MÄRKTE EUROPA/Weiter auf Erholungskurs

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten ging es am Dienstag weiter aufwärts. Der Dax gewann 1,6 Prozent auf 10.271 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 stieg um 1,1 Prozent auf 3.234 Punkte. Händler sprachen von Käufen zum Beenden sogenannter Short-Positionen, also von Geschäften, mit denen Marktteilnehmer auf fallende Kurse gesetzt hatten.

   "Das Sentiment war so schlecht in letzter Zeit, dass man bevorzugt auf der Short-Seite unterwegs war", so ein Händler. Viele Marktteilnehmer seien nun unter anderem von der stabilen Entwicklung in Schanghai auf dem falschen Fuß erwischt worden. "Noch sind die Umsätze aber sehr gering", ergänzte der Händler. Das spreche gegen eine nachhaltige Erholung.

   Aus technischer Sicht scheiterte der DAX mit dem Tageshoch von 10.372 Punkten erneut an der 10.380er Marke, bereits zum dritten Mal innerhalb der vergangenen beiden Wochen. Ein Überwinden dieses starken technischen Widerstands würde die Situation laut Händlern weiter verbessern. Dann könnte der DAX in den Widerstandsbereich um 10.650 Punkte vorstoßen.

   Dass es sich bei den Käufen bisher vor allem um Short-Deckungen handelte, zeigten auch die Einzeltitel und die Sektoren. Besonders gefragt waren in Europa Auto-, Rohstoff- und Versorger-Aktien, die bisher den Abschwung mit angeführt hatten. Der Auto-Index legte um 2,7 Prozent zu. BMW zogen um 3,8 Prozent an.

   Größter Gewinner im DAX waren erneut K+S. Spekulation, der Konkurrent Potash erwäge nun eine feindliche Übernahme, trieben den Kurs um 7,3 Prozent nach oben auf 36,11 Euro.

   RWE gewannen nach dem freien Fall der vergangenen Tage nun 5,7 Prozent auf 13,28 Euro. Im Unterschied zum Gesamtmarkt waren die Umsätze in RWE sehr groß. KeplerCheuvreux hat das Papier auf "Hold" nach zuvor "Reduce" erhöht. Gleichzeitig haben die Analysten es auch von der "Least Preferred"-Liste gestrichen. "So etwas zeigt sich dann in sehr schnellen Short-Eindeckungen, weil diese 'Least Preferred Lists' einen wichtigen Baustein im Universum der möglichen Short-Titel darstellen", sagte ein Händler.

   Gefragt waren auch die beiden Bankaktien im DAX. Commerzbank legten um 6,8 Prozent zu und Deutsche Bank um 2,8 Prozent. J.P. Morgan hat laut Händlern beide Titel als aussichtsreich herausgestellt.

   Am Devisenmarkt tendierte der Euro etwas fester mit rund 1,1180 Dollar. Am Rentenmarkt konnten die Langläufer die Gewinne der vergangenen Tage verteidigen. Angesichts wieder steigender Ölpreise könnte die Luft bei den Anleihen aber schnell wieder dünn werden, hieß es am Markt.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.233,84 +35,87 +1,1% +2,8% Stoxx-50 3.066,35 +31,33 +1,0% +2,1% Stoxx-600 359,00 +4,19 +1,2% +4,8% XETRA-DAX 10.271,36 +162,75 +1,6% +4,8% FTSE-100 London 6.146,10 +71,58 +1,2% -6,4% CAC-40 Paris 4.598,26 +48,62 +1,1% +7,6% AEX Amsterdam 439,48 +3,98 +0,9% +3,5% ATHEX-20 Athen 195,42 +4,50 +2,4% -26,2% BEL-20 Bruessel 3.451,23 +39,65 +1,2% +5,1% BUX Budapest 20.952,53 -382,74 -1,8% +26,0% OMXH-25 Helsinki 3.106,00 +53,14 +1,7% +3,9% ISE NAT. 30 Istanbul 88.473,65 +270,54 +0,3% -16,7% OMXC-20 Kopenhagen 949,52 +13,08 +1,4% +27,5% PSI 20 Lissabon 5.030,00 +40,95 +0,8% +5,7% IBEX-35 Madrid 9.866,20 +60,80 +0,6% -4,0% FTSE-MIB Mailand 21.941,31 +318,97 +1,5% +15,4% RTS Moskau 793,99 +17,82 +2,3% +0,4% OBX Oslo 527,98 +9,45 +1,8% +0,8% PX Prag 1.000,66 +9,04 +0,9% +5,7% OMXS-30 Stockholm 1.488,88 +17,12 +1,2% +1,7% WIG-20 Warschau 2.135,15 +2,79 +0,1% -7,8% ATX Wien 2.282,87 +26,65 +1,2% +5,7% SMI Zuerich 8.760,95 +55,42 +0,6% -2,5%

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.05 Uhr Mo, 17.28 Uhr EUR/USD 1,1181 -0,27% 1,1212 1,1164 EUR/JPY 133,88 0,22% 133,59 133,26 EUR/CHF 1,0935 0,47% 1,0883 1,0887 USD/JPY 119,73 0,48% 119,15 119,40 GBP/USD 1,5380 0,22% 1,5346 1,5270 === Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com

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   September 08, 2015 12:07 ET (16:07 GMT)

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