11.04.2023 16:02:43
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MÄRKTE EUROPA/Wochenauftakt im Plus - Zykliker gesucht
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte sind nach dem langen Osterwochenende im Plus in die Woche gestartet. Der DAX gewinnt 0,3 Prozent auf 15.646 Punkte, das Jahreshoch bei 15.736 Zählern ist damit in greifbarer Nähe. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,6 Prozent auf 4.334 Punkte. Anleihen stehen deutlich unter Druck, die Rendite der Bundesanleihe mit einer Laufzeit von zehn Jahren rentiert bei 2,29 Prozent. Gold legt leicht zu, die Unze kostet knapp 2.000 Dollar.
Erst langsam kommt die Berichtssaison in Europa ins Laufen, aus dem Stoxx-600-Universum legen diese Woche gerade einmal zwei Unternehmen ihre Geschäftszahlen vor. "Entscheidend für den nächsten Trend am Aktienmarkt ist das US-CPI", sagt ein Händler mit Blick auf die am Mittwoch anstehenden Verbraucherpreise. Die Daten sind dann die aktuellste Entscheidungsgrundlage für die kommende Fed-Sitzung in drei Wochen. Der Datenkalender in Europa ist recht leer.
IWF sieht harte Landung in Industrieländern als wahrscheinlich
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognosen für das Weltwirtschaftswachstum in diesem und im nächsten Jahr nur marginal gesenkt, ist aber wegen der Turbulenzen im Bankensektor sehr besorgt. "Das Risiko einer harten Landung hat vor allem für die Industrieländer deutlich zugenommen", heißt es im aktuellen Weltwirtschaftsausblick. Die Weltwirtschaft befinde sich erneut in einer sehr unsicheren Phase, in der die kumulativen Auswirkungen der Schocks der vergangenen drei Jahre auf unvorhergesehene Weise wirksam würden. "Obwohl von den Zentralbanken angekündigt, haben der rasche Anstieg der Zinsen und die erwartete Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit (...) zusammen mit aufsichtlichen und regulatorischen Lücken sowie dem Eintreten bankspezifischer Risiken zu Stress im Finanzsystem und zu Sorgen hinsichtlich der Finanzstabilität geführt", analysiert der IWF. Er sieht die Gefahr, dass das Scheitern zweier US-Banken und die staatlich arrangierte Übernahme von Credit Suisse durch UBS zu einer geringeren Kreditvergabe führen wird.
Anleger greifen im Rohstoffsektor zu
Kräftig aufwärts geht es bei konjunkturnahen Aktien. Die Rohstoff- und Autobranchen führen die Stoxx-600-Sektoren mit bis zu 3 Prozent Plus an. Glencore legen 2,7 Prozent zu. Zu Glencore haben sich die Analysten von Jefferies freundlich geäußert. Falls Glencore mit der kanadischen Teck Resources zusammenkomme, dürfte das Kohlegeschäft der beiden zusammengelegt und separat notiert werden. Im Tagesverlauf haben die Schweizer den Kanadiern nun ein Barangebot unterbreitet, um zum Zuge zu kommen. Jefferies stuft die Aktie mit "Buy" ein und nennt ein Kursziel von 650 Pence.
Auch Stahlwerte sind gesucht. Thyssenkrupp steigen sogar 5,7 Prozent. Hier stützen zusätzlich Unternehmensaussagen, nun die Ausgliederung der Marine-Sparte ins Auge zu fassen. Nach Einschätzung von Oliver Burkhard, Chef der Rüstungssparte von Thyssenkrupp, ist das Momentum für eine Verselbständigung von Marine Systems selten so gut gewesen wie derzeit.
BMW-Aktien legen nach Vorlage von Automobilabsatzzahlen im ersten Quartal 2,2 Prozent zu. Nach einem "klaren Aufwärtstrend" im März sieht sich BMW laut Vertriebsvorstand Pieter Nota im Gesamtjahr auf Kurs für ein leichtes Wachstum. Der Umsatz ging leicht zurück um 1,5 Prozent, Händler betonen jedoch den Fokus des Marktes auf batteriebetriebene Elektrofahrzeuge. Hier wolle man ein starkes Wachstum sehen, was BMW mit über 83 Prozent Absatzplus auch ausgewiesen habe.
