11.09.2019 16:24:46

MÄRKTE EUROPA/Weiter freundich - Prosus startet durch - Euro schwächelt

FRANKFURT (Dow Jones)--Weiter freundlich zeigen sich die europäischen Aktienmärkte am Mittwochnachmittag. Etwas Unterstützung kommt aus den USA, wo es insbesondere mit den Kursen der Technologieaktien nach oben geht.

Die Blicke richten sich hoffnungsvoll auf die EZB-Sitzung am Donnerstag. Börsianer bewegt vor allem die Frage, ob die EZB ein neues Wertpapierkaufprogramm (Quantitative Easing - QE) auflegen wird. Galt dies in der Vorwoche noch nahezu als ausgemachte Sache, wird die Chance dafür nun nur noch bei 50:50 gesehen.

Die Unsicherheit hält die Anleger nicht von Aktienkäufen ab, getragen unter anderem von Umschichtungen aus defensiven in zyklische Sektoren. Aufgehellt wird die Stimmung auch davon, dass China eine Liste mit Importprodukten aus den USA erstellt hat, die im Zuge der Vorbereitung neuer Handelsgespräche im Oktober von Strafzöllen ausgenommen werden. Dies wird als positives Signal im US-chinesischen Handelsstreit gewertet.

Für den DAX geht es um 0,7 Prozent nach oben auf 12.357, der Euro-Stoxx-50 zieht um 0,4 Prozent auf 3.514 an. Der Euro fällt zum Dollar etwas deutlicher zurück auf 1,0995 von 1,1045 am Vorabend. Im Handel kann man sich auf die Euroschwäche keinen rechten Reim machen und verweist auf die sehr hohen Unsicherheiten mit Blick auf die EZB-Sitzung. Lockerungsmaßnahmen werden zwar erwartet, allerdings eher nicht mehr in dem Ausmaß wie noch vor einigen Tagen.

Am Anleihemarkt steigen die Kurse, die Renditen sinken also. Die deutsche Zehnjahresrendite kommt von -0,54 auf -0,57 Prozent zurück.

HKEX-Gebot für LSE werden nur geringe Chancen eingeräumt

Nach einer Übernahmeofferte der Börse Hongkong (HKEX) geht es für die Aktie der Londoner Börse (LSE) um 5,3 Prozent auf 7,17 Pfund nach oben. Die Chinesen wollen den Börsenbetreiber für 29,6 Milliarden Pfund in bar und Aktien übernehmen, was insgesamt 8,36 Pfund entspricht. Die verhaltene Reaktion der LSE-Aktie zeigt die Skepsis der Marktteilnehmer hinsichtlich der Erfolgsaussichten. So haben mehrere gescheiterte Fusionsversuche zwischen Deutscher Börse und LSE gezeigt, wie hoch die regulatorischen und politische Hürden für transnationale Fusionen sind. Die Analysten der Commerzbank verweisen darauf, dass LSE-Chef Schwimmer kaum Interesse haben dürfte, künftig als Abteilungsleiter für HKEX-Chef Li zu arbeiten.

In Amsterdam feiert Prosus ein spektakuläres Börsendebüt. Die Tochtergesellschaft des südafrikanischen Medienkonzerns Naspers, hatte den Referenzpreis für die 1,62 Millionen börsennotierten Aktien auf 58,70 Euro gelegt. Der erste Kurs lag mit 77,40 Euro bereits weit darüber. Aktuell kostet die Aktie 74,10 Euro, 26,2 Prozent über dem Ausgabepreis.

Prosus ist damit nach Shell und Unilever das drittgrößte Unternehmen an der Amsterdamer Börse und europaweit das zweitgrößte Technologieunternehmen nach SAP. Prosus vereinigt Naspers internationale Investitionen in Internetunternehmen. Das Kronjuwel ist die 31-prozentige Beteiligung am chinesischen Technologieriesen Tencent. Naspers wird auch nach dem Börsengang die Kontrolle über Prosus behalten und strebt eine Beteiligung zwischen 73 und 83 Prozent an.

Ryanair legt Tarifstreik in Deutschland bei

Positive Nachrichten gibt es von Ryanair. Die Iren haben mit ihren Piloten in Deutschland erstmals einen Tarifvertrag abgeschlossen. Damit dürfte auch die Wahrscheinlichkeit auf Einigungen in den Tarifstreiks in Großbritannien und Spanien steigen. Ryanair gewinnen 2,8 Prozent.

