31.08.2022 09:35:43

MÄRKTE EUROPA/Wackelige Aufschläge bei Aktien zur Handelseröffnung

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte starten etwas fester in den Mittwoch. Händler sehen aber wie schon am Vortag Gründe für ein volatiles Geschäft. Insofern dürfte die frühe Tendenz nicht das letzte Wort am Aktienmarkt sein. Der DAX steigt kurz nach der Eröffnung um 0,1 Prozent auf 12.968 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,3 Prozent. Am Vortag waren im Verlauf sehr viel höhere Gewinne bis zum Handelsende wieder verpufft. Das könne sich am Mittwoch wiederholen, heißt es. Zwar wird der Markt von Einkaufsmanagerindizes aus China etwas gestützt, denn mit diesen "könnte man die Hoffnung auf eine Bodenbildung der chinesischen Wirtschaft begründen", kommentiert ein Händler. Auch der Monatsultimo sowie Eindeckungen von Leerverkaufspositionen stützen leicht.

Doch überwiegen die negativen Schlagzeilen. Zur Energiekrise gibt es neue Hiobsbotschaften, die Inflation greift weiter um sich und die näherrückende EZB-Sitzung am Donnerstag in einer Woche lässt verstärkte Zinssorgen aufkommen. Die deutlich gesunkenen Gaspreise hatten am Vortag noch gestützt, doch drohen hier neue Turbulenzen. Denn Polen muss wegen geplatzter Gaslieferverträge kurzfristig zukaufen. Auch der Einfluss der Fehlspekulation bei Wien Energie auf die Zuverlässigkeit der Lieferverträge sei noch nicht sicher und habe das Zeug, den Gasmarkt durcheinander zu bringen, heißt es weiter. Und durch die Pumpleitung Nord Stream 1 fließt nun mindestens drei Tage lang kein Gas mehr, was Sorgen über die Wiederaufnahme der Gasversorgung durch Russland weckt.

Energiemärkte und Inflation sind Dreh- und Angelpunkte

Für Verunsicherung sorgt auch die Inflationsentwicklung - gerade im Hinblick auf die geldpolitischen Straffungen durch die EZB. Vortagesdaten aus Deutschland haben gezeigt, dass der Inflationsdruck wieder zugenommen hat. Keine direkten neuen Erkenntnisse geben die stark gestiegenen Import- und Exportpreise für Juli aus Deutschland her, heißt es im Handel. Die französischen Inflationsdaten liegen knapp unter den Erwartungen. Die entscheidenden Daten stellen aber die EU-Verbraucherpreise dar, die um 8,9 Prozent höher als im Vorjahr erwartet werden.

Weiter unter Druck stehen Versorgerwerte, ihr Stoxx-Branchenindex verliert als Schlusslicht 0,5 Prozent. "Die Hiobsbotschaften nehmen ja täglich zu", kommentiert ein Händler mit Blick auf Polen. Die sicher geglaubten Gasverträge für den Winter seien dort geplatzt: "Jetzt besteht damit das Risiko, dass auch noch Polen als Nachfrager am Spotmarkt aktiv werden muss." Die Konkurrenzsituation treibe die Preise weiter. Dazu belaste die Schieflage von Wien Energie. "Gestern hatte man noch gedacht, ihre erzwungenen Eindeckungen sind vorbei, was ja auch bei Gas- und Strom-Terminkontrakten für fallende Preise gesorgt hat." Nun gebe es jedoch Berichte, das Finanzloch der Stadtwerke Wien sei von 6 auf 10 Milliarden Euro gestiegen und weiter offen. Händler sehen in den Risiken Gründe für weiter steigende Preise - aktuell steigt der Gaspreis an der niederländischen TTF-Börse etwas mehr als 4 Prozent, nachdem er zuvor zwei Tage in Folge stark nachgegeben hatte. Auch die Umstrukturierungspläne zum Strommarkt und die diskutierte Übergewinnsteuer stellten Belastungsfaktoren für die Sektorwerte dar, heißt es im Handel.

