceleron Pharma mit einem Marktwert von rund 11 Milliarden Dollar. Acceleron legen um gut 2 Prozent zu.
Ford Motor (+1,3%) profitieren von Plänen, 7 Milliarden Dollar für den Aufbau von Batterieproduktionsstätten in die Hand zu nehmen, im Zuge einer Kooperation mit SK Innovation. Geplant ist außerdem die Herstellung von Elektro-Lkw.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 34.401,25 -1,3% -468,12 +12,4%
S&P-500 4.365,61 -1,7% -77,50 +16,2%
Nasdaq-Comp. 14.621,07 -2,3% -348,90 +13,4%
Nasdaq-100 14.847,24 -2,4% -357,59 +15,2%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 0,30 2,9 0,28 18,8
5 Jahre 1,01 2,5 0,98 64,9
7 Jahre 1,32 2,5 1,29 66,9
10 Jahre 1,52 3,6 1,48 60,2
30 Jahre 2,06 5,9 2,00 40,9
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:07 Uhr Mo, 17:03 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1682 -0,1% 1,1697 1,1704 -4,4%
EUR/JPY 130,11 +0,2% 130,12 129,88 +3,2%
EUR/CHF 1,0845 +0,1% 1,0839 1,0831 +0,3%
EUR/GBP 0,8627 +1,1% 0,8533 0,8540 -3,4%
USD/JPY 111,38 +0,4% 111,22 110,95 +7,8%
GBP/USD 1,3541 -1,2% 1,3710 1,3705 -0,9%
USD/CNH (Offshore) 6,4628 +0,1% 6,4553 6,4593 -0,6%
Bitcoin
BTC/USD 41.569,76 -3,5% 42.478,26 43.211,26 +43,1%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 74,81 75,45 -0,8% -0,64 +56,3%
Brent/ICE 78,73 79,53 -1,0% -0,80 +54,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.737,66 1.750,13 -0,7% -12,47 -8,4%
Silber (Spot) 22,45 22,68 -1,0% -0,22 -14,9%
Platin (Spot) 969,55 983,95 -1,5% -14,40 -9,4%
Kupfer-Future 4,25 4,29 -0,9% -0,04 +20,6%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos/ros
(END) Dow Jones Newswires
September 28, 2021 12:26 ET (16:26 GMT)
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Devon Energy Corp. | 37,76 | 2,11% | |
Diamondback Energy Inc | 177,60 | 1,71% | |
Ford Motor Co. | 10,73 | 4,25% | |
Merck Co. | 95,10 | 0,00% | |
Micron Technology Inc. | 98,34 | 0,42% | |
Microsoft Corp. | 397,95 | 0,86% | |
NVIDIA Corp. | 136,34 | -2,71% | |
Occidental Petroleum Corp. | 49,70 | 0,75% | |
Salesforce | 328,90 | 2,17% |