25.08.2021 16:00:45

MÄRKTE EUROPA/Warten auf Impulse aus Jackson Hole

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte treten am Mittwoch auf der Stelle. Die Umsätze sind unverändert dünn während die Impulse fehlen. Die Berichtssaison ist nahezu vorbei und viele institutionelle Investoren momentan in Urlaub. Der DAX verliert leicht um 0,2 Prozent auf 15.875 Punkte, der Euro-Stoxx-50 steigt dagegen um 0,1 Prozent auf 4.184 Punkte.

Selbst der schwache ifo-Geschäftsklimaindex konnte die Investoren nicht aus der Deckung locken. Ein Impuls dürfte vom virtuellen Treffen der Notenbanker in Jackson Hole ausgehen, das am Donnerstag startet. Im Fokus steht die Rede von US-Notenbankpräsident Jerome Powell am Freitagnachmittag. Anleger erhoffen sich Hinweise, wann die Fed damit beginnen wird, ihre Wertpapierkäufe zu drosseln. Die Ausbreitung der Delta-Variante hatte zuletzt aber Zweifel aufkommen lassen, dass Powell bereits jetzt eine Reduzierung der Käufe ankündigen werde.

Warten auf neue Signale von Powell

Der Markt werde Powells Rede darauf abklopfen, wie die Fed die Risiken der Ausbreitung der Delta-Variante und der neuerlichen Beschränkungen in manchen Teilen der Welt einschätze, meinen die Analysten der Commerzbank. Aber für eine konkrete Aussage scheine es noch zu früh zu sein.

Bei Vontobel Asset Management wies Mondher Bettaieb-Loriot, der Leiter des Corporate Bonds Geschäfts, darauf hin, dass die Fed nur auf eine deutliche Verbesserung von konkreten Daten und des US-Arbeitsmarkts reagieren werde. Ein Tapering dürfte nicht vor 2022 kommen.

Und bei Columbia Threadneedle heißt es, "Klarheit" sei das, was sich der Markt am meisten wünsche. "Die Fed-Kommunikation war zuletzt verwirrend", sagt Stratege Anwiti Bahuguna. Die Mitglieder des Offenmarktausschusses seien geteilter Meinung gewesen, wie man die steigende Inflation angehen solle.

Ifo-Index hat Zenit überschritten

Keine Sorgen vor einer deutlichen Konjunkturabschwächung hat Martin Moryson, Chefvolkswirt von Vermögensverwalter DWS für Europa. Der Ifo-Index sei zwar von 100,7 Punkten im Juli auf 99,4 Punkte im August deutlich gesunken. Überraschend sei das aber nicht gekommen, da sich die Konjunktur ihrem Gipfel nähere. Im Dienstleistungssektor und im Baugewerbe habe sich die Einschätzung der Lage weiter verbessert; in der Industrie und im Handel hat sie sich auf sehr hohem Niveau leicht eingetrübt.

Die Einschätzung der Geschäftsaussichten habe sich aber in allen Bereichen, mit Ausnahme des Baugewerbes, deutlich verschlechtert. Der Halbleitermangel nehme dem Aufschwung im Verarbeitenden Gewerbe vielleicht ein wenig die Spitze, dürfte aber auf der anderen Seite ebenso dazu beitragen, dass dieser Aufschwung noch länger anhalte - er werde sozusagen ein wenig in die Länge gezogen.

Adidas nach Kaufempfehlung gesucht

Die Adidas-Aktie legt um 0,7 Prozent auf 307,10 Euro zu, nachdem die Deutsche Bank jetzt zum Kauf der Titel rät und das Kursziel auf 360 Euro angehoben hat. Für die Aktien des Immobilienunternehmens Aroundtown geht es um 6,4 Prozent nach unten. Der Immobilienkonzern, der stark in Büro- und Hotelimmobilien vertreten ist, leidet unter den Nachwirkungen des Corona-Lockdowns. Der Grund für die Abgaben dürften nach Aussage aus dem Handel die Abschreibungen auf das Hotel-Portfolio sein. Diese bewegten sich im Rahmen der Schätzungen seines Hauses, möglicherweise seien sie aber höher als von anderen Anlegern erwartet ausgefallen.

Einen Kurseinbruch von 30 Prozent erleiden die Aktien von Lang & Schwarz. Das Düsseldorfer Wertpapierhandelshaus hat eine Steuerprüfung und muss die für den 26. August geplante Hauptversammlung verschieben. Außerdem wurden Rückstellungen in Millionenhöhe gebildet.

In Europa ist weiter Bewegung in britischen Einzelhandelsaktien. Für Marks & Spencer (M&S) geht es um 5,7 Prozent nach oben. Die Deutsche Bank startet die Aktien mit "Kaufen".

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.183,76 +0,1% 5,68 +17,8%

Stoxx-50 3.618,51 -0,2% -7,47 +16,4%

DAX 15.874,52 -0,2% -31,33 +15,7%

MDAX 36.177,43 +0,1% 37,58 +17,5%

TecDAX 3.914,88 -0,4% -14,83 +21,9%

SDAX 17.019,41 +0,2% 39,42 +15,3%

FTSE 7.142,24 +0,2% 16,46 +10,3%

CAC 6.677,63 +0,2% 13,32 +20,3%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,44 +0,04 +0,14

US-Zehnjahresrendite 1,31 +0,02 +0,39

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:44 Uhr Di, 17:03 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1733 -0,2% 1,1740 1,1757 -3,9%

EUR/JPY 129,11 +0,2% 128,78 128,98 +2,4%

EUR/CHF 1,0736 +0,1% 1,0729 1,0725 -0,7%

EUR/GBP 0,8562 +0,0% 0,8559 0,8564 -4,1%

USD/JPY 110,04 +0,4% 109,69 109,70 +6,5%

GBP/USD 1,3703 -0,2% 1,3717 1,3732 +0,3%

USD/CNH (Offshore) 6,4767 +0,1% 6,4763 6,4684 -0,4%

Bitcoin

BTC/USD 47.731,01 -1,0% 48.449,51 48.514,51 +64,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 67,51 67,54 -0,0% -0,03 +40,6%

Brent/ICE 71,23 71,05 +0,3% 0,18 +39,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.786,78 1.802,85 -0,9% -16,07 -5,9%

Silber (Spot) 23,66 23,88 -0,9% -0,21 -10,3%

Platin (Spot) 999,15 1.015,90 -1,6% -16,75 -6,7%

Kupfer-Future 4,28 4,26 +0,6% +0,03 +21,4%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/ros

(END) Dow Jones Newswires

August 25, 2021 10:01 ET (14:01 GMT)

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