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17.03.2015 15:34:31

MÄRKTE USA/An Wall Street dominieren Gewinnmitnahmen

   Von Florian Faust

   NEW YORK (Dow Jones)--Wie schon an den Vortagen scheint die Wall Street erneut den Vorgaben der Börsen in Europa zu folgen - wenn auch nicht mit der gleichen Dynamik. Am Vortag bescherte die EZB-Liquiditätsflut den Börsen auf dem alten Kontinent Rekordstände, was auch US-Aktien einen ordentlichen Schub verpasste. Am Dienstag werden in Europa Gewinne mitgenommen, und auch an der Wall Street ist diese Entwicklung im frühen Geschäft zu beobachten. Allerdings liegen die Ursachen der erkennbaren Vorsicht in den USA, wo die Vertreter der Notenbank zu ihrer zweitägigen Sitzung zusammenkommen.

   Kurz nach der Startglocke verliert der Dow-Jones-Index 0,9 Prozent auf 17.816 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite geben um 0,6 bzw. 0,2 Prozent nach. "Auch wenn sich der S&P-500 am Montag erholt hat, letztlich sind die US-Indizes noch immer in einer Handelsspanne gefangen. Jedes Aufwärtspotenzial wird vorläufig von der Unsicherheit über die geldpolitischen Vorhaben der Fed gedeckelt. Und nach unten ist der Markt durch die wachsende Volkswirtschaft und das Gewinnpotenzial der Unternehmen abgesichert. Der wechselhafte Markt ist typisch in Zeiten des Übergangs", sagt Marktstratege Colin Cieszinski von CMC Markets. Anleger erhoffen sich spätestens Mittwoch eine Antwort auf die dringendste Frage nach dem Termin der anstehenden Zinswende in den USA. Denn wird den Märkten das billige Geld entzogen, fehlt der entscheidende Treiber der jüngsten Zeit. Die quantitativen Lockerungen in Europa veranschaulichten auf eindrucksvolle Weise, wo die Ursachen der aktuellen Aktienrally zu suchen sind, heißt es im Handel.

   Fest steht, dass zumindest der Immobilienmarkt der USA kaum für eine schnelle Zinsanhebung herhalten kann. Denn die US-Baubeginne haben im Februar wegen des eisigen Winters in einigen Landesregionen einen heftigen Rückschlag erlitten. Die Zahl der ersten Spatenstiche fiel im Vergleich zum Vormonat um 17,0 Prozent, Ökonomen hatten nur einen Rückgang um 2,3 Prozent prognostiziert. Für etwas Unruhe sorgt auch die Tatsache, dass die USA wieder einmal an die gesetzliche Schuldenobergrenze gestoßen sind. Das Finanzministerium teilte den Beginn von "außergewöhnlichen Maßnahmen" mit, um die Finanzierung der laufenden Regierungsgeschäfte garantieren und die Forderungen der Gläubiger erfüllen zu können. Zudem stürzt der Ölpreis wieder ab - ein Umstand, der in der jüngsten Zeit immer wieder auch den Aktienmarkt belastet hatte.

   Aktuell drückt der neuerliche Ölpreisverfall Aktien aus dem Energiesektor. Rohöl der US-Sorte WTI bricht um weitere 1,3 Prozent auf 43,34 US-Dollar ein. Rohöl wird damit nur knapp über dem jüngsten Sechsjahrestief gehandelt. Im Energiesektor sinken Chevron und ConocoPhillips um 0,6 bzw. 0,9 Prozent. Die Beratungsfirma Energy Aspects schätzt, dass einer der weltweit größten Ölproduzenten, Saudi-Arabien, seinen Ausstoß diesen Monat auf mehr als 10 Millionen Barrel am Tag ausweiten wird. Auch für den Irak und Libyen geht die Beratungsfirma von weiter steigenden Fördermengen aus.

   Am Rentenmarkt ziehen die Notierungen an, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fällt um vier Basispunkte auf 2,06 Prozent. Rentenhändler verweisen auf die wegbrechenden Ölpreise, die die Inflation und damit die größte Bedrohung für festverzinsliche Wertpapiere überhaupt milderten. Außerdem sprächen die Immobiliendaten nicht für eine baldige Zinserhöhung. Dieser Umstand steigere die Attraktivität der ausgegebenen Schuldtitel, weil höher verzinste wohl noch etwas auf sich warten ließen, heißt es weiter.

   Trotz der desaströsen Baudaten zeigen sich Dollar und Gold relativ unbeeindruckt. Der Goldpreis stagniert auf dem Kurs des Vorabends bei 1.155 Dollar. Der Euro zieht leicht auf 1,0634 Dollar an und wird damit nahe am Tageshoch gehandelt.

   Am Aktienmarkt ziehen American Airlines um 5,4 Prozent an. Das Papier wird in den S&P-500-Index aufgenommen. Black Diamond schießen um 29,6 Prozent nach oben. Für Fantasie sorgen hier Pläne des Sportartikelausrüsters, strategische Alternativen für all seine Marken auszuloten. Plug Power brechen über 10 Prozent ein. Die Umsatzentwicklung des Brennstoffzellenherstellers im vierten Quartal war weniger robust als von den Analysten prognostiziert, obwohl bei den Auslieferungen ein weiterer Rekordstand erreicht wurde.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.816,09 -0,90 -161,33 S&P-500 2.069,39 -0,57 -11,80 Nasdaq-Comp. 4.917,25 -0,25 -12,26 Nasdaq-100 4.360,52 -0,23 -9,95

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.16 Uhr Mo, 17.33 Uhr EUR/USD 1,0631 0,40% 1,0588 1,0593 EUR/JPY 128,87 0,37% 128,39 128,39 EUR/CHF 1,0663 -0,07% 1,0670 1,0641 USD/JPY 121,24 -0,03% 121,28 121,29 GBP/USD 1,4753 -0,55% 1,4834 1,4815 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/DJN/flf/cln

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   March 17, 2015 10:04 ET (14:04 GMT)

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