09.01.2017 18:40:46

MÄRKTE EUROPA/Verhaltener Wochenstart - FMC brechen ein

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa schlossen am Montag leicht im Minus. Die Aktien der Lufthansa und die des Dialyse-Anbieters Fresenius Medical Care (FMC) wurden von den Anlegern regelrecht abgestraft. Bei der Lufthansa wurde der vorsichtige Ausblick bemängelt. Bei FMC drohen wegen neuer Vorschriften im US-Gesundheitswesen Einbußen auf dem wichtigen US-Markt. Der Dax schloss 0,3 Prozent tiefer 11.564 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 verlor 0,4 Prozent auf 3.309 Punkte.

   Als "enttäuschend" bezeichnet Jack Diskin vom irischen Broker Goodbody die Aussagen der Lufthansa zum Geschäftsjahr 2017. Fasse man die verschiedenen Prognosen der Lufthansa zu Umsatz, Auslastung und Treibstoffkosten zusammen, so errechne sich daraus ein Gewinn, der um 7 Prozent unter dem aktuellen Marktkonsens liege. Die Aktie verlor im DAX 5,8 Prozent.

   Auch FMC verschreckte die Investoren, dort könnte eine neue US-Verordnung das Ende der Beitragsunterstützung zur Krankenversicherung bestimmter Dialyse-Patienten bedeuten. Die Analysten der Citigroup berechneten eine Belastung des Gewinns von FMC von bis zu 140 Millionen Dollar. Die Analysten von Independent Research sprachen zudem von erhöhten Unsicherheiten infolge der regulatorischen Änderungen, welche die Regierung Trump vornehmen wolle. Die FMC-Aktie brach um 6,8 Prozent ein. Die Aktie der Mutter Fresenius handelte 3,3 Prozent leichter.

Börse in Mailand Schusslicht in Europa Einen schwachen Start in die Woche erwischte die Börse in Mailand, die 1,7 Prozent im Minus schloss. Zum einen standen dort die Banken wieder stärker in den Fokus, deren Milliardenloch beim Kapital weiterhin nicht gestopft ist. Einen Lakmustest könnte die Kapitalerhöhung der UniCredit liefern, die diese Woche auf den Weg gebracht werden dürfte. In der laufenden Woche stehen noch weitere wichtige Termine auf der Agenda. Am Mittwoch befasst sich nach Aussage der BayernLB ein Gericht damit, ob ein Referendum über eines der größten Reformprojekte des unlängst zurückgetretenen Ministerpräsidenten Matteo Renzi, die Arbeitsmarktreform, abgehalten wird.

   Zum Wochenschluss gibt die Ratingagentur DBRS dann bekannt, wie sie die jüngste Entwicklung des Schuldners Italien einstuft. Sollte Italien sein letztes A-Rating verlieren, hätte dies auch gravierende Auswirkungen auf italienische Staatsanleihen. Für die Anleihen, die zur Refinanzierung bei der EZB hinterlegt seien, wäre zukünftig ein größerer Sicherheitsabschlag fällig. Dies wiederum würde die Refinanzierung der Banken verteuern. Unicredit verloren 5,1 Prozent, Mediobanca und Ubi Banca über 4 Prozent und Intesa Sanpaolo 2,7 Prozent.

VW steigen - Einigung im Abgasskandal in Sicht VW stiegen dagegen um knapp 5 Prozent, gestützt von der Aussicht auf eine baldige Einigung im Abgasskandal in den USA. VW-Markenchef Herbert Diess sagte am Sonntagabend in Detroit im Vorfeld der Autoshow, "wir können zur Zeitschiene zwar keinen Kommentar abgeben, doch wir hoffen, dass es so schnell wie möglich passiert".

   In Mailand legte die Aktie von Fiat Chrysler um 1,4 Prozent. Der Automobilhersteller will 2.000 neue Jobs in zwei Fabriken in den US-Bundesstaaten Michigan und Ohio schaffen. Der Konzern will 1 Milliarde US-Dollar in die Standorte investieren, wofür sich der designierte US-Präsident Donald Trump bereits über Twitter bedankte.

