11.02.2021 18:10:39
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MÄRKTE EUROPA/US-Notenbankchef treibt Technologieaktien an
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten ist es am Donnerstag schon wieder nach oben gegangen. Der DAX gewann 0,8 Prozent und kehrte mit 14.041 Punkten über die 14.000er Marke zurück. Der Euro-Stoxx-50 zog um 0,6 Prozent an auf 3.672 Punkte. Damit hat sich der Rücksetzer des DAX unter die 14.000er Marke zunächst als Einstiegsgelegenheit entpuppt. "Angesichts fallender Neuinfektionen und den beruhigenden Aussagen von Fed-Chef Powell zur Zinsseite verbessert sich die Stimmung bereits wieder", so ein Marktteilnehmer. "Mit den neuen Corona-Beschlüssen und den sinkenden Infektionszahlen gibt es eine Chance, dass der Lockdown im März breitflächig endet", sagte er.
Von den Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell profitierten die Technologieaktien: Der Index der Technologieaktien führte am Donnerstag die Gewinnerliste unter den europäischen Stoxx-Branchen an. Er stieg um 2,2 Prozent. "Die Entspannung auf der Zinsseite rückt die Wachstumstitel wieder in die Favoritenstellung", sagte ein Marktteilnehmer. Zuletzt hatte es wegen der steigenden Renditen Zweifel daran gegeben, ob die Growth-Titel ihre Relative Stärke behaupten könnten. Nun hat Powell gesagt, dass die Geldpolitik wohl noch länger locker bleibe. Am deutschen Markt lief der TecDAX dem DAX, dem MDAX und dem SDAX voraus.
STMiro trotzt Goldman - Artisan treibt Danone - UBS empfiehlt Adidas und Puma
In Europa wiesen unter anderem STMicro, ASMI, Infineon und ASML deutliche Aufschläge auf. "Die Stimmung für die Halbleiterindustrie bleibt positiv", so der Marktteilnehmer. Besonders beeindruckend sei das Plus von 3,6 Prozent auf 34,85 Euro bei STMicro, das Goldman Sachs am Morgen die Verkaufsempfehlung mit einem 30er Kursziel bekräftigt habe.
Aussagen des aktivistischen Investors Artisan trieben nach Aussagen eines Händlers den Kurs von Danone an. Der Kurs gewann 2,2 Prozent. "Artisan macht dem Vorstand Druck", sagte er. Wie andere aktivistische Investoren halte auch Artisan die Aktien für unterbewertet. Laut Citi sollen die kommenden sechs Monate entscheidend für die Zukunft werden. Ein strategischer Umbau könne die Margen nach oben treiben, so die Citi-Analysten.
Am deutschen Markt standen Adidas und Puma auf der Gewinnerseite weit oben. Die UBS hat beide Titel zum Kauf empfohlen, nun ging es mit Adidas um gut 5 Prozent nach oben, mit Puma um gut 4 Prozent.
Berichtssaison gibt den Takt vor
Daneben verarbeitete der Markt eine Vielzahl von Unternehmensergebnissen: Bei Unicredit war von einem soliden Schlussquartal 2020 die Rede. Allerdings lag der Nettoverlust mit 1,18 Milliarden Euro über dem Konsens von 643 Millionen Euro. Die Aktie verlor 3,2 Prozent.
Credit Agricole stiegen dagegen um 4,9 Prozent. Jefferies bescheinigte der zweitgrößten Bank Frankreichs ein erneut starkes Ergebnis. Zudem sprachen die Analysten von einer "guten Qualität", da alle Bereiche zu dem Ergebnis beigetragen hätten.
Die Geschäftszahlen von Zurich Insurance wurden ebenfalls als "solide" eingestuft. Der Bereich der Sach- wie Lebensversicherungen habe leicht positiv überrascht, der Business Operating Profit sei besser als erwartet ausgefallen, hieß es im Handel. Der Ausblick sei dagegen eher als konservativ einzustufen. Die Papiere fielen um 1,1 Prozent.
Bei Commerzbank sehr schwach - Umbau kostet
Mit einem deutlichen Minus von nahezu 6 Prozent stand die Aktie der Commerzbank stark unter Druck. Nach Berechnung der Bank kostet der geplante Umbau mit den Sparmaßnahmen die Bank allein im laufenden Jahr etwa 900 Millionen Euro. "Vieles wird davon abhängen, ob die Bank es schafft, die Investoren von der Strategie 2024 zu überzeugen", so ein Aktienhändler.
Die Geschäftszahlen der Deutschen Börse sorgten für ein Plus von 0,4 Prozent. Die Zahlen sind insgesamt etwas besser als erwartet ausgefallen. Die Nettoerlöse blieben leicht über den Marktschätzungen, ebenso die bereinigten Ergebnisse. Wermutstropfen ist der Dividendenvorschlag von 3 Euro je Aktie. Hier wurden im Konsens 3,13 Euro erwartet. Der Ausblick für 2021 entspricht den Erwartungen. Jefferies hat die Kaufempfehlung für das Papier nach den Zahlen bestätigt.
