14.02.2022 09:46:42
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MÄRKTE EUROPA/Ukraine-Angst lässt DAX unter 15.000 einbrechen
FRANKFURT (Dow Jones)--Mit kräftigen Kursverlusten sind Europas Börsen am Montag in die Woche gestartet. Der DAX bricht sogar durch die 15.000er-Marke. Die Sorgen um einen Russland-Ukraine-Konflikt hat die Inflation als Belastungsthema abgelöst, heißt es von Analysten. Auslöser waren Aussagen des nationalen Sicherheitsberaters der USA, Jake Sullivan, der davor gewarnt hatte, dass Russland noch vor dem Ende der Olympiade einen Angriff auf die Ukraine starten könnte - als möglicher Starttermin wurde der Mittwoch genannt. Unter Druck stehen daher vor allem Reisewerte mit 4 bis 7 Prozent Minus bei den Fluglinien, aber auch Banken und Autos verlieren je über 3 Prozent. Der DAX fällt 3,2 Prozent auf 14.928 Zähler, der Euro-Stoxx-50 um 3,4 Prozent auf 4.015 Punkte.
Das gestiegene Risikobewusstsein sorgte am Freitag an der Wall Street bereits für einen Abverkauf von Risikopapieren wie Aktien, während sichere Häfen wie Anleihen, Gold und der Dollar gesucht waren. In einem CNN-Interview am Sonntag bekräftigte Sullivan, dass es sehr wahrscheinlich sei, dass es sehr bald zu größeren Militäraktionen kommen werde. Ein Telefonat zwischen Biden und Putin am Samstag erwies sich als ergebnislos und führte nicht zu einem Abbau der Spannungen. Händler gehen von Zurückhaltung auf Käuferseite aus und erwartet steigende Volatilität.
Umschichtung in Sichere Häfen
Der Anleihemarkt zeigt sich etwas gestützt von der Flucht in Sichere Häfen und tendiert seitwärts. Damit wird der Verkaufsdruck seit den sehr hohen US-Inflationsdaten aufgefangen.
Auffallend wenig Umschichtungen gibt es in defensive Sektoren. Nur der Sektor der Ölwerte zeigt sich relativ stark mit minus 0,4 Prozent wegen des Ukraine-Konflikts und dem gestiegen Ölpreis. So handelt Brent am Morgen mit 96,16 Dollar auf einem neuen Jahreshoch. "Die Märkte werden sich erst spät der geopolitischen Risiken bewusst, die von den russischen Militärschlag gegen die Ukraine ausgehen könnte", so die Rabobank in einem Bericht.
Jede Militäraktion, die die Öl-Versorgung unterbricht, würde Schockwellen durch die globalen Energiemärkte und die Industrie schicken. Bei den Terminen des Tages sieht es dagegen dünn aus. Nachbörslich im Fokus steht jedoch die Anhörung von EZB-Präsidentin Lagarde im EU-Parlament anlässlich der Vorlage des EZB-Jahresberichts für 2020. Sie dürfte weitere Argumente vorbringen, um die Inflationsexplosion ignorieren zu können.
Alle Branchen unter Druck
Steigende Rohstoffkosten wecken vor allem Sorgen im Auto- und Zuliefersektor. Zusätzlich belastet auch die Inflation auf Konsumentenseite und sorgt für schmalere Verbraucherbudgets. Nach dem Kurseinbruch von Goodyear an der Wall Street geben Michelin und Conti aber nur bis zu 4 Prozent ab. Auch BMW, Mercedes und VW fallen bis zu 3,7 Prozent.
Deutsche Bank im DAX brechen um 6 Prozent ein, Commerzbank um 6,3 Prozent. Mit Blick auf die 2021er Performance liegt der Sektor europaweit mit einem Plus von 14 Prozent vorne, noch vor den Ölwerten. Wegen der gestiegenen geopolitischen Risiken belasten Gewinnerwartungen. Bei der Commerzbank belasten Aussagen von Finanzminister Christian Lindner, dass der Staat seine Beteiligung an dem Kreditinstitut nicht auf Dauer behalten werde.
Clariant in der Schweiz brechen um 14 Prozent ein. Der Spezialchemiekonzern verschiebt seine Bilanzvorlage. Aber auch BASF und Covestro fallen mit dem Chemiesektor um 3,5 Prozent.
KWS fallen um 3 Prozent, obwohl der Saatgutkonzern im ersten Geschäftshalbjahr fast ein Drittel mehr umgesetzt und seine Umsatzprognose angehoben hat. Allerdings fiel das operative Ergebnis saisonal bedingt negativ aus.
Die vorläufigen Zahlen von SFC Energy kommen eigentlich gut an, jedoch verstört nach Händlerangaben der Verweis auf Problem mit der Lieferkette im vierten Quartal. Gut sei jedoch ein Anstieg der Gewinnmarge. Für die Aktien geht es dennoch 6,5 Prozent tiefer.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.021,01 -3,2% -134,22 -6,5%
Stoxx-50 3.677,64 -2,3% -85,54 -3,7%
DAX 14.941,74 -3,1% -483,38 -5,9%
MDAX 32.299,91 -3,3% -1103,63 -8,0%
TecDAX 3.247,99 -2,7% -91,58 -17,2%
SDAX 14.402,28 -4,1% -613,40 -12,3%
FTSE 7.521,03 -1,8% -139,99 +3,7%
CAC 6.783,12 -3,3% -228,48 -5,2%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 0,22 -0,08 +0,40
US-Zehnjahresrendite 1,94 -0,00 +0,43
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:04 Uhr Fr, 17:08 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1323 -0,2% 1,1339 1,1402 -0,4%
EUR/JPY 130,48 -0,4% 130,78 132,12 -0,3%
EUR/CHF 1,0481 -0,1% 1,0495 1,0550 +1,0%
EUR/GBP 0,8383 +0,2% 0,8381 0,8382 -0,2%
USD/JPY 115,19 -0,2% 115,35 115,88 +0,1%
GBP/USD 1,3510 -0,3% 1,3530 1,3604 -0,2%
USD/CNH (Offshore) 6,3647 -0,0% 6,3674 6,3587 +0,2%
Bitcoin
BTC/USD 42.189,25 -0,5% 42.160,30 43.608,29 -8,7%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 93,28 93,10 +0,2% 0,18 +24,6%
Brent/ICE 94,27 94,44 -0,2% -0,17 +21,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.858,11 1.858,65 -0,0% -0,54 +1,6%
Silber (Spot) 23,74 23,57 +0,7% +0,17 +1,8%
Platin (Spot) 1.032,47 1.029,44 +0,3% +3,03 +6,4%
Kupfer-Future 4,47 4,51 -0,9% -0,04 +0,1%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/err
(END) Dow Jones Newswires
February 14, 2022 03:47 ET (08:47 GMT)
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