Evotec Opfer von Cyber-Angriff
Evotec (-6%) stehen nach einem gemeldeten Cyber-Angriff im Fokus. "Der Markt macht sich immer Sorgen wegen der damit verbundenen Kosten und Umsatzausfälle", kommentierte ein Händler. Jedoch klängen die Maßnahmen bei Evotec noch recht vorsorglich. Bei Fällen wie Nordex und Thyssenkrupp im vergangenen Jahr hätten die Unternehmen noch überraschter gewirkt: "Man scheint sich daran langsam als eine neue Art von Geschäftsrisiko anzupassen", so der Händler.
Mit kräftigen Kursverlusten reagieren die Aktien von Adtran (-24%) auf die vorläufigen Geschäftszahlen zum ersten Quartal. "Das ist eine große Gewinnwarnung, die Zahlen weichen ja bei allen Schätzungen nach unten ab", sagt ein Händler. Der Markt dürfte sich darüber wundern, da Adtran als Käufer von Adva Optical Networking und dem Gewinnabführungsvertrag in einer boomenden Branche engagiert sei. Vor allem der sehr hohe Margendruck komme unerwartet und sei von Adtran nicht erklärt worden.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.333,82 +0,6% 24,37 +14,2%
Stoxx-50 3.994,72 +0,3% 12,73 +9,4%
DAX 15.645,97 +0,3% 48,08 +12,4%
MDAX 27.402,98 +0,8% 204,65 +9,1%
TecDAX 3.307,00 -0,5% -15,21 +13,2%
SDAX 13.137,55 +0,6% 81,44 +10,2%
FTSE 7.779,91 +0,5% 38,35 +3,9%
CAC 7.395,51 +1,0% 70,76 +14,2%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,30 +0,12 -0,27
US-Zehnjahresrendite 3,42 +0,01 -0,46
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7:50 Uhr Do, 17:34 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0924 +0,6% 1,0892 1,0923 +2,1%
EUR/JPY 145,58 +0,4% 145,13 143,85 +3,7%
EUR/CHF 0,9882 +0,1% 0,9883 0,9880 -0,2%
EUR/GBP 0,8787 +0,2% 0,8775 0,8782 -0,7%
USD/JPY 133,27 -0,2% 133,26 131,69 +1,6%
GBP/USD 1,2433 +0,4% 1,2412 1,2438 +2,8%
USD/CNH (Offshore) 6,8915 -0,0% 6,8877 6,8841 -0,5%
Bitcoin
BTC/USD 30.252,32 +3,4% 29.980,94 28.130,69 +82,3%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 80,33 79,74 +0,7% +0,59 -0,2%
Brent/ICE 84,42 84,18 +0,3% +0,24 -0,5%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 43,80 43,13 +1,6% +0,67 -43,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.002,36 1.991,46 +0,5% +10,90 +9,8%
Silber (Spot) 25,02 24,93 +0,4% +0,09 +4,4%
Platin (Spot) 1.003,68 996,50 +0,7% +7,18 -6,0%
Kupfer-Future 4,02 3,98 +1,2% +0,05 +5,5%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/flf
(END) Dow Jones Newswires
April 11, 2023 10:03 ET (14:03 GMT)
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BMW AG | 79,38 | 0,40% | |
BMW Vz. | 74,35 | -0,13% | |
EVOTEC SE | 8,06 | -0,62% | |
Glencore plc Unsponsored American Deposit Receipt Repr 2 Sh | 8,10 | -2,99% | |
Glencore plc | 4,11 | -3,43% | |
thyssenkrupp AG | 4,71 | 0,06% | |
ThyssenKrupp AG (spons. ADRs) | 4,62 | -4,15% |
Indizes in diesem Artikel
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