07.02.2022 09:42:41

MÄRKTE EUROPA/Stabilisierung - Weiter Renditeanstieg im Blick

FRANKFURT (Dow Jones)--Ganz leicht erholt nach der zweitägigen Talfahrt sind Europa Börsen am Montag in die neue Handelswoche gestartet. Allerdings kommen die Kurse schon wieder von den Tageshochs zurück, im Handel ist daher eher von einer wackeligen Stabilisierung die Rede. Händler verweisen mit Blick auf die positiven Vorzeichen der Indizes zum einen auf den Dreh an den US-Börsen am Freitag nach Börsenschluss in Europa. Zudem sind die Vorlagen aus Asien nach zum Teil längerer Handelspause dort positiv. Dazu stützt der neue Caixin-Einkaufsmanager-Index für den Service-Bereich aus China. Er ging im Januar zwar auf 51,4 zurück und damit weniger deutlich als befürchtet. Zudem liegt der Index komfortabel über der Expansionsschwelle von 50. Der DAX legt um 0,2 Prozent zu auf 15.126 Punkte, der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,1 Prozent auf 4.092 Zähler.

Übergeordnet hat der Markt weiter gegensätzliche Informationen zu verarbeiten: "Der Markt bleibt im Spannungsfeld zwischen Zinsängsten auf der einen Seite sowie starken Unternehmensergebnissen und besseren Konjuktursignalen auf der anderen Seite", so ein Marktteilnehmer. Mit dem Anstieg über die Tiefs aus 2017 und 2018 bei 0,15 und 0,19 Prozent bei zehnjährigen Bundesanleihen hatten die Renditen am Freitag wichtige Widerstände überwunden.

Finanzwerte profitieren von Renditeanstieg

Gewinner der steigenden Renditen sind Banken, der Sektor legt am Morgen weitere 0,9 Prozent zu. Hier sieht Ulrich Stephan, Anlagestratege der Deutschen Bank, weiteres Potenzial: "Wegen der nahenden Leitzinswende, ihrer günstigen Bewertung und des positiven Konjunkturausblicks für die europäischen Volkswirtschaften sehe ich für Bank-Aktien weiteren Aufwärtsspielraum". Trotz ihrer positiven Kursentwicklung seien sie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 9,6 gegenüber dem Gesamtmarkt als günstig einzuschätzen.

Unter den Verlierern des Zinsanstieges, den Wachstums-Aktien, ist den Analysten der Citi zufolge der Ausverkauf nun zu stark ausgefallen. Der MSCI-European-Growth-Index habe sich gegenüber dem Value-Index seit Jahresbeginn rund 15 Prozent schlechter entwickelt. Dies stelle eine der drei größten Umschichtungen von Growth zu Value innerhalb eines Jahrzehnts dar. Das KGV im Sektor sei auf 23 gesunken nach noch 30 im vergangenen Jahr. Dies könne eine kurzfristige Kaufgelegenheit in der europäischen Technologiebranche darstellen. SAP liegen mit 1,2 Prozent Plus vorn, sie wurden von Metzler auf die Liste ihrer Top-Werte genommen. Lieferdienste wie Hellofresh und Zalando legen bis zu 1,4 Prozent zu.

Leicht erholt zeigen sich auch Autoaktien mit 0,6 Prozent Plus im Schnitt. Gesucht sind besonders die Autozulieferer, wo Conti im DAX um 1,3 Prozent und Faurecia in Paris um 2,3 Prozent zulegen.

Scheitern bei Aareal war erwartet

Keine große Überraschung an der Börse ist die gescheiterte Übernahme der Aareal Bank durch Finanzinvestoren. Andere aktivistische Investoren hatten sich rund 30 Prozent der Aktien gesichert und wollten einen höheren Übernahmepreis. Der Kursrücksetzer von Aareal könnte nun aber als Kaufgelegenheit anderer Anleger genutzt werden, heißt es im Handel. Denn der Blick auf die Aktien von Deutsche Bank und Commerzbank zeige, dass diese schon deutlich über dem Vor-Korona-Niveau notierten. Aktuell geben Aarea 4,8 Prozent nach.

