20.08.2019 18:33:43

MÄRKTE USA/Anleger an Wall Street werden vorsichtiger

NEW YORK (Dow Jones)--Nach den kräftigen Aufschlägen zu Wochenbeginn werden Anleger an der Wall Street am Dienstag schon wieder vorsichtiger. Denn außer positiven Äußerungen von verschiedenen Seiten scheint eine Lösung des US-chinesischen Handelsstreits weiter nicht in Sicht. Vor allem die deutlich anziehenden Rentennotierungen untermauern die Sorgen, auch wenn sich die US-Börsen nur knapp im Minus zeigen. Händler sprechen auch von einer gewissen Kaufzurückhaltung angesichts wichtiger Notenbankereignisse im Verlauf der Woche. Am Mittwoch veröffentlicht die US-Notenbank das Protokoll der jüngsten Sitzung.

Auf größeres Interesse stößt jedoch das am Donnerstag beginnende Notenbankertreffen in Jackson Hole. Am Freitag wird dort US-Notenbankpräsident Jerome Powell sprechen. Der Markt erhofft sich Hinweise auf die Zinspolitik der Fed. Eine Zinssenkung um weitere 25 Basispunkte im September wird am Zinsterminmarkt vollständig eingepreist. Offen ist aber für viele Börsianer die Frage, ob es die Fed bei einer Senkung belassen oder aber einen Zinssenkungszyklus einleiten wird. Wenn es nach US-Präsident Donald Trump ginge, wäre die Frage bereits beantwortet. Denn er hat erneut eine Zinssenkung gefordert - und zwar um gleich 100 Basispunkte.

"Wir bewegen uns in einer Sitzung ohne Trend. Die Bewegungen am Rentenmarkt suggerieren, dass der Markt nicht überzeugt scheint, dass die Regierung Rezessionsängste mildern kann", sagt Chefmarktstratege Peter Cardillo von Spartan Capital Securities. Der Dow-Jones-Index verliert bis zum Mittag US-Ostküstenzeit 0,1 Prozent auf 26.111 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 0,2 Prozent nach unten, der Nasdaq-Composite notiert knapp im Minus. Es stehen erneut keine wichtigen US-Daten zur Veröffentlichung an.

Euro reagiert gelassen auf Italien-Krise

Der Euro reagiert derweil gelassen auf den Rücktritt des italienischen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte. Die Regierung in Rom ist damit am Ende. Wie es nun weitergeht in Italien, ist derzeit offen. Als das Schlimmste von mehreren denkbaren Szenarien der italienischen Innenpolitik für den Euro bezeichnen die ING-Analysten Neuwahlen. Aber selbst in diesem Fall sei nicht mit einem deutlichen und länger anhaltendem Fall des Euro unter 1,10 Dollar zu rechnen. Aktuell steigt die Gemeinschaftswährung sogar auf 1,1091 nach einem Tagestief bei 1,1066 Dollar.

Mit Abgaben zeigen sich die Ölpreise. Den nächsten Impuls dürften die wöchentlichen US-Lagerdaten des American Petroleum Institute (API) setzen, die nachbörslich veröffentlicht werden. Die Ölpreise befinden sich seit rund zwei Wochen in einer Aufwärtsbewegung und werden dabei von der Erwartung weiterer geldpolitischer Maßnahmen der Notenbanken gestützt, die einer drohenden Rezession entgegenwirken sollen, wie es heißt. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 0,7 Prozent auf 55,79 Dollar, für die global gehandelte Sorte Brent geht es um 0,3 Prozent auf 59,54 Dollar abwärts. Gebremst wird der Preisverfall von Meldungen des Vortages, wonach jemenitische Rebellen am Wochenende einen Drohnenangriff auf das größte saudische Ölfeld vorgenommen haben sollen.

Der Goldpreis erholt sich leicht von den Abgaben zu Wochenbeginn und notiert wieder über der Marke von 1.500 Dollar. Die Feinunze verteuert sich um 0,6 Prozent auf 1.505 Dollar. Die Erwartung sinkender Zinsen durch die US-Notenbank stütze das Edelmetall, heißt es. Auch wird mit einem taubenhaften Fed-Protokoll gerechnet.

