20.06.2016 13:04:51
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MÄRKTE EUROPA/Umfragen zum UK-Referendum sorgen für Kursfeuerwerk
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Diese Woche ist es endlich soweit. Am Donnerstag findet das Referendum über den EU-Verbleib oder -Austritt Großbritanniens statt. Seit Tagen bestimmen die Umfragen über den Wahlausgang die Richtung an der Börse. Aktuell scheint sich die Stimmung wieder in Richtung eines britischen Verbleibs in der EU gedreht zu haben, was zum Wochenauftakt eine Rally an den Aktienmärkten auslöst. Laut zwei neuen Umfragen vom Wochenende haben die EU-Befürworter erneut in Großbritannien zugelegt.
Der Dax springt am Mittag um 3,3 Prozent auf 9.947 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 zieht um 3,1 Prozent an auf 2.937. Der Londoner FTSE-100 erholt sich um 2,5 Prozent. Die Wettbüros taxieren die Wahrscheinlichkeit eines "Brexits" auf nur noch 30 Prozent nach zuletzt 40 Prozent in den vergangenen Tagen. "Das spricht für eine durchgreifende Erholung an den Märkten", sagt ein Händler. Sollte das Pendel allerdings in die andere Richtung ausschlagen, wären die Aufschläge an der Börse auch schnell wieder Makulatur.
"An Europas Börsen hilft die starke Erholung der Finanzwerte", sagt Conall Mac Coille von Davy Research. Vor allem die Kurse britischer Bankentitel schnellen nach oben. Royal Bank of Scotland steigen um knapp 10 Prozent, Barclays um 5,7 Prozent und Lloyds Banking um 6 Prozent. Der Sektor der Banken legt europaweit um 4,4 Prozent zu. Die britischen Geldhäuser gelten als Verlierer im Falle eines britischen Austritts aus der Europäischen Union. Entsprechend groß ist unter Anlegern gegenwärtig hier die Erleichterung.
Pfund und Euro steigen, sichere Assets werden verkauft Gestützt von den neuen Umfragen wertet das Pfund zum US-Dollar auf ein Dreiwochenhoch auf und zieht auch zum Euro deutlich an. Auch der Euro profitiert von den jüngsten Umfragen in Großbritannien und legt zum Greenback ebenfalls zu - er steigt in der Spitze auf 1,1382 Dollar zu. Am Mittag handelt das Währungspaar bei 1.1335. Dagegen gibt die Feinunze Gold als Krisenindikator um 1,2 Prozent nach und liegt mit 1.283 wieder klarer unter der Marke von 1.300 Dollar.
Bundesanleihen als sichere Anlagehäfen geben nach. Die Rendite zehnjähriger Papiere, die in der vergangenen Woche erstmals in ihrer Geschichte unter null gefallen war, steigt auf 0,061 Prozent nach 0,016 Prozent am Freitag. "Nichtsdestoweniger wird die Unsicherheit bis zur Bekanntgabe des endgültigen Ergebnisses aus Großbritannien anhalten", sagt Dirk Gojny von der National-Bank mit Blick auf die neuen Umfragen. Diese verdeutlichten, dass sich eine große Zahl der Briten noch immer nicht entschieden hat, wie sie abstimmen werden. "Schnelle Stimmungsumschwünge sind wahrscheinlich", sagt der Rentenanalyst.
An Europas Aktienmärkten sind vor allem die als risikoreich geltenden Titel und Sektoren gesucht. Dazu zählt neben den Finanz- und Rohstoffaktien auch der Automobilsektor, der um 4,0 Prozent steigt. In diesem wiederum legen VW mit einem Plus von 5 Prozent überdurchschnittlich zu, nachdem JP Morgan die VW-Aktie auf "Übergewichten" erhöht hat. Im DAX werden VW nur von der Deutschen Bank übertroffen, deren Kurs sich um 5,6 Prozent erholt.
Adidas zur EM der Champion adidas steigen indes auf Allzeithoch. Der Ausrüstervertrag von Adidas mit dem Deutschen Fußballbund (DFB) wird im Handel als leicht positiv bewertet. Der Sportartikelhersteller konnte sich gegen Nike durchsetzen. Laut FAZ zahlt Adidas jährlich rund 50 Millionen Euro an den DFB. Der Vertragszuschlag sei positiv und zudem zu einem attraktiven Preis zustandegekommen, so ein Händler. Auch übergeordnet seien die fundamentalen Aussichten günstig. Adidas hatte in den vergangenen Monaten mehrfach die Prognosen erhöht. Für die Aktie geht es um 2,4 Prozent auf 120 Euro nach oben. === INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.940,28 3,20 91,11 -10,01 Stoxx-50 2.819,15 3,25 88,73 -9,07 DAX 9.953,64 3,35 322,28 -7,35 MDAX 20.278,57 2,99 588,46 -2,39 TecDAX 1.620,83 2,88 45,36 -11,47 SDAX 9.077,93 2,83 250,20 -0,23 FTSE 6.188,14 2,77 167,05 -0,87 CAC 4.332,09 3,30 138,26 -6,58 Bund-Future 164,28% -72 5,94
DEVISEN zuletzt +/- % Mo. 8.20 Uhr Fr, 17.20 Uhr % YTD EUR/USD 1,1337 -0,16% 1,1356 1,1258 +4,4% EUR/JPY 118,41 -0,33% 118,80 117,34 -7,1% EUR/CHF 1,0876 -0,12% 1,0889 1,0822 -0,0% GBP/EUR 1,2903 +0,53% 1,2835 1,2679 -5,0% USD/JPY 104,45 -0,16% 104,62 104,23 -11,0% GBP/USD 1,4621 +0,28% 1,4580 1,4273 -0,9%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,75 47,98 +1,6% 0,77 +18,0% Brent/ICE 50,12 49,17 +1,9% 0,95 +19,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.282,04 1.298,95 -1,3% -16,91 +20,9% Silber (Spot) 17,39 17,49 -0,6% -0,10 +25,8% Platin (Spot) 974,07 967,50 +0,7% +6,57 +9,3% Kupfer-Future 2,09 2,05 +1,7% +0,04 -2,9% === Kontakt zum Autor: maekte.de@dowjones.com
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June 20, 2016 06:34 ET (10:34 GMT)
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adidas ADRs | 119,00 | 2,59% | |
Barclays PLCShs American Deposit.Receipts Repr.4 Shs | 13,61 | 2,33% | |
Deutsche Bank AG | 16,86 | -0,53% | |
Lloyds Banking Group | 0,66 | 0,76% | |
Volkswagen (VW) St. | 90,90 | 3,24% |
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