08.06.2017 15:40:46
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MÄRKTE USA/An der Wall Street bleibt es zunächst beim Seitwärtshandel
Von Sara Sjolin und Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street scheint auch am Donnerstag in ihrer seit Wochenbeginn zu beobachtenden lustlosen Seitwärtsbewegung gefangen zu bleiben. Die Ereignisse des "Super-Donnerstag" mahnen Anleger weiterhin zur Vorsicht. Daher rechnen Händler zunächst nicht mit einer klaren Positionierung am Aktienmarkt. Am Donnerstag findet die britische Unterhauswahl statt, die Europäische Zentralbank (EZB) hat sich zur Zinspolitik geäußert und der frühere von US-Präsident Donald Trump entlassene FBI-Direktor James Comey steht Rede und Antwort vor einem Senatsausschuss. Bislang deutet der Aktienterminmarkt auf eine weitgehend unveränderte Handelseröffnung am Kassamarkt hin.
Auf die Wahlen in Großbritannien können US-Anleger erst am Freitag handeln, weil die Wahllokale erst nach Handelsende in New York schließen. Dagegen beginnt die viel beachtete Anhörung Comeys während des frühen US-Handels. Doch scheint die Luft hier bereits ein wenig raus zu sein, denn wichtige Passagen seines vorbereiteten Vortrags sind bereits am Vorabend publiziert worden. Comey machte darin deutlich, dass Trump ihn von Ermittlungen gegen den zurückgetretenen Nationalen Sicherheitsberater Michael Flynn abhalten wollte. Damit könnte sich die Krise rund um die Russland-Verbindungen der Trump-Administration zwar verschärfen.
Doch reagierte die Wall Street im späten Vortagesgeschäft eher mit milder Erleichterung. Die Enthüllungen seien wohl hinter den schlimmsten Befürchtungen zurückgeblieben, heißt es. Allerdings seien viele Fragen ungeklärt geblieben, so dass die Anhörung noch immer Sprengkraft entfalten könnte. "Auch wenn die Comey-Kommentare die Schlagzeilen heute beherrschen, sehen wir keine signifikanten Enthüllungen in den vorbereiteten Texten gestern", sagt Marktstratege Hussein Sayed von FXTM. Sayed misst der EZB-Sitzung und den britischen Wahlen daher mehr Bedeutung bei. Angesichts des "Super-Donnerstags" spielen die aktuellen Arbeitasmarktdaten keine Rolle. Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fiel zwar, allerdings nicht so deutlich wie vom Markt erwartet.
EZB mit wenig Überraschendem Die Europäische Zentralbank (EZB) hat derweil ihre Geldpolitik wie erwartet unverändert gelassen, aber den Ausblick zur künftigen Leitzinsentwicklung etwas geändert. Die EZB änderte ihre Prognose dahingehend, dass die Leitzinsen zwar für längere Zeit auf dem aktuellen Niveau bleiben dürften, allerdings nicht unter dieses fallen dürften. Die Option einer weiteren Zinssenkung ist damit wohl vom Tisch. Unverändert blieb dagegen der Ausblick für Wertpapierkäufe. Marktakteure sprechen von Trippelschritten Richtung geldpolitischer Normalisierung. Mit baldigen Zinsveränderungen sei aber nicht zu rechnen. Allerdings senkte die EZB die Inflationserwartungen für 2017, 2018 und 2019 deutlicher als vom Markt vorhergesagt. Insbesondere die deutliche Abwärtsrevision für 2018 überrasche, so ein Händler. Der Euro fällt in der Folge auf 1,1220 Dollar nach Wechselkursen um 1,1240 zuvor. Am Vorabend war die Gemeinschaftswährung noch mit 1,1260 Dollar umgegangen.
Der Goldpreis verliert mit der leichten Dollarstärke 0,3 Prozent auf 1.283 Dollar. Im Handel verweist man auf die leichte Entspannung angesichts der bislang bekannten Comey-Aussagen. Außerdem nähere sich die EZB immerhin einem Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik.
Auch Rentenmarkt ist etwas Erleichterung über die politische Entwicklung in Washington zu spüren, denn die Notierungen geben nach. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt im Gegenzug um zwei Basispunkte auf 2,19 Prozent.
Druck auf Ölpreise lässt etwas nach Nach dem Ausverkauf des Vortages fallen die Ölpreise weiter, allerdings nicht mehr mit der Abwärtsdynamik des Vortages. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um weitere 0,5 Prozent auf 45,48 Dollar, die globaler gehandelte Sorte Brent um 0,6 Prozent auf 47,80 Dollar je Fass. Die US-Rohöllagerbestände waren zur Wochenmitte überraschend gestiegen, obwohl Analysten stattdessen einen deutlichen Lagerabbau prognostiziert hatten. Daraufhin hatten die Ölpreise den massivsten Einbruch seit Anfang März verbucht. Die Daten zeigten einmal mehr, wie expansiv die US-Förderung mittlerweile ausfalle, heißt es im Handel.
Transaktion bewegt Aktienkurse Der kanadische Pharmakonzern Valeant hat seinen Geschäftsbereich iNova Pharmaceuticals an Finanzinvestoren verkauft. Die Beteiligungsgesellschaften Pacific Equity Partners und Carlyle zahlen dafür 930 Millionen US-Dollar. Die Titel der Kanadier ziehen vorbörslich um 2,6 Prozent an. Ein gesenkter Ausblick für 2017 lässt die Aktie von Comtech Telecommunications um 6,7 Prozent nachgeben. Die Papiere von Hilton Worldwide Holdings geben um 1,1 Prozent nach. Der Finanzinvestor Blackstone plant eine weitere Reduzierung seines Anteils.
Yahoo ziehen um 9,7 Prozent an. Der Internetkonzern plant mit bis zu 1.000 Entlassungen nach der Fusion mit AOL und der Übernahme durch Verizon Communications. Alibaba Group schnellen um 13,2 Prozent nach oben. Der chinesische Online-Händler peilt für 2018 ein Umsatzwachstum von 45 bis 49 Prozent an.
=== DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:35 Mi, 17:32 % YTD EUR/USD 1,1228 -0,28% 1,1260 1,1251 +6,8% EUR/JPY 123,55 +0,17% 123,35 123,09 +0,5% EUR/CHF 1,0853 -0,07% 1,0860 1,0851 +1,3% EUR/GBP 0,8686 -0,00% 0,8686 1,1517 +1,9% USD/JPY 110,07 +0,49% 109,53 109,41 -5,8% GBP/USD 1,2925 -0,30% 1,2964 1,2958 +4,8%ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,24 45,72 -1,0% -0,48 -20,3% Brent/ICE 47,70 48,06 -0,7% -0,36 -18,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.283,18 1.287,50 -0,3% -4,32 +11,4% Silber (Spot) 17,64 17,59 +0,3% +0,05 +10,8% Platin (Spot) 946,20 944,50 +0,2% +1,70 +4,7% Kupfer-Future 2,59 2,55 +1,4% +0,04 +2,7% === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com
DJG/DJN/flf/brb
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June 08, 2017 09:10 ET (13:10 GMT)
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