Um 4,7 Prozent nach oben geht es bei Aurubis: Der Kupferverarbeiter hat gute finale Geschäftszahlen vorgelegt und die erhöhte Prognose bekräftigt. Das operative Ergebnis vor Steuern stieg um 85 Prozent an. Der Konzern profitiere stark von den hohen Schmelzlöhnen und den hohen Metallpreisen, heißt es.

Von enttäuschenden Geschäftszahlen spricht Heino Ruland von Ruland Research mit Blick auf Ceconomy. Sowohl der Umsatz als auch die Gewinnkennziffern lägen unter den Erwartungen: "Dass Ceconomy unter der 2G-Regelung gelitten hat, war absehbar", sagt Ruland. Der Rückgang von 17 Prozent im Online-Geschäft sei dagegen angesichts des Umfelds eine negative Überraschung. Der Kurs bricht um 6,7 Prozent ein.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.092,27 +0,1% 5,69 -4,8%

Stoxx-50 3.696,43 +0,1% 2,31 -3,2%

DAX 15.126,63 +0,2% 27,07 -4,8%

MDAX 33.089,11 +0,0% 8,55 -5,8%

TecDAX 3.393,97 -0,4% -13,29 -13,4%

SDAX 14.799,49 -0,6% -83,58 -9,8%

FTSE 7.516,99 +0,0% 0,59 +1,8%

CAC 6.957,95 +0,1% 6,57 -2,7%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 0,22 +0,01 +0,40

US-Zehnjahresrendite 1,91 +0,00 +0,40

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:12 Uhr Fr, 17:32 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1441 -0,2% 1,1433 1,1451 +0,6%

EUR/JPY 131,73 -0,3% 131,82 131,94 +0,7%

EUR/CHF 1,0587 -0,2% 1,0575 1,0588 +2,1%

EUR/GBP 0,8451 -0,2% 0,8447 0,8452 +0,6%

USD/JPY 115,13 -0,1% 115,29 115,22 +0,0%

GBP/USD 1,3537 +0,0% 1,3526 1,3547 +0,0%

USD/CNH (Offshore) 6,3615 -0,0% 6,3612 6,3646 +0,1%

Bitcoin

BTC/USD 42.609,92 +2,4% 42.741,95 40.251,67 -7,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 91,39 92,31 -1,0% -0,92 +22,1%

Brent/ICE 92,52 93,27 -0,8% -0,75 +19,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.812,42 1.808,03 +0,2% +4,40 -0,9%

Silber (Spot) 22,77 22,52 +1,1% +0,25 -2,3%

Platin (Spot) 1.021,80 1.028,98 -0,7% -7,18 +5,3%

Kupfer-Future 4,45 4,49 -0,9% -0,04 -0,4%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/flf

(END) Dow Jones Newswires

February 07, 2022 03:42 ET (08:42 GMT)

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Analysen zu Forviamehr Analysen

16.05.23 Forvia Buy Goldman Sachs Group Inc.
20.02.23 Forvia Neutral UBS AG
20.02.23 Forvia Underperform Jefferies & Company Inc.
23.01.23 Forvia Neutral UBS AG
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Aktien in diesem Artikel

Aareal Bank AG 15,95 -51,28% Aareal Bank AG
Aurubis 73,90 1,23% Aurubis
Ceconomy St. 2,50 0,48% Ceconomy St.
Continental AG (spons. ADRs) 6,55 0,77% Continental AG  (spons. ADRs)
Continental AG 67,14 1,51% Continental AG
Forvia 9,60 1,18% Forvia
HelloFresh 12,77 -0,35% HelloFresh
SAP SE (spons. ADRs) 254,00 0,79% SAP SE (spons. ADRs)
SAP SE 255,70 0,55% SAP SE
Zalando 31,97 1,01% Zalando

Indizes in diesem Artikel

DAX 20 903,39 1,20%