06.06.2017 22:42:44

MÄRKTE USA/Anleger meiden Risiken und suchen Sicherheit

   NEW YORK (Dow Jones)--Die Anleger an der Wall Street haben am Dienstag mutlos agiert. Während Aktien gemieden wurden, waren vermeintliche sichere Häfen Trumpf. Teilnehmer erklärten die Vorsicht unter anderem mit den bevorstehenden Terminen der Woche, vor allem der Anhörung des von US-Präsident Donald Trump entlassenen FBI-Direktors James Comey vor einem Senatsausschuss am Donnerstag. Dabei geht es um die "Russland-Affäre". Ebenfalls am Donnerstag tagt die EZB und die Briten wählen ihr Parlament.

   Der Dow-Jones-Index verlor 0,2 Prozent auf 21.136 Punkte, der S&P-500 fiel um 0,3 Prozent, der Nasdaq-Composite ebenfalls um 0,3 Prozent. Der Umsatz stieg auf 834 (Montag: 700) Millionen Aktien. Dabei kamen auf 1.358 (1.130) Kursgewinner 1.629 (1.869) -verlierer, während 123 (116) Titel unverändert schlossen.

   Auch die neue Nahostkrise sorgte weiter für Unsicherheit. Am Vortag hatte der US-Verbündete Saudi-Arabien zusammen mit Ägypten, Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten seine diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Katar abgebrochen und dem Land Unterstützung des Terrorismus vorgeworfen. Für die US-Regierung kommt diese Krise äußerst ungelegen, denn in Katar unterhält die US-Armee die größte Luftwaffenbasis im Nahen Osten. US-Präsident Donald Trump will mit den Beteiligten sprechen, um die Situation zu beruhigen.

Anleger steuern sichere Häfen an Die geopolitischen Sorgen förderten "Zuflüsse in die sicheren Häfen und eine Absenkung des Risiko-Appetits", sagte Marktanalyst Richard Perry von Hantec. Aber auch ohne die Politik sieht Portfolioverwalter David Vickers von Russell Investments Gründe für ein Nachlassen des Interesses an US-Aktien. "Der Markt erwartet ein höheres ökonomisches Wachstum, welches es unserer Ansicht nach nicht geben wird." Daher seien die Bewertungen in den USA zu hoch.

   Die risikoscheuen Anleger drängten in Gold, Yen und Staatsanleihen. Der Goldpreis erreichte im Verlauf ein neues Jahreshoch bei 1.296,20 Dollar je Feinunze. "Gold erhält dabei gleich von mehreren Seiten Unterstützung", sagte Rohstoffanalyst Eugen Weinberg von der Commerzbank. Er verwies auf die Krise um Katar und den schwachen US-Arbeitsmarktbericht vom vergangenen Freitag. Im späten Geschäft stieg der Preis um 1,2 Prozent auf 1.293 Dollar pro Feinunze.

   Der Dollar rutschte zur japanischen Währung auf den niedrigsten Stand seit rund sechs Wochen. Ein Teilnehmer verwies auf Dollar-Verkäufe nach den zuletzt "etwas schwächeren US-Daten". Hinzu komme eine erhöhte Anspannung vor der Wahl in Großbritannien und die Entwicklung im Nahen Osten. Auch der Euro rückte zum Greenback etwas vor. Die Gemeinschaftswährung kletterte auf 1,1277 Dollar nach Wechselkursen um 1,1256 am Vorabend.

   Gesucht war vor dem Hintergrund der politischen Krisenherde auch die vermeintliche Sicherheit von US-Staatsanleihen, deren Notierungen den höchsten Stand seit November erreichtn. Die Rendite zehnjähriger US-Titel sant im Gegenzug um 4 Basispunkte auf 2,14 Prozent.

Ölpreis dreht deutlich ins Plus Der Ölpreis reagierte mit erhöhter Volatilität auf die Ereignisse im Nahen Osten. Zunächst geriet er unter Druck. Dazu hieß es im Handel, der offene Bruch verschiedener arabischer Ölstaaten und Mitgliedern des Erdölkartells Opec dürfte die Handlungsfähigkeit der Organisation vor dem Hintergrund einer steigenden US-Förderung schwächen. Im späteren Geschäft wurde die Krise aber eher als preisstützend gesehen. Weder der Anstieg der Opec-Produktion im Mai noch die gestiegene Produktionsprognose der EIA für 2017 schadeten dem Preis. Stützend wirkten indes Prognosen von Analysten für die wöchentlichen US-Lagerbestände, die am Mittwoch veröffentlicht werden. Die Experten rechnen mit einem deutlichen Rückgang.