Strabag mit fallender Marge

Die Titel der österreichischen Strabag geben 0,3 Prozent ab. Als sehr ordentlich werden die Halbjahreszahlen des Baukonzerns im Handel bezeichnet. Der Markt schaue aber wie bei allen Bauwerten weiter vor allem auf die Kostenentwicklung, da die Margen wegen der Kosteninflation deutlich unter Druck stünden. Bei Strabag ging die EBIT-Marge auf 0,9 nach 2,1 Prozent im Vorjahr zurück.

===

Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.573,75 +0,3% 11,83 -16,9%

Stoxx-50 3.553,86 +0,1% 3,13 -6,9%

DAX 12.967,89 +0,1% 6,75 -18,4%

MDAX 25.451,26 +0,2% 57,43 -27,5%

TecDAX 2.959,03 +0,5% 14,76 -24,5%

SDAX 11.954,57 +0,1% 9,59 -27,2%

FTSE 7.355,10 -0,1% -6,54 -0,3%

CAC 6.212,42 +0,0% 2,20 -13,2%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 1,49 -0,02 +1,67

US-Zehnjahresrendite 3,10 -0,01 +1,59

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:48 Uhr Di, 18:35 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0016 -0,0% 1,0017 1,0023 -11,9%

EUR/JPY 138,68 -0,2% 138,64 139,05 +6,0%

EUR/CHF 0,9756 -0,0% 0,9752 1,0262 -6,0%

EUR/GBP 0,8586 -0,1% 0,8581 0,8600 +2,2%

USD/JPY 138,46 -0,2% 138,38 138,72 +20,3%

GBP/USD 1,1667 +0,1% 1,1675 1,1653 -13,8%

USD/CNH (Offshore) 6,9017 -0,3% 6,9020 6,9223 +8,6%

Bitcoin

BTC/USD 20.432,06 +1,1% 20.432,06 20.432,06 -55,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 91,92 91,64 +0,3% +0,28 +29,5%

Brent/ICE 99,80 99,31 +0,5% +0,49 +34,0%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 276,50 265,33 +4,2% +11,17 +344,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.721,15 1.723,83 -0,2% -2,68 -5,9%

Silber (Spot) 18,41 18,53 -0,6% -0,11 -21,0%

Platin (Spot) 852,38 851,00 +0,2% +1,38 -12,2%

Kupfer-Future 3,58 3,55 +0,8% +0,03 -19,3%

YTD zu Vortagsschluss

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/flf/cln

(END) Dow Jones Newswires

August 31, 2022 03:36 ET (07:36 GMT)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Eni S.p.A.mehr Analysen

09.12.24 Eni Overweight JP Morgan Chase & Co.
04.12.24 Eni Buy UBS AG
04.12.24 Eni Outperform RBC Capital Markets
08.11.24 Eni Overweight JP Morgan Chase & Co.
05.11.24 Eni Buy Goldman Sachs Group Inc.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

E.ON SE 11,15 0,13% E.ON SE
E.ON sp. ADRs 11,00 0,00% E.ON sp. ADRs
EnBW 60,20 0,00% EnBW
Endesa SA Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-2 Sh 9,90 0,00% Endesa SA Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-2 Sh
Endesa S.A. 20,37 0,34% Endesa S.A.
Enel S.p.A. 6,80 -0,15% Enel S.p.A.
Engie (ex GDF Suez) 14,95 1,46% Engie (ex GDF Suez)
Eni S.p.A. 12,70 -0,81% Eni S.p.A.
ENI SPAShs Sponsored American Deposit Receipts Repr 2 Shs 25,00 0,00% ENI SPAShs Sponsored American Deposit Receipts Repr 2 Shs
Iberdrola SA (spons. ADRs) 51,50 0,00% Iberdrola SA  (spons. ADRs)
Iberdrola SA 13,04 0,62% Iberdrola SA
MVV Energie AG 29,80 -0,67% MVV Energie AG
RWE AG (spons. ADRs) 27,80 -0,71% RWE AG  (spons. ADRs)
RWE AG St. 28,20 -0,39% RWE AG St.
STRABAG SE 39,90 0,76% STRABAG SE
Verbund AG Sponsored American Deposit Receip Repr 1-5 Sh 13,00 0,78% Verbund AG Sponsored American Deposit Receip Repr 1-5 Sh
Verbund AG 69,55 1,53% Verbund AG

Indizes in diesem Artikel

DAX 19 884,75 -0,43%