26.04.2023 14:43:40

MÄRKTE USA/Angst vor Bankenkrise bremst Aktien - Microsoft sehr fest

NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen dürften am Mittwoch mehr oder weniger auf der Stelle treten und meist nur einen kleinen Teil der Verluste vom Vortag wettmachen. Zwar sind die mit Spannung erwarteten Geschäftszahlen von Microsoft und der Google-Mutter Alphabet besser als erwartet ausgefallen, doch schwelt die Furcht vor einer Bankenkrise weiter. Der S&P-Future liegt vorbörslich 0,2 Prozent im Plus, für den Nasdaq-Future geht es - gestützt von Microsoft - um 0,9 Prozent nach oben.

Am Vortag hatten einige enttäuschende Zahlenausweise die Anleger beunruhigt. Vor allem die Zahlen der First Republic Bank schürten Nervosität. Nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank hatten Anleger massiv Einlagen bei anderen Regionalbanken abgezogen. Davon blieb auch First Republic nicht verschont, wie der Quartalsbericht der Bank zeigte. Die Aktie verlor daraufhin am Dienstag fast die Hälfte ihres Werts und liegt im vorbörslichen Handel am Mittwoch weitere 21 Prozent im Minus. Medienberichten zufolge sind weitere Unterstützungsmaßnahmen für die Bank in Vorbereitung. Analysten bezweifeln derweil die Überlebensfähigkeit des Instituts.

Die Zahlen der First Republic hätten den Sorgen um das Finanzsystem neue Nahrung gegeben, meint Russ Mould, Investment Director bei AJ Bell. Und auch wenn die großen US-Banken in dieser Bilanzsaison mit starken Zahlen geglänzt hätten, dürften die kleineren Geldhäuser kritisch beäugt werden.

Doch auch hier gibt es vereinzelte Lichtblicke: Die Aktien der Regionalbank PacWest springen um 15 Prozent. Anders als First Republic verbuchte PacWest im ersten Quartal einen Zuwachs bei den Einlagen.

Microsoft und Alphabet stimmen zuversichtlich für Technologiesektor

Microsoft gewinnen vorbörslich 7,9 Prozent. Alphabet rücken um 0,3 Prozent vor. Die Geschäftszahlen der beiden Unternehmen, deren Schicksale durch die miteinander konkurrierenden KI-Suchangebote zunehmend verknüpft seien, hätten eine gewisse Widerstandskraft bewiesen, kommentiert Mould.

Nach den Zahlen von Microsoft und Alphabet scheinen die Anleger den Quartalsausweisen anderer Technologieunternehmen optimistischer entgegenzublicken: Die Aktie der Facebook-Mutter Meta, die nach Börsenschluss über den Verlauf des ersten Quartals berichten wird, liegt 1,8 Prozent im Plus. Daneben stehen nach der Schlussglocke noch Zahlen von Ebay und Qualcomm an.

Boeing gewinnen 3,9 Prozent, nachdem der Flugzeugbauer seine Jahresziele bekräftigt hat. General Dynamics (kaum verändert) hat dank zahlreicher Rüstungsaufträge, darunter für den Abrams-Panzer, den Auftragsbestand um 3 Prozent gesteigert. Umsatz und Gewinn legten im ersten Quartal ebenfalls zu.

Derweil blockiert die britische Wettbewerbsbehörde die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft. Während sich die Microsoft-Aktie davon unbeeindruckt zeigt, stürzt der Kurs von Activison um 11 Prozent ab.

An Konjunkturdaten wurde nur der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter veröffentlicht. Der im März verzeichnete Anstieg übertraf die Erwartungen deutlich. Die eigentlichen Highlights der Woche stehen jedoch mit dem Bruttoinlandsprodukt des ersten Quartals am Donnerstag und dem PCE-Preisindex für März am Freitag an.

Anleihen sind nach dem kräftigen Kursanstieg der vergangenen Tage nicht gefragt. Die zuletzt deutlich gesunkenen Renditen stabilisieren sich.

Der Dollar gibt am Mittwoch nach; der Dollarindex verliert 0,4 Prozent. Belastend wirkt der Streit um die Schuldenobergrenze der USA. Finanzministerin Janet Yellen habe davor gewarnt, dass das Scheitern des Kongresses, die Schuldenobergrenze der Regierung anzuheben, katastrophale Folgen für die US-Wirtschaft haben würde, betont MUFG-Währungsexperte Derek Halpenny.

Die Äußerungen seien zu einem Zeitpunkt gekommen, als ein Gesetzentwurf der Republikaner, der eine Erhöhung der Obergrenze um 1,5 Billionen Dollar vorsehe, in eine Sackgasse geraten sei, weil der Geschäftsordnungsausschuss des Repräsentantenhauses die Verabschiedung im Plenum verzögert habe. "Die Frage der Schuldenobergrenze ist eindeutig ein negatives Risiko für den Dollar", urteilt Halpenny. Das Thema verstärke die wirtschaftlichen Abwärtsrisiken.

Die Ölpreise stabilisieren sich nach ihrem jüngsten Rücksetzer, nachdem der Branchenverband API am späten Dienstag eine überraschend deutliche Abnahme der US-Rohölvorräte gemeldet hat. Die Akteure warten nun auf die offiziellen Daten zu den Lagerbeständen der staatlichen Energy Information Administration.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 3,92 -5,5 3,97 -50,4

5 Jahre 3,47 +1,9 3,45 -53,0

7 Jahre 3,43 +0,9 3,43 -53,6

10 Jahre 3,41 +0,8 3,40 -47,1

30 Jahre 3,66 -0,2 3,66 -31,2

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:19 Uhr Di, 17:20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1051 +0,7% 1,0990 1,0984 +3,3%

EUR/JPY 147,75 +0,7% 146,93 147,22 +5,3%

EUR/CHF 0,9821 +0,3% 0,9791 0,9794 -0,8%

EUR/GBP 0,8859 +0,2% 0,8842 0,8853 +0,1%

USD/JPY 133,68 -0,0% 133,71 134,03 +2,0%

GBP/USD 1,2475 +0,5% 1,2427 1,2407 +3,1%

USD/CNH (Offshore) 6,9371 -0,1% 6,9319 6,9415 +0,1%

Bitcoin

BTC/USD 29.879,61 +5,7% 28.400,03 27.430,82 +80,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 76,69 77,07 -0,5% -0,38 -4,4%

Brent/ICE 79,95 80,77 -1,0% -0,82 -5,8%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 38,49 39,83 -3,4% -1,34 -48,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.998,54 1.997,48 +0,1% +1,07 +9,6%

Silber (Spot) 25,03 25,03 +0,0% +0,00 +4,4%

Platin (Spot) 1.099,33 1.090,85 +0,8% +8,48 +2,9%

Kupfer-Future 3,86 3,85 +0,2% +0,01 +1,1%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/

(END) Dow Jones Newswires

April 26, 2023 08:44 ET (12:44 GMT)

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Boeing Co. 175,36 -1,22% Boeing Co.
First Republic Bank 0,01 11,63% First Republic Bank
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