Auch Wettbewerber Euronext hat gute Geschäftszahlen vorgelegt. Beflügelt auch von den hohen Umsätzen an den Börsen fiel das EBITDA knapp 10 Prozent über der Markterwartung aus - bei stagnierenden Kosten. Vor allem aus dem Bereich "post trading" wurden deutliche Zuwächse gemeldet. Keine Nachrichten gab es zur Akquisition der Borsa Italiana, die planmäßig im ersten Halbjahr abgeschlossen werden soll. Die Aktie fiel dennoch um 1,8 Prozent.
Metro-Zahlen schwach, aber nicht so schwach wie befürchtet
"Die Zahlen von Metro sind schwach, aber nicht so schwach wie befürchtet", so ein Teilnehmer in einer ersten Einschätzung. Metro konnte in dem für das Unternehmen wichtigen Quartal beim Umsatz die Markterwartung erreichen, das EBITDA lag sogar leicht darüber. Hier halfen die "real estate gains". Den Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr hat Metro bestätigt. Die Papiere zogen nach schwächerem Beginn um 1,2 Prozent an.
Daneben stiegen Amadeus Fire um knapp 7 Prozent, nachdem der Personaldienstleister dank eines starken Schlussquartals die eigenen Prognosen für das vergangene Jahr geschlagen hat. Mehrere Kurszielerhöhungen verhalfen Hamburger Hafen zu einem Kursplus von 8.9 Prozent. Und Verbio konnten sich nach dem jüngsten Rücksetzer um 4,4 Prozent erholen.
Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
stand absolut in % seit
Jahresbeginn
Euro-Stoxx-50 3.671,68 +23,31 +0,6% +3,4%
Stoxx-50 3.185,26 +13,15 +0,4% +2,5%
Stoxx-600 411,35 +1,88 +0,5% +3,1%
XETRA-DAX 14.040,91 +107,94 +0,8% +2,4%
FTSE-100 London 6.528,72 +4,36 +0,1% +1,0%
CAC-40 Paris 5.669,82 -0,98 -0,0% +2,1%
AEX Amsterdam 664,34 +7,11 +1,1% +6,4%
ATHEX-20 Athen 1.845,65 +28,72 +1,6% -4,6%
BEL-20 Bruessel 3.798,17 -22,46 -0,6% +4,9%
BUX Budapest 43.676,69 -274,09 -0,6% +3,7%
OMXH-25 Helsinki 4.821,50 +32,29 +0,7% +5,1%
ISE NAT. 30 Istanbul 1.640,26 -6,16 -0,4% +0,3%
OMXC-20 Kopenhagen 1.476,84 +39,70 +2,8% +0,8%
PSI 20 Lissabon 4.821,97 -6,27 -0,1% -1,7%
IBEX-35 Madrid 8.037,60 -27,80 -0,3% -0,5%
FTSE-MIB Mailand 23.307,24 +42,56 +0,2% +4,6%
RTS Moskau 1.461,33 +13,02 +0,9% +5,3%
OBX Oslo 877,69 +2,99 +0,3% +2,2%
PX Prag 1.055,23 -5,41 -0,5% +2,7%
OMXS-30 Stockholm 2.010,07 +12,00 +0,6% +7,2%
WIG-20 Warschau 1.954,92 +37,38 +1,9% -1,5%
ATX Wien 2.983,13 -16,72 -0,6% +7,9%
SMI Zuerich 10.852,91 +27,16 +0,3% +1,4%
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:04 Uhr Mi, 17:25 Uhr % YTD
EUR/USD 1,2125 +0,05% 1,2128 1,2133 -0,7%
EUR/JPY 127,04 +0,20% 126,83 127,01 +0,8%
EUR/CHF 1,0802 +0,10% 1,0793 1,0801 -0,1%
EUR/GBP 0,8778 +0,18% 0,8756 0,8764 -1,7%
USD/JPY 104,78 +0,15% 104,57 104,69 +1,4%
GBP/USD 1,3813 -0,12% 1,3852 1,3843 +1,1%
USD/CNH (Offshore) 6,4225 -0,11% 6,4212 6,4288 -1,2%
Bitcoin
BTC/USD 47.296,50 +4,58% 44.846,00 44.710,00 +62,8%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 58,26 58,68 -0,7% -0,42 +19,8%
Brent/ICE 61,33 61,47 -0,2% -0,14 +18,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.826,47 1.842,91 -0,9% -16,45 -3,8%
Silber (Spot) 26,96 27,08 -0,4% -0,11 +2,2%
Platin (Spot) 1.245,60 1.240,00 +0,5% +5,60 +16,4%
Kupfer-Future 3,77 3,77 -0,2% -0,01 +7,0%
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/raz/gos
(END) Dow Jones Newswires
February 11, 2021 12:10 ET (17:10 GMT)
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