Die US-Anleihen holen ihre Vortagesverluste wieder auf. Marktteilnehmer verweisen auf die Vorgaben aus Europa, wo die Unsicherheiten um Italien für eine verstärkte Suche nach Sicherheit sorgten. Die Rendite zehnjähriger US-Titel reduziert sich um 5,5 Basispunkte auf 1,55 Prozent. Am Vortag hatte die Rendite noch den größten Tagesgewinn seit Anfang Juli verzeichnet. Laut Zeitungsmeldungen bereitet die US-Regierung Maßnahmen zur Stützung der Konjunktur vor. Diese passe nicht zu den offiziellen Verlautbarungen über den guten Zustand der US-Konjunktur, heißt es.

Home Depot übertrifft Erwartungen - senkt aber die Umsatzprognose

Die US-Baumarktkette Home Depot hat im zweiten Quartal den Umsatz leicht gesteigert und die Gewinnerwartungen übertroffen. Unter anderem aufgrund der potenziellen Auswirkungen durch Zölle und der Entwicklung der Holzpreise wird Home Depot mit dem Blick auf ihr Umsatzwachstum im laufenden Jahr aber vorsichtiger. Die Aktie zeigt sich mit einem Plus von 4,5 Prozent.

Die Titel von Elanco verlieren 8,2 Prozent. Das Unternehmen übernimmt für 7,6 Milliarden US-Dollar den Bereich Tiergesundheit der deutschen Bayer. Die HP-Aktie fällt nach einem negativen Analysten-Kommentar um 1,0 Prozent. Citi hat die Titel auf "Neutral" nach unten genommen und auch das Kursziel gesenkt.

Dagegen klettern die Aktien von Baidu um 7,1 Prozent. Der chinesische Suchmaschinenbetreiber hat zwar im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch verzeichnet, aber dennoch die Markterwartungen übertroffen.

Kohl's geben 5,6 Prozent ab, der Einzelhändler enttäuschte umsatzseitig. Medtronic steigen um 4,3 Prozent. Der Medizintechniker überrascht im vierten Quartal positiv und hebt den Ausblick an.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 26.110,94 -0,10 -24,85 11,93

S&P-500 2.918,89 -0,16 -4,76 16,44

Nasdaq-Comp. 8.000,36 -0,03 -2,45 20,57

Nasdaq-100 7.721,05 0,02 1,73 21,98

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,49 -5,7 1,55 28,6

5 Jahre 1,42 -5,9 1,48 -50,6

7 Jahre 1,49 -6,7 1,55 -76,1

10 Jahre 1,55 -5,5 1,61 -89,1

30 Jahre 2,05 -4,0 2,09 -102,0

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:15 Mo, 17:14 % YTD

EUR/USD 1,1096 +0,14% 1,1083 1,1097 -3,2%

EUR/JPY 117,99 -0,10% 118,02 118,18 -6,2%

EUR/CHF 1,0860 -0,13% 1,0866 1,0882 -3,5%

EUR/GBP 0,9127 -0,09% 0,9143 0,9143 +1,4%

USD/JPY 106,33 -0,25% 106,48 106,51 -3,0%

GBP/USD 1,2156 +0,24% 1,2122 1,2138 -4,8%

USD/CNY 7,0604 +0,14% 7,0638 7,0498 +2,6%

Bitcoin

BTC/USD 10.752,75 +0,42% 10.770,75 10.680,75 +189,1%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 56,17 56,21 -0,1% -0,04 +17,4%

Brent/ICE 59,80 59,74 +0,1% 0,06 +8,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.504,51 1.495,30 +0,6% +9,21 +17,3%

Silber (Spot) 17,14 16,89 +1,5% +0,25 +10,6%

Platin (Spot) 847,73 852,15 -0,5% -4,42 +6,4%

Kupfer-Future 2,58 2,60 -1,0% -0,03 -2,6%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/ros

(END) Dow Jones Newswires

August 20, 2019 12:34 ET (16:34 GMT)

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