   US-Leichtöl der Sorte WTI stieg um 1,9 Prozent auf 48,30 US-Dollar pro Fass. Die global gehandelte Ölsorte Brent eroberte die 50-Dollar-Marke zurück, unter die sie am Vortag gefallen war. Das Barrel wurde mit 50,13 Dollar bezahlt, 1,3 Prozent höher als am Montag. Energiewerte profitierten von dem Anstieg des Ölpreises. So gewannen Southwestern Energy 5,6 Prozent und Chesapeake Energy 3,1 Prozent.

   Im Fokus am Aktienmarkt standen daneben Apple und Amazon. Die japanische Tageszeitung "Nikkei" berichtete, die beiden US-Unternehmen wollten sich dem Gebot des Apple-Zulieferers Foxconn für die Chipsparte von Toshiba anschließen und "Geld beisteuern". Einem Bericht der Zeitung "Asahi" zufolge will der angeschlagene Toshiba-Konzern aber exklusiv mit dem US-Chiphersteller Broadcom über den Verkauf seiner lukrativen Chipsparte verhandeln. Broadcom wurden 0,7 Prozent höher gehandelt, Apple stiegen um 0,3 Prozent, Amazon gaben 0,8 Prozent nach.

   Bei Apple kam aber wohl auch eine kleine Erholungsbewegung hinzu, nachdem eine Abstufung von Pacific Crest am Vortag die Aktie 1 Prozent gedrückt hatte. Amazon hat derweil die Preise für bedürftige Kunden bei einer bestimmten Mitgliedschaft gesenkt.

   Advanced Micro Devices (AMD) sprangen um 6,9 Prozent nach oben. Hier stützten Berichte, dass es bei den Grafikpozessoren des Halbleiter-Konzerns zu einem Engpass gekommen sei. Zudem hatte Apple auf ihrer Entwicklerkonferenz mitgeteilt, die GPU-Technologie von AMD für den neuen iMacPro einsetzen zu wollen.

   Der Medienkonzern 21st Century Fox steigt ins Geschäft mit mobilen Videospielen ein. Der Wert sank um 0,8 Prozent. Die Aktien von Michaels Cos. gaben um 8,5 Prozent nach. Umsatz und flächenbereinigte Erlöse des Einzelhändlers für Kunstbedarf sind im ersten Quartal gefallen.

   Die CFO von Macy's hat auf einer Investorenkonferenz angekündigt, die Bruttomargen könnten niedriger ausfallen als noch im Februar prognostiziert. Möglicherweise lägen sie etwa 60 bis 80 Basispunkte unter denen des Vorjahres. Wie CFO Karen Hoguet weiter sagte, werde Macy's aber nicht den Umsatz- und Gewinnausblick für das laufende Jahr ändern. Für die Aktie ging es 8,2 Prozent abwärts.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 21.136,23 -0,23 -47,81 6,95 S&P-500 2.429,33 -0,28 -6,77 8,51 Nasdaq-Comp. 6.275,06 -0,33 -20,63 16,57 Nasdaq-100 5.856,77 -0,36 -21,35 20,42

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,29 -1,2 1,30 8,8 5 Jahre 1,71 -3,5 1,74 -21,7 7 Jahre 1,96 -4,2 2,00 -29,2 10 Jahre 2,14 -4,0 2,18 -30,2 30 Jahre 2,81 -3,0 2,84 -25,7

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:25 Mo, 17:20 % YTD EUR/USD 1,1278 +0,07% 1,1270 1,1250 +7,2% EUR/JPY 123,44 -0,11% 123,58 124,27 +0,4% EUR/CHF 1,0847 -0,10% 1,0858 1,0858 +1,3% EUR/GBP 0,8735 +0,27% 0,8711 1,1490 +2,5% USD/JPY 109,46 -0,16% 109,63 110,45 -6,4% GBP/USD 1,2910 -0,21% 1,2937 1,2925 +4,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,30 47,4 +1,9% 0,90 -14,9% Brent/ICE 50,16 49,47 +1,4% 0,69 -14,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.293,32 1.277,99 +1,2% +15,33 +12,3% Silber (Spot) 17,70 17,67 +0,2% +0,03 +11,1% Platin (Spot) 961,25 954,00 +0,8% +7,25 +6,4% Kupfer-Future 2,55 2,56 -0,3% -0,01 +1,3% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   June 06, 2017 16:11 ET (20:11 GMT)

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