07.02.2022 13:08:40
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MÄRKTE EUROPA/Wenig verändert - Lagarde-Rede im Blick
FRANKFURT (Dow Jones)--Wenig verändert präsentieren sich Europas Börsen am Montagmittag. Im Handel ist von einer wackligen Stabilisierung die Rede. "Der Markt bleibt im Spannungsfeld zwischen Zinsängsten auf der einen Seite sowie starken Unternehmensergebnissen und besseren Konjuktursignalen auf der anderen Seite", so ein Teilnehmer. Am Markt werden in der Zwischenzeit zwei Zinserhöhungen in der Eurozone und fünf in den USA eingepreist. Der DAX legt um 0,2 Prozent zu auf 15.124 Punkte, der Euro-Stoxx-50 notiert unverändert bei 4.087 Punkten.
Interessant könnte die Anhörung von EZB-Präsidentin Christine Lagarde vor dem Europäischen Parlament am Nachmittag werden. "Dabei wird sich zeigen, ob die EZB-Chefin angesichts der Multi-Sigma Marktreaktionen der letzten Woche kalte Füße bekommt", so die Commerzbank. Sie werde wahrscheinlich bekräftigen, dass die EZB in Bezug auf die Inflation nicht selbstgefällig werde und die Bedeutung der kommenden Sitzung im März betonen. Nach den markanten Kurskorrekturen am Geldmarkt und der Ausweitung der Spreads dürfte sie aber auch beschwichtigen.
Finanzwerte profitieren von Renditeanstieg
Gewinner der steigenden Renditen sind Banken, der Sektor legt um weitere 0,6 Prozent zu. Hier sieht Ulrich Stephan, Anlagestratege der Deutschen Bank, weiteres Potenzial: "Wegen der nahenden Leitzinswende, ihrer günstigen Bewertung und des positiven Konjunkturausblicks für die europäischen Volkswirtschaften sehe ich für Bank-Aktien weiteren Aufwärtsspielraum". Trotz ihrer positiven Kursentwicklung seien sie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 9,6 gegenüber dem Gesamtmarkt als günstig einzuschätzen.
Unter den Verlierern des Zinsanstieges, den Wachstums-Aktien, ist den Analysten der Citi zufolge der Ausverkauf nun zu stark ausgefallen. Der MSCI-European-Growth-Index habe sich gegenüber dem Value-Index seit Jahresbeginn rund 15 Prozent schlechter entwickelt. Dies stelle eine der drei größten Umschichtungen von Growth zu Value innerhalb eines Jahrzehnts dar. Das KGV im Sektor sei auf 23 gesunken nach noch 30 im vergangenen Jahr. Der Techsektor steigt zu Wochenbeginn um 0,3 Prozent.
Für die Aktie von Faurecia geht es um 2,6 Prozent nach oben. Positiv wird gesehen, dass der französische Autozulieferer sein Synergieziel im Zuge der Übernahme von Hella zum EBIT auf jährlich mehr als 250 Millionen Euro nach zuvor 200 Millionen genommen hat. Faurecia hat den Citi-Analysten zufolge zehn Synergieprojekte identifiziert, die mehr als 95 Prozent der Synergien ausmachten und mit deren Umsetzung nun begonnen werde.
Als positiv wird von einem Händler eine Kreise-Meldung von Reuters gewertet, derzufolge die EU-Wettbewerbsbehörde ihr Einverständnis zu dem Zusammenschluss zwischen der finnischen Konecranes und Cargotec unter Auflagen geben könnte. Beide Unternehmen hatten bereits in den vergangenen Wochen angeboten, Teilbereiche zu veräußern, um die Zustimmung zu erlangen. Dabei geht es um das Lift-Truck-Geschäft von Konecranes wie auch um das Kalmar-Lolution-Geschäft von Cargotec. Für die Aktien von Konecranes geht es um 10,5 Prozent nach oben, Cargotec steigen um 8,1 Prozent.
Um 2,9 Prozent nach oben geht es bei Aurubis: Der Kupferverarbeiter hat gute finale Geschäftszahlen vorgelegt und die erhöhte Prognose bekräftigt. Das operative Ergebnis vor Steuern stieg um 85 Prozent an. Der Konzern profitiere stark von den hohen Schmelzlöhnen und den hohen Metallpreisen, heißt es.
Finanzinvestoren scheitern mit Aareal Übernahme
Keine große Überraschung an der Börse ist die gescheiterte Übernahme der Aareal Bank durch Finanzinvestoren. Andere aktivistische Investoren hatten sich rund 30 Prozent der Aktien gesichert und wollten einen höheren Übernahmepreis. Der Kursrücksetzer von Aareal könnte nun aber als Kaufgelegenheit anderer Anleger genutzt werden, heißt es im Handel. Denn der Blick auf die Aktien von Deutsche Bank und Commerzbank zeige, dass diese schon deutlich über dem Vor-Korona-Niveau notierten. Aareal geben um 5 Prozent nach.
Das erste Quartal von Ceconomy (-1,9%) enttäuscht nach Ansicht von Bryan Garnier mit einem Umsatz, der 2 Prozent unter den Erwartungen liegt und einem EBIT 7 Prozent unter den Schätzungen. Gründe seien neben einer hohen Vergleichsbasis, die coronabedingten Beschränkungen in der DACH-Region und Lieferengpässe. Die Prognose für das Geschäftsjahr 2022 sei zwar bekräftigt worden, aber die Analysten bleiben der Meinung, dass es zu früh ist, um eine Neubewertung der Aktie vor März oder April zu erwarten.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.086,60 +0,0% 0,02 -4,9%
Stoxx-50 3.696,94 +0,1% 2,82 -3,2%
DAX 15.123,60 +0,2% 24,04 -4,8%
MDAX 32.996,69 -0,3% -83,87 -6,1%
TecDAX 3.396,80 -0,3% -10,46 -13,4%
SDAX 14.843,93 -0,3% -39,14 -9,6%
FTSE 7.539,80 +0,3% 23,40 +1,8%
CAC 6.947,07 -0,1% -4,31 -2,9%
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:12 Uhr Fr, 17:32 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1444 -0,1% 1,1433 1,1451 +0,7%
EUR/JPY 131,55 -0,4% 131,82 131,94 +0,5%
EUR/CHF 1,0569 -0,4% 1,0575 1,0588 +1,9%
EUR/GBP 0,8469 +0,0% 0,8447 0,8452 +0,8%
USD/JPY 114,95 -0,3% 115,29 115,22 -0,1%
GBP/USD 1,3513 -0,2% 1,3526 1,3547 -0,1%
USD/CNH (Offshore) 6,3646 +0,0% 6,3612 6,3646 +0,2%
Bitcoin
BTC/USD 42.710,92 +2,7% 42.741,95 40.251,67 -7,6%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 91,49 92,31 -0,9% -0,82 +22,2%
Brent/ICE 92,92 93,27 -0,4% -0,35 +19,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.813,52 1.808,03 +0,3% +5,50 -0,9%
Silber (Spot) 22,85 22,52 +1,5% +0,33 -2,0%
Platin (Spot) 1.021,27 1.028,98 -0,7% -7,71 +5,2%
Kupfer-Future 4,46 4,49 -0,6% -0,03 -0,1%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/ros
(END) Dow Jones Newswires
February 07, 2022 07:09 ET (12:09 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Aareal Bank AG | 15,95 | -51,28% | |
Aurubis | 73,90 | 1,23% | |
Ceconomy St. | 2,50 | 0,48% | |
Forvia | 9,60 | 1,18% | |
Konecranes | 61,35 | -0,57% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 903,39 | 1,20% |