17.07.2020 16:09:40
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MÄRKTE EUROPA/Warten auf EU-Gipfel-Ergebnisse
FRANKFURT (Dow Jones)--Am Freitagnachmittag setzt sich das ruhige Geschäft an Europas Börsen fort. Im Blick steht der EU-Gipfel. Hier geht es vor allem um den geplanten 750 Milliarden Euro schweren Wiederaufbaufonds. Die Einstimmigkeit aller 27 EU-Länder ist gefordert, diese dürfte aber nur schwer zu erreichen sein. Der kleine Verfall setzt derweil keine Akzente an den Börsen. Der DAX legt 0,3 Prozent auf 12.915 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 verliert 0,1 Prozent auf 3.363 Zähler.
Einige Länder wie die Niederlande, Österreich, Dänemark und Schweden haben bereits Widerstand gegen Hilfszahlungen ohne Gegenleistungen der Empfänger angekündigt. "Da wird vor allem von den Initiatoren Frankreich und Deutschland viel Verhandlungsgeschick gefragt sein", heißt es bei der DZ Bank. Bundeskanzlerin Angela Merkel habe bereits versucht, die Erwartungen in Bezug auf eine schnelle Einigung zu dämpfen.
Die Börsenbullen setzen derweil weiter auf einen bald verfügbaren Corona-Impfstoff. Astrazeneca will sich in den Reigen der jüngsten Erfolgsmeldungen einreihen und am Montag Studienergebnisse zu ihrem Impfstoff verkünden. Die Aktien legen um 4,5 Prozent zu. "Das Hauptthema ist die Besorgnis über eine neue Infektionswelle und die möglichen Auswirkungen auf die wirtschaftliche Erholung", sagt Andrew Hunter, leitender US-Volkswirt bei Capital Economics.
Daimler-Zahlen kommen gut an
Die vorläufigen Geschäftszahlen von Daimler kommen sehr gut an und treiben die Aktien 4,6 Prozent nach oben. VW ziehen im Schlepptau um 2,9 Prozent und BMW um 1,9 Prozent an. "Die Zahlen lesen sich durch die Bank positiv", heißt es im Handel. Daimler sieht im zweiten Quartal ein Konzern-EBIT bei minus 1,682 Milliarden Euro - hier wurde mit einen Verlust von 2 Milliarden gerechnet.
Das bereinigte EBIT sieht sogar noch besser aus. Eine Überraschung lieferte ein Vorzeichenwechsel beim Cashflow des Industriegeschäfts: Er zeigte plus 685 Millionen Euro, während der Konsens ein Minus im Milliardenbereich befürchtet hatte. Auch Titel von Zulieferern profitieren davon, so steigen sowohl Conti um 2 Prozent als auch Valeo um 0,4 Prozent.
Weiter Druck gibt es auf die Reisebranche - der Sektor der Freizeit- und Reisewerte verliert im Stoxx 1,0 Prozent. Die Sorgen vor dem Coronavirus werden abgelöst von solchen über den riesigen Kapitalbedarf. In der Nacht bestätigte Norwegian Cruise diese Befürchtung und kündigte eine Kapitalerhöhung an. Carnival fallen danach in London um 5,2 Prozent, Tui geben 1,2 Prozent ab. Daneben drückt die Sorge vor neuen Lockdowns: Air France-KLM geben 3,2 Prozent nach, IAG 3 Prozent und Lufthansa 2,4 Prozent.
Ericsson schlägt die Erwartungen klar
Adva Optical quittieren bessere Geschäftszahlen mit einem Freudensprung von 8,1 Prozent. Nach verhaltenem Start ins Jahr hat das Geschäft im zweiten Quartal deutlich Fahrt aufgenommen. Die Umsatzdelle aus dem ersten Quartal konnte das Unternehmen ausbügeln. Das vorläufige Proforma-Betriebsergebnis wurde mehr als verdoppelt.
Telekomausrüster Ericsson sorgt ebenfalls für eine klar positive Überraschung, die Aktien springen um 12,1 Prozent. Das Unternehmen habe auf allen Ebenen deutlich die Erwartungen geschlagen, urteilen die Analysten der Citi. Als Grund nennen sie die starke Ausrichtung auf den Ausbau von 5G-Netzinfrastruktur. Hier profitiere Ericsson in Nordamerika von den Zulassungsproblemen von Konkurrent Huawei.
Für die Aktie von Yara geht es um 5,6 Prozent nach oben. Das EBITDA profitierte nach Aussage der Analysten von den niedrigeren Kosten für Erdgas, die den Rückgang der Düngemittelpreise und den Volumenrückgang überkompensiert hätten. Positiv werden auch Swedbank-Geschäftszahlen aufgenommen, die Papiere springen um 5,4 Prozent. Die Aktie von Zur Rose steigen trotz einer Übernahme und Kapitalerhöhung um 3,8 Prozent.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.363,30 -0,06 -2,05 -10,20
Stoxx-50 3.080,42 0,25 7,80 -9,48
DAX 12.915,22 0,31 40,25 -2,52
MDAX 26.926,66 -0,51 -139,00 -4,90
TecDAX 3.094,90 0,29 8,80 2,65
SDAX 12.122,46 0,50 60,51 -3,11
FTSE 6.288,36 0,60 37,67 -17,13
CAC 5.057,05 -0,55 -28,22 -15,41
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,46 0,01 -0,70
US-Zehnjahresrendite 0,61 0,00 -2,07
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:09 Uhr Do, 17:30 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1438 +0,50% 1,1381 1,1428 +2,0%
EUR/JPY 122,54 +0,36% 122,04 122,42 +0,5%
EUR/CHF 1,0747 -0,13% 1,0758 1,0784 -1,0%
EUR/GBP 0,9128 +0,68% 0,9067 0,9066 +7,9%
USD/JPY 107,13 -0,15% 107,22 107,11 -1,5%
GBP/USD 1,2531 -0,18% 1,2553 1,2607 -5,4%
USD/CNH (Offshore) 6,9950 -0,02% 6,9997 6,9875 +0,4%
Bitcoin
BTC/USD 9.147,51 +0,34% 9.103,76 9.108,76 +26,9%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 40,44 40,75 -0,8% -0,31 -30,7%
Brent/ICE 43,04 43,37 -0,8% -0,33 -31,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.808,91 1.797,60 +0,6% +11,31 +19,2%
Silber (Spot) 19,29 19,18 +0,6% +0,12 +8,1%
Platin (Spot) 832,15 828,50 +0,4% +3,65 -13,8%
Kupfer-Future 2,90 2,89 +0,1% +0,00 +2,8%
===
Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/flf
(END) Dow Jones Newswires
July 17, 2020 10:10 ET (14:10 GMT)
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