11.02.2021 09:34:39

MÄRKTE EUROPA/Wenig verändert - Berichtssaison sorgt für Bewegung

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einer kaum veränderten Tendenz zeigen sich Europas Aktienmärkte am Donnerstag im frühen Handel. Für Bewegung sorgt vor allem die Berichtssaison. Der bis zum 7. März verlängerte Lockdown in Deutschland brachte wenig Überraschendes für die Wirtschaft, vielmehr wird das Hochfahren der Konjunktur erst später im Jahr erfolgen. Dies war allerdings zu erwarten gewesen.

Zudem enthielt auch die Rede von US-Notenbankpräsident Jerome Powell wenig Neues. Er wiederholte vielmehr, dass die Fed die Wirtschaft weiterhin mit niedrigen Zinsen und hohen Wertpapierkäufen unterstützen werde. Powell bekräftigte auch seine Forderung nach mehr fiskalischer Unterstützung für die Wirtschaft. Der DAX gewinnt im frühen Handel sechs Punkte auf 13.939. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,1 Prozent auf 3.652 Zähler nach oben.

"Es fühlt sich an, als ob das einfache Geld an den Börsen verdient wurde", heißt es von Stephen Innes, Marktstratege bei Spi-Assetmanagement. Nachdem die Märkte lange von der Geldpolitik, der Hoffnung auf Hilfspakete und dem lange Zeit ersehnten Impfstart nach oben getragen worden seien, werde zukünftig wieder stärker auf die Konjunkturdaten geschaut.

Berichtssaison gibt den Takt vor

Eine Vielzahl von Unternehmensergebnissen sind von den Investoren zu verarbeiten: bei Unicredit ist von einem soliden Schlussquartal 2020 die Rede. Der Nettoverlust sei mit 1,18 Milliarden Euro zwar höher als der Konsens mit 643 Millionen Euro ausgefallen, so die Analysten von Jefferies in einer ersten Einschätzung. Unter Berücksichtigung der Goodwill-Abschreibung von 900 Millionen Euro und den regulatorisch bedingten Rückstellungen in Höhe von 557 Millionen läge der bereinigte Gewinn 2020 mit 1,3 Milliarden Euro deutlich über der vorherigen Prognose. Die Italiener hätten bei der Kernkapitalquote erneut überzeugt. Die Aktie verliert dennoch 2,5 Prozent.

Die Geschäftszahlen von Zurich Insurance werden ebenfalls als "solide" eingestuft. Der Bereich der Sach- wie Lebensversicherungen habe leicht positiv überrascht, der Business Operating Profit sei besser als erwartet ausgefallen, heißt es im Handel. Der Ausblick sei dagegen eher als konservativ einzustufen. Die Papiere fallen um 1,6 Prozent.

Credit Agricole verbessern sich um 4,3 Prozent. Jefferies bescheinigt der zweitgrößten Bank Frankreichs ein erneut starkes Ergebnis. Zudem sprechen die Analysten von einer "guten Qualität", da alle Bereiche zu dem Ergebnis beigetragen hätten.

Bei Commerzbank steht Strategie im Fokus

Mit einem deutlichen Minus von 4,5 Prozent zeigt sich die Aktie der Commerzbank. Die Citi hält die Ergebnisse im Schlussquartal 2020 für keine große Überraschung. Interessanter seien die Ziele für 2024 und der Ausblick auf das laufende Jahr. Die Prognose für 2021 liege im Rahmen der Markterwartungen, wenngleich der Konsens ein Mix divergierender Annahmen sei. "Vieles wird davon abhängen, ob die Bank es schafft, die Investoren von der Strategie 2024 zu überzeugen", so ein Aktienhändler. Diese lese sich auf den ersten Blick vielversprechend. Nun gehe es darum, wie diese umgesetzt werde. Die Verluste seien 2020 verbucht worden und damit der Weg für ein besseres 2021 bereitet.

Die am Vorabend veröffentlichen Geschäftszahlen der Deutschen Börse sorgen für ein leichtes Minus von 0,4 Prozent bei der Aktie. Diese sind insgesamt etwas besser als erwartet ausgefallen. Die Nettoerlöse blieben leicht über den Marktschätzungen, ebenso die bereinigten Ergebnisse. Wermutstropfen ist der Dividendenvorschlag von 3 Euro je Aktie. Hier wurden im Konsens 3,13 Euro erwartet. Der Ausblick für 2021 entspricht den Erwartungen. Jefferies hat die Kaufempfehlung für das Papier nach den Zahlen bestätigt.

Auch Wettbewerber Euronext hat gute Geschäftszahlen vorgelegt. Beflügelt auch von den hohen Umsätzen an den Börsen fiel das EBITDA knapp 10 Prozent über der Markterwartung aus - bei stagnierenden Kosten. Vor allem aus dem Bereich "post trading" wurden deutliche Zuwächse gemeldet. Keine Nachrichten gab es zur Akquisition der Borsa Italiana, die planmäßig im ersten Halbjahr abgeschlossen werden soll. Die Aktie fällt dennoch um 0,7 Prozent.

Metro-Zahlen schwach, aber nicht so schwach wie befürchtet

"Die Zahlen von Metro sind schwach, aber nicht so schwach wie befürchtet", so ein Teilnehmer in einer ersten Einschätzung. Metro konnte in dem für das Unternehmen wichtigen Quartal beim Umsatz die Markterwartung erreichen, das EBITDA lag sogar leicht darüber. Hier halfen die "real estate gains". Den Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr hat Metro bestätigt. Die Papiere reduzieren sich um 0,9 Prozent.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.652,01 0,10 3,64 2,80

Stoxx-50 3.177,25 0,16 5,14 2,22

DAX 13.939,06 0,04 6,09 1,61

MDAX 32.177,38 0,14 44,56 4,48

TecDAX 3.497,67 0,53 18,57 8,87

SDAX 15.470,50 0,23 35,15 4,78

FTSE 6.529,75 0,08 5,39 0,99

CAC 5.669,39 -0,02 -1,41 2,13

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,47 -0,03 -0,71

US-Zehnjahresrendite 1,14 0,01 -1,54

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:04 Uhr Mi, 17:25 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2123 +0,03% 1,2128 1,2133 -0,7%

EUR/JPY 126,89 +0,08% 126,83 127,01 +0,6%

EUR/CHF 1,0793 +0,02% 1,0793 1,0801 -0,2%

EUR/GBP 0,8767 +0,05% 0,8756 0,8764 -1,8%

USD/JPY 104,67 +0,04% 104,57 104,69 +1,3%

GBP/USD 1,3828 -0,02% 1,3852 1,3843 +1,2%

USD/CNH (Offshore) 6,4227 -0,11% 6,4212 6,4288 -1,2%

Bitcoin

BTC/USD 44.662,50 -1,24% 44.846,00 44.710,00 +53,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 58,31 58,68 -0,6% -0,37 +19,9%

Brent/ICE 61,17 61,47 -0,5% -0,30 +18,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.844,30 1.842,91 +0,1% +1,39 -2,8%

Silber (Spot) 27,24 27,08 +0,6% +0,17 +3,2%

Platin (Spot) 1.265,05 1.240,00 +2,0% +25,05 +18,2%

Kupfer-Future 3,78 3,77 +0,1% +0,01 +7,4%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/ros/flf

(END) Dow Jones Newswires

February 11, 2021 03:35 ET (08:35 GMT)

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