20.03.2019 15:06:44
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MÄRKTE USA/Anleger halten sich vor Aussagen der US-Notenbank zurück
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Die Blicke der Investoren an der Wall Street sind zur Wochenmitte auf die US-Notenbank gerichtet. Im Vorfeld von deren Entscheidung um 19.00 Uhr MEZ herrscht Zurückhaltung, die Indizes liegen leicht in negativem Terrain. Der Dow-Jones-Index verliert 0,4 Prozent auf 25.783 Punkte. Der S&P-500 gibt um 0,3 Prozent nach und der Nasdaq-Composite büßt 0,2 Prozent ein.
Überwiegend wird am Markt mit einer eher taubenhaften Notenbank gerechnet. Die Geldpolitiker könnten sich möglicherweise endgültig von Zinserhöhungen in diesem Jahr verabschieden, nachdem es im Januar geheißen hatte, man werde bei weiteren Zinserhöhungen geduldig und datenabhängig agieren. Vielleicht noch relevanter aus Marktsicht ist, was mit der während der Finanzkrise aufgeblähten Bilanz passieren wird. Ein taubenhaftes Signal wäre hier, wenn die Fed einen baldigen Termin nennen würde, zu dem sie die Schrumpfung der Bilanz beenden will. Bislang will sie dies im laufenden Jahr tun, wobei Fed-Beobachter auf September tippen.
Leicht verwirrend sind die Signale zum Fortgang der Handelsgespräche zwischen den USA und China. Die Aussagen, wie dicht man sich vor einer Vereinbarung befindet, variieren. US-Präsident Donald Trump bekräftigte am Dienstag seine Zuversicht, bald eine Einigung zu erreichen. In der vergangenen Woche hatte er erklärt, er erwarte innerhalb der nächsten drei oder vier Wochen ein Ergebnis. Ursprünglich hatte das Weiße Haus das Ziel ausgegeben, Ende März ein Abkommen zu unterzeichnen.
Gesenkte Jahresziele belasten Fedex - Google trotz Strafe stabil
Bei den Einzelwerten stehen Fedex unter Druck und verlieren 6,2 Prozent. Der Logistikkonzern hat seine Jahresziele zum zweiten Mal binnen drei Monaten gesenkt. Ferner lag der Umsatz des dritten Geschäftsquartals unter den Erwartungen des Marktes.
Google muss wegen wettbewerbswidriger Praktiken in der EU erneut eine Milliardenstrafe zahlen, diesmal von 1,49 Milliarden Euro. Google soll auf fremden Webseiten durch restriktive Vertragsklauseln verhindert haben, dass Wettbewerber wie Microsoft oder Yahoo dort Werbeanzeigen platzieren konnten. Die Aktie der Google-Mutter Alphabet zeigt sich kaum verändert.
Tencent Music Entertainment verlieren 7,7 Prozent, nachdem der erste Quartalsausweis des Unternehmens nach dem Börsengang im Dezember mit Enttäuschung aufgenommen worden war. In den zurückliegenden drei Monaten hatte die Aktie allerdings um 53 Prozent zugelegt.
Ölpreise kommen leicht zurück - Pfund unter Druck
Mit kleinen Abgaben zeigen sich die Ölpreise, nachdem sie zuletzt auf Viermonatshochs gestiegen waren. Produktionsausfälle in Venezuela, Iran und Libyen könnten die Fördersenkungen der Opec in ihrer Wirkung noch verstärken und den Brent-Preis in den kommenden drei bis sechs Monaten in den Bereich zwischen 70 und 80 Dollar steigen lassen, sagt Dominic Schnider von UBS Global Wealth Management.
Tendenziell stützend wirken die Vorratsdaten des privaten American Petroleum Institute (API), die für die Vorwoche einen Rückgang um 2,1 Millionen Barrel zeigen. Für die offiziellen US-Daten der Energy Information Administration (EIA) erwarten Ökonomen eine Zunahme 800.000 Barrel. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 0,3 Prozent auf 58,84 Dollar, Brent zeigt sich kaum verändert.
Auch am Devisenmarkt sind die Blicke auf die US-Notenbank gerichtet. Der Dollar dürfte eher keine größere Reaktion zeigen, wenn die US-Währungshüter taubenhaft klingen sollten, denn dies werde erwartet, so die Experten der Unicredit. Die Analysten rechnen nicht mehr mit einer weiteren Zinsanhebung im Juni. Als Ergebnis dürfte sich der Greenback mittelfristig abschwächen. Der Euro notiert mit 1,1355 Dollar knapp über dem Niveau vom Vorabend.
Neue Unsicherheiten um den Brexit drücken das Pfund auf ein Tagestief bei 1,3146 Dollar nach Ständen von fast 1,3270 am Morgen. Die britische Regierung hat in Brüssel um eine Verzögerung des Austritttermins Großbritanniens aus der EU bis zum 30. Juni gebeten. Allerdings scheint dies in Brüssel nicht auf Wohlwollen zu stoßen. Die EU-Kommission sieht "ernsthafte rechtliche und politische Risiken" für die Europäische Union, wenn diese einer Verschiebung des Brexit-Datums bis Ende Juni zustimmt, wie aus einem internen EU-Dokumemnt hervorgeht. Aktuell notiert das Pfund leicht erholt bei 1,3182 Dollar.
Wenig verändert zeigt sich im Vorfeld der Entscheidungen der US-Notenbank auch der Goldpreis. Die Feinunze steigt um 0,1 Prozent auf 1.308 Dollar. Die US-Anleihen legen leicht zu. Die Rendite zehnjähriger Titel reduziert sich um 2,6 Basispunkte auf 2,59 Prozent.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 25.782,96 -0,40 -104,42 10,53
S&P-500 2.824,23 -0,29 -8,34 12,66
Nasdaq-Comp. 7.707,95 -0,21 -16,00 16,17
Nasdaq-100 7.332,99 -0,22 -16,29 15,85
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 2,45 -1,2 2,47 125,2
5 Jahre 2,40 -2,7 2,43 47,9
7 Jahre 2,49 -2,8 2,52 24,7
10 Jahre 2,59 -2,6 2,62 14,7
30 Jahre 3,01 -2,0 3,03 -6,2
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:31 Uhr Di 17.03 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1355 +0,01% 1,1347 1,1351 -1,0%
EUR/JPY 126,51 +0,05% 126,65 126,41 +0,6%
EUR/CHF 1,1336 -0,05% 1,1346 1,1347 +0,7%
EUR/GBP 0,8614 +0,68% 0,8561 0,8554 -4,3%
USD/JPY 111,43 +0,05% 111,54 111,37 +1,6%
GBP/USD 1,3182 -0,66% 1,3254 1,3267 +3,3%
Bitcoin
BTC/USD 3.995,50 +0,12% 3.986,52 3.978,56 +7,4%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 58,81 59,03 -0,4% -0,22 +27,6%
Brent/ICE 67,63 67,61 +0,0% 0,02 +23,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.308,16 1.306,73 +0,1% +1,43 +2,0%
Silber (Spot) 15,40 15,37 +0,2% +0,03 -0,7%
Platin (Spot) 861,00 850,50 +1,2% +10,50 +8,1%
Kupfer-Future 2,93 2,92 +0,3% +0,01 +11,1%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/gos
(END) Dow Jones Newswires
March 20, 2019 10:06 ET (14:06 GMT)
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