16.10.2015 15:26:46

MÄRKTE USA/Aktien dürften Vortagesgewinne zunächst halten

   NEW YORK (Dow Jones)--Mit einer knappen Verteidigung der Gewinne vom Vortag rechnen Marktbeobachter zum Start an den US-Börsen am Freitag. Die US-Indizes werden etwa 0,2 Prozent niedriger indiziert. Unterstützung kommt von den internationalen Aktienmärkten, wo es zum Wochenschluss mehrheitlich weiter bergauf geht. Für Zuversicht sorgt zudem, dass der S&P-500-Index am Donnerstag die psychologisch wichtige 2.000er Marke wieder deutlich überwinden konnte.

   Fast überall sind es Spekulationen über weitere geld- und konjunkturpolitische Maßnahmen, die die Kurse treiben. In den USA war es zuletzt die Hoffnung auf eine weiter verzögerte Zinsanhebung, die für Aktienkäufe sorgte. Vor diesem Hintergrund werden neue Daten zur Industrieproduktion mit großer Spannung erwartet. Sie werden kurz vor dem Handelsstart gemeldet. Nach Handelsbeginn folgt die Verbraucherstimmung der Uni Michigan.

   Steve Murphy von Capital Economics befürchtet "furchtbare" Industrieproduktionsdaten und begründet dies mit einer sinkenden Produktion im Verarbeitenden Gewerbe und bei den Minenbetreibern. Außerdem im Blick der Akteure steht die Bekanntgabe der offenen Stellen und der Fluktuation am Arbeitsmarkt, die das Arbeitsministerium mitteilt.

   Investmentstratege Wouter Sturkenboom von Russell Investment traut der jüngsten Erholung noch nicht. Die weitere Richtung werde ganz maßgeblich von den Quartalsberichten der Unternehmen bestimmt, sagt er.

   Auf der Aktienseite stehen Mattel, AMD und Schlumberger im Fokus, die allesamt bereits am späten Donnerstag ihre Geschäftszahlen vorgelegt haben. Außerdem hat der Industrieriese General Electric (GE) am Freitag über das zurückliegende Vierteljahr berichtet.

   GE hat im Zuge seiner Rückbesinnung auf das Kerngeschäft erwartungsgemäß einen Umsatzrückgang verbucht. Der Nettogewinn sank zwar deutlich auf 2,5 Milliarden Dollar nach 3,5 Milliarden Dollar im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Der bereinigte Gewinn fiel aber immer noch besser aus als von Analysten geschätzt. Der GE-Kurs steigt vorbörslich auf nasdaq.com um 0,3 Prozent.

   Ein erwartet schwaches Quartalsergebnis drückt den Kurs des Ölfeldausrüsters Schlumberger um 1 Prozent. Der Kurs des Chipherstellers AMD steigt dagegen um 1,5 Prozent, obwohl das Unternehmen für das dritte Quartal einen unerwartet hohen Fehlbetrag ausgewiesen hatte. Kursstützend wirkt hier aber offenbar, dass AMD über überraschend hohe Barmittel von 755 Millionen Dollar verfügt.

   Auch Mattel legen zu und zwar um 2,2 Prozent. Der Spielehersteller hatte zwar den achten Umsatzrückgang in Folge gemeldet und auch die Marken-Ikone Barbie verkaufte sich wieder schlecht. An der üppigen Dividende will Mattel aber keine Abstriche machen. "Wir haben genug Liquidität, um die Dividende zu bedienen", sagte CEO Chris Sinclair dem Wall Street Journal. Mattel steckt aber nach zwei Jahren mit schwachen Ergebnissen mitten in einer Restrukturierung. Das Unternehmen hatte sich nach Meinung von Experten zu lange zu sehr mit der Gewinnerzielung beschäftigt, statt neue Spielzeuge zu entwickeln.

   Ford Motor geben um 0,2 Prozent nach. Der Autobauer ruft in China 220.000 Kuga-Modelle zurück wegen möglicher Benzinlecks. Die Fahrzeuge wurden in einem chinesischen Gemeinschaftsunternehmen produziert.

   Yum Brands profitieren davon, dass das Unternehmen einen aktivistischen Investor an Bord holt, der sich für die Abtrennung des mit Problemen kämpfenden China-Geschäfts ausspricht. Die Aktie steigt um 2 Prozent. Yum hat zudem seinen Gewinnausblick gesenkt wegen ungünstiger Entwicklungen auf der Währungsseite.

   Der Dollar bekommt unterdessen Rückenwind von zwei Seiten. Zum einen halten sich Spekulationen über eine möglicherweise noch lockerer werdende Geldpolitik der EZB, zum anderen haben zuletzt wieder Zinserhöhungserwartungen noch in diesem Jahr in den USA wieder Zulauf erhalten, beispielsweise von in der Kernrate überraschend gestiegenen Verbraucherpreisen. Zudem sagte die Präsidentin der US-Notenbankfiliale Cleveland, Loretta Mester, dass die US-Wirtschaft mit einer Erhöhung der Zinsen klarkommen werde, trotz der Risiken im Umfeld. Der Euro fällt im Vergleich zum späten Donnerstag weiter zurück und kostet 1,1362 Dollar, verglichen mit Vortageshochs knapp unter 1,15.

   Beim Gold und auch beim Öl tut sich unter dem Strich wenig. Die Feinunze Gold kostet 1.182 Dollar, das Barrel der US-Sorte WTI 46,74 Dollar.

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   October 16, 2015 08:56 ET (12:56 GMT)

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