Pfund und Lira unter Druck Während der Euro zum US-Dollar mit 1,0540 kaum verändert tendierte, spielte die Musik im Pfund und in der Lira. Das britische Pfund schwächelte, nachdem Premierministerin Theresa May am Wochenende angekündigt hatte, in den nächsten Wochen genauere Details ihrer Pläne für den Austritt Großbritanniens aus der EU bekanntzugeben. Nachdem May erneut signalisiert hatte, dass´die angestrebte Zuwanderungskontrolle eine rote Linie sei, über die nicht verhandelt werde, dürfte nach Einschätzung der Commerzbank mit dem Brexit unvermeidlich auch der Zugang zum europäischen Binnenmarkt verloren gehen. Der Euro stieg auf 0,8690 Pfund nach Wechselkursen um 0,8574 am Freitagabend. Aus der Türkei ziehen Investoren weiterhin ihr Geld ab, die Lira fiel auf ein neues Allzeittief gegenüber dem Dollar. === Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.308,97 -12,20 -0,4% +0,6% Stoxx-50 3.036,71 -13,98 -0,5% +0,9% Stoxx-600 363,67 -1,78 -0,5% +0,6% XETRA-DAX 11.563,99 -35,02 -0,3% +0,7% FTSE-100 London 7.237,77 +27,72 +0,4% +1,3% CAC-40 Paris 4.887,57 -22,27 -0,5% +0,5% AEX Amsterdam 485,10 -1,90 -0,4% +0,4% ATHEX-20 Athen 1.769,74 -4,20 -0,2% +1,7% BEL-20 Bruessel 3.638,86 -26,64 -0,7% +0,9% BUX Budapest 32.854,26 -1,61 -0,0% +2,7% OMXH-25 Helsinki 3.688,92 -22,31 -0,6% +0,2% ISE NAT. 30 Istanbul 94.246,61 +354,71 +0,4% -1,3% OMXC-20 Kopenhagen 896,27 -4,60 -0,5% +1,4% PSI 20 Lissabon 4.702,97 -25,95 -0,6% -0,1% IBEX-35 Madrid 9.492,80 -23,10 -0,2% +1,5% FTSE-MIB Mailand 19.360,02 -327,69 -1,7% +0,7% RTS Moskau 1.160,27 -12,32 -1,1% +0,7% OBX Oslo 622,29 -5,41 -0,9% +0,7% PX-GLOB Prag 1.219,17 -1,64 -0,1% +1,7% OMXS-30 Stockholm 1.509,82 -12,28 -0,8% -0,5% WIG-20 Warschau 2.009,19 +10,43 +0,5% +3,2% ATX Wien 2.678,69 -17,61 -0,7% +2,3% SMI Zuerich 8.424,86 +7,40 +0,1% +2,5%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.56 Uhr Fr, 17.24 Uhr % YTD EUR/USD 1,0571 +0,05% 1,0566 1,0537 +0,5% EUR/JPY 122,7843 +0,56% 122,1008 121,41 -2,1% EUR/CHF 1,0732 -0,24% 1,0758 1,0751 +0,2% EUR/GBP 0,8691 +1,12% 0,8395 1,1933 +2,0% USD/JPY 116,14 +0,51% 115,55 115,20 -0,6% GBP/USD 1,2164 -3,37% 1,2589 1,2574 -1,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,28 53,99 -3,2% -1,71 -2,7% Brent/ICE 55,40 57,1 -3,0% -1,70 -2,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.183,24 1.172,90 +0,9% +10,34 +2,8% Silber (Spot) 16,66 16,49 +1,0% +0,17 +4,6% Platin (Spot) 976,30 968,05 +0,9% +8,25 +8,1% Kupfer-Future 2,52 2,54 -0,6% -0,02 +1,0% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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   January 09, 2017 12:09 ET (17:09 GMT)

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Fresenius SE & Co. KGaA (St.) 37,15 0,19% Fresenius SE & Co. KGaA (St.)
Fresenius Medical Care (FMC) St. 47,94 1,85% Fresenius Medical Care (FMC) St.
HELLA GmbH & Co. KGaA 90,10 1,46% HELLA GmbH & Co. KGaA
Intesa Sanpaolo S.p.A. 4,25 0,81% Intesa Sanpaolo S.p.A.
Lufthansa AG 6,18 -3,20% Lufthansa AG
Mediobanca - Banca di Credito Finanziario S.p.A. 15,63 2,12% Mediobanca - Banca di Credito Finanziario S.p.A.
Volkswagen (VW) St. 100,30 -1,18% Volkswagen (VW) St.

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