15.01.2018 18:29:51

MÄRKTE EUROPA/Wenig Bewegung mit US-Feiertag

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Börsen haben sich die Kurse am Montag überwiegend nur wenig bewegt. Die Umsätze waren sehr dünn, auch weil die Börsen in den USA wegen des Martin-Luther-King-Feiertags geschlossen blieben. Während der Euro-Stoxx-50 kaum verändert schloss, ging es mit dem DAX um 0,3 Prozent auf 13.201 Punkte nach unten.

Damit konnten sich die guten Vorlagen mit den Rekorden der Wall Street vom Freitag erneut nicht durchsetzen: "Der DAX kapituliert vor dem starken Euro", sagte Jochen Stanzl, Marktanalyst von CMC Markets. Die Gemeinschaftswährung steht nur noch knapp unter 1,23 Dollar auf dem höchsten Stand seit Dezember 2014.

Den Euro trieb weiterhin das Protokoll der vergangenen Sitzung der Europäischen Zentralbank, das am Donnerstag veröffentlicht worden war und zeigte, dass die EZB-Banker über den Einstieg in den Ausstieg aus der Nullzinspolitik nachdenken. Händler verwiesen aber auch auf die Erleichterung über die sich abzeichnende große Koalition in Deutschland.

Regierung in Deutschland treibt Euro zusätzlich

"Investmentausländer haben in einer fehlenden Regierung in Deutschland immer ein mögliches Problem auch für ganz Europa gesehen", sagte ein Analyst. Da nun klar sei, dass Deutschland immer für Europa zahlen werde und den Zusammenhalt der Union damit sichere, werde nun ein Sicherheitsabschlag auf Euro und auch europäische Aktien entfernt. Im DAX seien dadurch trotz des steigenden Euro neue Allzeithochs in den kommenden Wochen möglich. Den endgültigen Startschuss könnten die deutschen Inflationsdaten am Dienstag und die europäischen am Mittwoch geben.

Der Euro drückte indessen auf einige exportorientierte Aktien: So fielen im DAX BASF um 0,8 Prozent, Continental und Heidelbergcement um je 1,2 Prozent. Stärkster Verlierer im DAX waren Lufthansa mit einem Minus von 4,2 Prozent, damit setzte sich die schwankungsreiche Seitwärtsbewegung der vergangenen Tage in Lufthansa fort. Aktien von Fluggesellschaften gehörten auch europaweit zu den größten Verlierern. Die Branche sei im vergangenen Jahr einer der großen Hausse-Gewinner gewesen, so ein Händler. Nun seien viele positive Impulse eingepreist, und vom Ölpreis komme zunehmend Gegenwind. Air-France-KLM verloren 4,2 Prozent, IAG 2,2 Prozent und Easyjet 1,1 Prozent. Der Brent-Ölpreis stieg, auch gestützt vom schwächeren Dollar, zeitweise wieder über die Marke von 70 Dollar je Fass.

Auf der anderen Seite zogen die defensiven Versorger Eon und RWE um 0,3 und 0,7 Prozent an. Europaweit ging es für den Sektor um 0,3 Prozent nach oben. Versorger waren damit zweitstärkstes Segment, nur übertroffen von Medienwerten, die im Schnitt um 0,7 Prozent vorrückten. Vivendi, die am Freitag stark nachgegeben hatten, erholten sich nun um 2,7 Prozent. Prosieben im DAX gewannen 1,9 Prozent und führten damit den Index an. "Der Kurs profitiert von der Spekulation, aktivistische Investoren könnten das Management zu mehr Effizienz drängen", sagte ein Händler. Aber auch die Erwartung einer hohen Dividendenrendite stütze den Prosieben-Kurs.

Adidas will in den USA wachsen

Adidas gewannen 0,4 Prozent. Hier wurde die Kampfansage an US-Wettbewerber Nike positiv gesehen. Den Auslöser lieferte Adidas-Finanzvorstand Ohlmeyer, der in einem Interview mit der Börsen-Zeitung einen angestrebten Marktanteil in den USA von 15 bis 20 Prozent in den Raum geworfen hatte. Marktforscher sehen hier bislang nur 10 Prozent.