Nachdem die Aktie des französischen Versorgers EDF am Vortag mit 9,89 Euro auf ein Jahrestief gefallen war, geht es nun um 4,6 Prozent auf 10,58 Euro nach oben. Im Handel wird auf einen Zeitungsbericht verwiesen, dem zufolge der Staat als Großaktionär das Unternehmen in zwei Teile aufspalten wolle. Die "Blaue EDF" solle demnach die Bereiche Atom und Wasserkraft sowie Stromnetze enthalten, die "Grüne EDF" die Bereiche erneuerbare Energien und kommerziellen Handel mit Strom.

Casino liegen fest im Markt. Hier gibt es Spekulationen, nach denen Carrefour für Casino bieten könnte. Zwar hat Carrefour laut Angaben eines Marktteilnehmers bereits dementiert. Der Kurs von Casino steigt aber trotzdem um 3,6 Prozent. Unlängst stieg der tschechische Investor Daniel Kretinsky bei dem Einzelhandelsunternehmen ein. Für die sich in einem Insolvenzverfahren befindliche Casino-Mutter Rallye geht es an der Pariser Börse um 3,8 Prozent nach oben, Carrefour geben leicht nach.

Inditex verlieren nach der Vorlage der Halbjahreszahlen 3,4 Prozent. Laut den Analysten von Bryan Garnier ist die Marge im zweiten Quartal unter der Erwartung geblieben.

Merck bestätigt Ausblick - profitables Wachstum auch über 2020 hinaus

Im DAX geht es für Merck um 1,3 Prozent nach oben. Die Darmstädter erwarten für die kommenden Jahre ein profitables Wachstum - getragen von allen Unternehmensbereichen.

Adva Optical notieren mit Aufschlägen von 6,5 Prozent sehr fest. Der russische Cloud-Dienstleister Inoventica will künftig die Technologie von Adva nutzen.

Mit einem Plus von 6,1 Prozent gehören Leoni erneut zu den großen Gewinnern. Händler sprechen von einer Erholungsrally. Seit dem Tief Mitte August hat die Aktie schon wieder 70 Prozent zugelegt - angetrieben zuletzt auch von der guten Entwicklung der Autotitel und ihrer Zulieferer generell.

Mit anhaltenden Gewinnmitnahmen geht es für Eckert & Ziegler um 8,7 Prozent nach unten. Die Aktie ist seit Jahresbeginn um mehr als 180 Prozent gestiegen und lässt nun Luft ab. Die fundamentale Story sei aber intakt, heißt es im Handel zu dem Strahlen- und Medizintechnikunternehmen.

Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.517,81 0,54 18,82 17,20

Stoxx-50 3.203,91 0,73 23,25 16,08

DAX 12.361,32 0,75 92,61 17,07

MDAX 26.084,60 0,78 201,11 20,83

TecDAX 2.856,70 1,17 32,90 16,59

SDAX 11.152,41 0,63 70,25 17,28

FTSE 7.344,38 1,05 76,43 8,02

CAC 5.621,61 0,51 28,41 18,83

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,57 -0,02 -0,81

US-Zehnjahresrendite 1,73 0,00 -0,95

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7:40h Di, 17:30h % YTD

EUR/USD 1,0990 -0,53% 1,1049 1,1048 -4,1%

EUR/JPY 118,34 -0,38% 119,12 118,51 -5,9%

EUR/CHF 1,0915 -0,37% 1,0964 1,0935 -3,0%

EUR/GBP 0,8918 -0,28% 0,8938 0,8945 -0,9%

USD/JPY 107,68 +0,15% 107,80 107,28 -1,8%

GBP/USD 1,2325 -0,24% 1,2366 1,2352 -3,4%

USD/CNY 7,117 +0,06% 7,1104 7,1126 +3,5%

Bitcoin

BTC/USD 9.994,75 -0,94% 10.010,87 10.174,50 +168,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 57,59 57,40 +0,3% 0,19 +19,9%

Brent/ICE 62,89 62,38 +0,8% 0,51 +13,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.494,37 1.486,00 +0,6% +8,37 +16,5%

Silber (Spot) 18,11 18,02 +0,5% +0,09 +16,8%

Platin (Spot) 944,00 931,00 +1,4% +13,00 +18,5%

Kupfer-Future 2,60 2,61 -0,5% -0,01 -1,7%

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/gos

(END) Dow Jones Newswires

September 11, 2019 10:25 ET (14:25 GMT)

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