Im MDAX fielen Metro nach Quartalszahlen um 3,8 Prozent. Vorstandschef Olaf Koch sprach von einem soliden Verlauf des Weihnachtsgeschäfts, was Marktteilnehmer nicht gerade umhaute. Die Analysten von Baader-Helvea sprachen von einem Start ins Metro-Geschäftsjahr 2017/18, der etwas hinter ihren Erwartungen zurückgeblieben sei. Auf der anderen Seite zogen Hugo Boss um 2,3 Prozent an. Schaeffler stiegen um 1,6 Prozent, nachdem die vorläufigen Umsatzdaten für das vergangene Jahr die Erwartungen erfüllt hatten.

In London wurden nach der Pleite des Baukonzerns Carillion Aktien anderer Bau- und Infrastrukturunternehmen gekauft, die vom Wegfall des Konkurrenten profitieren könnten. Interserve stiegen um 2 Prozent, Kier um 3,5 Prozent, Serco um 7,4 Prozent und Costain um 1,1 Prozent. Andere Unternehmen werden jedoch nach dem Zusammenbruch von Carillion möglicherweise auf Außenständen sitzen bleiben oder anderweitige Einbußen erleiden. Dazu gehört Balfour Beatty, deren Aktien um 3,3 Prozent fielen. Galliford büßten 7,3 Prozent ein. Die Carillion-Aktie war vom Handel ausgesetzt.

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. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Europa Euro-Stoxx-50 3.611,81 -0,80 -0,0% +3,1%

. Stoxx-50 3.235,85 -7,03 -0,2% +1,8%

. Stoxx-600 397,83 -0,66 -0,2% +2,2%

Frankfurt XETRA-DAX 13.200,51 -44,52 -0,3% +2,2%

London FTSE-100 London 7.768,12 -10,52 -0,1% +1,2%

Paris CAC-40 Paris 5.509,69 -7,36 -0,1% +3,7%

Amsterdam AEX Amsterdam 561,06 -0,04 -0,0% +3,0%

Athen ATHEX-20 Athen 2.174,33 -13,70 -0,6% +4,4%

Brüssel BEL-20 Bruessel 4.164,45 +0,34 +0,0% +4,7%

Budapest BUX Budapest 39.579,11 -298,75 -0,7% +0,5%

Helsinki OMXH-25 Helsinki 4.023,69 -12,96 -0,3% +2,7%

Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 136.962,73 -3008,57 -2,1% -2,9%

Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 1.028,13 -1,51 -0,1% +0,4%

Lissabon PSI 20 Lissabon 5.623,41 -2,46 -0,0% +4,3%

Madrid IBEX-35 Madrid 10.467,20 +4,80 +0,0% +4,2%

Mailand FTSE-MIB Mailand 23.543,55 +113,72 +0,5% +7,2%

Moskau RTS Moskau 1.264,30 +3,23 +0,3% +9,5%

Oslo OBX Oslo 766,43 +0,49 +0,1% +3,2%

Prag PX Prag 1.109,09 +0,28 +0,0% +2,9%

Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.627,29 -1,11 -0,1% +3,2%

Warschau WIG-20 Warschau 2.542,65 +3,36 +0,1% +3,3%

Wien ATX Wien 3.604,39 +5,11 +0,1% +5,4%

Zürich SMI Zuerich 9.537,28 -9,33 -0,1% +1,7%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:21 Uhr Fr, 17.25 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2269 +0,44% 1,2215 1,2146 +2,1%

EUR/JPY 135,63 +0,20% 135,35 135,11 +0,3%

EUR/CHF 1,1818 +0,12% 1,1804 1,1797 +0,9%

EUR/GBP 0,8889 +0,02% 0,8887 1,1265 -0,0%

USD/JPY 110,55 -0,24% 110,81 111,24 -1,9%

GBP/USD 1,3804 +0,44% 1,3743 1,3682 +2,2%

Bitcoin

BTC/USD 14.100,00 +3,68% 13.703,56 13.483,66 -1,84

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 64,65 64,3 +0,5% 0,35 +7,0%

Brent/ICE 70,02 69,87 +0,2% 0,15 +5,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.340,79 1.337,70 +0,2% +3,09 +2,9%

Silber (Spot) 17,36 17,23 +0,7% +0,13 +2,5%

Platin (Spot) 998,50 994,55 +0,4% +3,95 +7,4%

Kupfer-Future 3,25 3,21 +1,5% +0,05 -1,1%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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(END) Dow Jones Newswires

January 15, 2018 12:30 ET (17:30 GMT)

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